Modellschulen in Afrika

Der Unesco-Club Kulmbach engagiert sich für das Projekt „Modellschulen für Afrika“, welches den Aufbau einer modernen und sozial engagierten Schule in Kisangara/Tansania und die Durchführung von interkulturellen Schülerakademien umfasst.

Bericht Dr. Köhler

Interkulturelle Schülerakademie

Neues Schulgebäude Tansania, 2012Angestrebt wird eine Vernetzung von UNESCO-Projektschulen mit zwei tansanischen Schulen. Ziel ist es, anhand eines gemeinsamen Projekts globales und interkulturelles Lernen im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung zu praktizieren.

Deutsche Schüler haben oft ein völlig schiefes Afrikabild und afrikanische Schüler erleben Deutschland bzw. Europa häufig nur als „Geber-Länder“. Ein echter Nord-Süd-Dialog kann nur durch die gemeinsame Beschäftigung mit Themen in Gang kommen, die für beide Seiten im Hinblick auf die Zukunft (über)lebens-notwendig sind (wie z. B. „Wasser“ oder „der Umgang mit Müll“).

2013 fand die erste deutsch-afrikanische Schülerakademie in Kisangara/Tansania statt.

Projektziele für die deutschen und die afrikanischen Schüler

Im Rahmen der Bildung für nachhaltige Entwicklung

  • befassen sich die Schüler mit einem Thema, das für beide Seiten überlebens-wichtig ist
  • Sie erkennen, dass das Recht auf Wasser ein Menschenrecht ist: „Jedes Kind, jeder Mensch hat ein Recht auf Wasser“
  • sie erkennen die ungleiche Wasserverteilung auf der Welt
  • sie tauschen sich aus über Fakten zum Wasserverbrauch in verschiedenen Teilen der Welt
  • befassen sich mit der Tatsache, dass 780 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben und erkennen die Folgen aus dem Konsum von verschmutztem Wasser
  • sie lernen die Rolle der UNICEF kennen
  • sie schließen sich der UNICEF-Kampagne www.wasser-wirkt.de an
  • sie erstellen eine Wanderausstellung in Deutschland und eine Wanderausstellung in Afrika
  • sie lernen bei dieser Beschäftigung mit Wasser, dass wir verantwortungsvoll zusammenwirken und zusammenarbeiten müssen, um eine friedliche Koexistenz zu sichern
  • sie überprüfen vor Ort das vorher Erarbeitete und tauschen sich im Land mit den Partnern aus; sie korrigieren ihre Erkenntnisse vor Ort
  • sie erwerben interkulturelle Kompetenz und verbessern ihre Fremdsprachenkenntnisse
  • sie sind maßgeblich und eigenverantwortlich an der Durchführung eines Nord-Süd-Projekts beteiligt
  • sie üben Präsentationstechniken ein, wenden wesentliche Aspekte von E-Learning durch Kollaboration auf einer Online-Lernplattform an und bauen dadurch ihre Medienkompetenz aus
  • sie lernen  Themen des interkulturellen und globalen Lernens zu entwickeln und umzusetzen nach dem Schema : erkennen- bewerten- handeln
  • sie lernen lokal, regional und global zu handeln
  • (angefragt) bei UNICEF: Sie initiieren die Installation einer solarbetriebenen Wasser-Pumpstation

Hintergrund für die Projektidee

Die bayerischen UNESCO-Projektschulen umfassen derzeit ein Netzwerk von 31 Bildungseinrichtungen; bundesweit gibt es ca. 200 „UPS“.

Es gehört zur Struktur des Netzwerks, dass jedes Jahr ein anderes Bundesland für die ca. 200 bundesdeutschen UPS eine zentrale Fachtagung zu einem Thema durchführt, das den Leitlinien der UPS entspricht. Im Jahr 2006 veranstaltete Bayern die Fachtagung für diese 200 Schulen an der Akademie für Lehrerfortbildung in Dillingen. Das Thema lautete: Afrika – der vergessene Kontinent? Seit dieser Zeit ist das Thema Afrika stark in den Fokus der bayerischen UPS gerückt.

Auch der damalige Bundeskoordinator und Leiter dieser Fachtagung, Dr. Karl-Heinz Köhler, verfolgte das Thema „Afrika“ nach seinem Eintritt in den Ruhestand weiter, indem er ein Schulprojekt in Tansania initiierte. Diese Modellschule wurde im Oktober 2012 unter dem Namen „One World Secondary School Kilimandjaro“ eröffnet. Die Gründung steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen UNESCO-Kommission und wird auch (vorerst nur ideell) unterstützt vom AA.

Herr Dr. Köhler stellte den bayerischen UPS sein Projekt auf der ersten Landestagung 2011 vor. Daraus entwickelte sich die Idee seitens der Lehrer, dass sich die bayerischen UPS in vielfältiger Weise in das Projekt einbringen wollen und mit dieser neu zu gründenden Schule einen engen Kontakt aufbauen wollen.

Auf Einladung einiger UPS stellte Dr. Köhler sein Projekt auch direkt einigen bayerischen UPS vor Ort vor. Es kam von Seiten der Schüler der Vorschlag, dass man sich am Fund-Raising beteiligen wolle. Außerdem wurde der Wunsch seitens der Schüler formuliert, mehr über Tansania zu erfahren und an dieser Schulgründung beteiligt zu werden.

Daraufhin sondierte die Landeskoordinatorin der bayerischen UPS mit Herrn Dr. Köhler zusammen die Möglichkeiten einer für beide Seiten fruchtbaren und nachhaltigen Zusammenarbeit.

Als erstes wurde das Fund-raising angegangen, im Verlauf dessen die Schulen ca. 20.000 € durch Benefizkonzerte, Sponsorenläufe und Teilnahme bei „Dein Tag für Afrika“ erwirtschafteten. Abgesehen davon, dass die finanzielle Unterstützung bei der One-World-Secondary-School“ in Kisangara/Tansania sehr willkommen war und auch dringend benötigt wurde, hatte die Aktion den unerwarteten Nebeneffekt, dass die beteiligten Schüler in Deutschland sehr nah miterlebten, dass „Bildung nicht selbstverständlich“ ist und dass in Tansania bei Weitem nicht jedes Kind das „Recht auf Bildung“ wahrnehmen kann. Die Schüler stellten so viele Fragen, so dass sich der nächste Schritt fast zwangläufig ergab:

Es wurden Themen zusammengetragen, deren sukzessive Bearbeitung eine langfristige Zusammenarbeit ermöglichen  (siehe Anlage).

Bei der Vorstellung des Projekts anlässlich des Jugendforums der bayerischen Schulen im Februar 2012 wurde ermittelt, welche Schulen Interesse an einer Teilnahme am geplanten Jugendforum haben würden. Es meldeten sich die im Folgenden aufgeführten Schulen:

  1. Albert-Schweitzer-Gymnasium Erlangen
  2. E.T.A. Hoffmann-Gymnasium Bamberg
  3. Ludmilla-Realschule Bogen
  4. Sigmund-Schuckert-Gymnasium Nürnberg
  5. Ostendorfer-Gymnasium Neumarkt/Oberpfalz
  6. Berufliches Schulzentrum Kulmbach

Informationsgespräche mit den Schulleitern wurden geführt – das Einverständnis der Direktoren liegt vor.

Together with Berufliches Schulzentrum Kulmbach and five other ASP-net-schools in Bavaria our Club supports the school-project of Dr. Köhler in Tansania. They have the vision to install a students academy in Tansania, where students from Bavaria and Tansania can work together along typical UNESCO-subjects like Human Rights, Sustainable Development or Intercultural Dialogue.

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