In einem Grußwort betonte Oberbürgermeister Ingo Lehmann, dass die Stadt Kulmbach die Arbeit des UNESCO-Clubs sehr schätze und weiterhin unterstützen werde. Er bezog sich dabei insbesondere auf den Einsatz für Verständigung zwischen verschiedenen Kulturen und die Wahrung der Menschenrechte. In diesem Zusammenhang dankte er für die Unterstützung bei der Demonstration gegen Rechtsradikale Ende Januar, die ein eindrucksvolles Bekenntnis zu unseren demokratischen Werten war. Er erinnerte an den gemeinsamen Besuch in der Partnerstadt Bursa vor zwei Jahren, als er insbesondere von der dort erfahrenen Gastfreundschaft sehr beeindruckt war. Positiv bewertete er auch den Besuch des Vereins im vergangenen Jahr in Lugo und die in diesem Jahr geplante Fahrt in die Partnerstadt Lüneburg.
Im weiteren Teil der Veranstaltung gab der Vorsitzende einen Rückblick über die Arbeit des Vereins im vergangenen Jahr. Einer der Höhepunkte war die fünftägige Welterbe-Exkursion nach Oberitalien, in deren Verlauf auch die Partnerstadt Lugo besucht wurde. Beim Empfang im Rathaus übergaben die Kulmbacher eine Spende für die vom Hochwasser geschädigte Bibliothek der Stadt. Weitere Ziele der Fahrt waren Aquileia, die Prosecco-Region, Ferrara und Ravenna, die alle auf der UNESCO-Liste des Welterbes verzeichnet sind. An der Fahrt nahmen auch Vertreter des befreundeten UNESCO-Clubs aus der Partnerstadt Bursa teil. Dem Ziel, Bewusstsein für die Rechte von Minderheiten zu schaffen, dienten eine Führung in der ehemaligen Synagoge in Altenkunstadt sowie zwei Veranstaltungen über das Wirken der
Freimaurer in Kulmbach: Wolfgang Schoberth referierte zunächst in einem sehr gut besuchten Vortrag über das Wirken der Freimaurer in unserer Stadt; ergänzend dazu fand später eine aufschlussreiche Führung im Deutschen Freimaurermuseum in Bayreuth statt.
Schulleiter Alexander Battistella berichtete als Sprecher des Beirates über die vielfältigen UNESCO-Projekte des Beruflichen Schulzentrums. Schatzmeister Gerhard Zettel wurde von Revisor Harry Weiss eine sehr sorgfältige, vorbildliche Buchführung bescheinigt. Gefördert wird vom UNESCO-Club bereits seit Jahren ein Schulprojekt in Tansania, das insbesondere die Wahrung der Menschenrechte bei der Erziehung und die Förderung von Mädchen aus benachteiligten gesellschaftlichen Schichten zum Ziel hat.
Zum Programm für das laufende Jahr gehören Vorträge von Professoren der heimischen 7. Fakultät der Uni Bayreuth zum Themenbereich nachhaltige Ernährung sowie eine Führung zu den Ausgrabungen am Staffelberg. Die mehrtägige Welterbe-Exkursion hat im Herbst Hamburg, Haithabu und die Partnerstadt
Lüneburg zum Ziel. Abgerundet wird das Programm durch einen Vortrag von Wolfgang Schoberth über „Die evangelische Kirche in Kulmbach im Nationalsozialismus“.
Abschließend führte Fred Jansch in seinem Vortrag „Ukraine vor dem Krieg“ die reichhaltigen kulturellen Schätze dieser Region vor Augen, deren Bestand durch den Angriffskrieg eines unberechenbaren Aggressors bedroht ist.
Im Anschluss an den Vortrag von Wolfgang Schobert über die Freimauererloge in Kulmbach, besuchte der UNESCO-Club das Deutsche Freimaurermuseum in Bayreuth im Rahmen einer sehr kompetenten und interessanten Führung durch Museumsleiter Thad Peterson.
Vorgestellt wurde die Geschichte und das kulturellen Erbe der Freimaurerei in Deutschland sowie ihr Verständnis von Ordnung und Ritual wie dem Aufnahmeverfahren in die Loge. Im Mittelpunkt der Ausführungen stand die Bayreuther Loge „Eleusis zur Verschwiegenheit“ – nach Hamburg und Dresden der drittältesten Loge in Deutschland, die bereits 1741 durch Markgraf Friedrich von Brandenburg-Bayreuth gegründet wurde.
Der Name der Kulmbacher Loge „Friedrich zur Frankentreue“ spielt auf den Bayreuther Markgrafen Friedrich an, der 1741 die erste Freimaurerloge Frankens („Zur Sonne“) ins Leben gerufen hat. Angeregt wurde er durch seinen Vetter Friedrich den Großen. Fünfzig Jahre später entstand in Hof die Bruderschaft „Zum Morgenstern“, die auch auf Kulmbach ausstrahlte.
Die Freimauer stehen in der Tradition von Aufklärung, Humanismus und sozialer Verantwortlichkeit. Sie glauben an die Brüderlichkeit aller Menschen. Schriftsteller wie Lessing, Herder, Goethe, Komponisten wie Bach und Mozart gehörten ihnen an. Die Kulmbacher Loge war bis zur Machtübernahme der Nazis ein geistiger Mittelpunkt der Stadt. Nach dem Krieg gewann sie bald erneute Strahlkraft über die Stadtgrenzen hinaus. Unter anderem schloss sich der Burgkunstädter Versandhausgründer Friedrich Baur der Loge an.
Eine spektakuläre Ausstellung mit einem umfangreichen Begleitprogramm zum 60.
Gedenktag an die sog. „Reichspogromnacht“ und das über zwei Jahre laufende Schülerprojekt „denkmal aktiv“ der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, in der die Geschichte des „Burggutes“ in der Waaggasse (der ehemaligen Judengasse) erstmals erforscht wurde. Durch das Projekt konnten jüdische Relikte nachgewiesen und frühmittelalterliche Fundstücke gesichert werden.
Nach Beendigung der Dienstzeit am MGF 2015 unterrichtete er noch für zwei Jahre die damaligen jugendlichen Flüchtlinge, für die mehrere Klassen an der Kulmbacher Berufsschule eingerichtet wurden, in der deutschen Sprache und half ihnen bei der Eingliederung.
Schon während seiner aktiven Zeit als Pädagoge am MGF hat sich Wolfgang Schoberth auf dem publizistischen Feld engagiert, überwiegend mit historischen Arbeiten zur Zeitgeschichte. Als Historiker der 68-er Jahre sah er sich in der Verantwortung, ein weithin unbekanntes – und oft auch verdrängtes und tabuisiertes Feld – zu beackern. In umfangreichen wissenschaftlichen Aufsätzen hat er die NS-Jahre in Kulmbach aufgearbeitet. Erstmals wird auch die jüdische Geschichte Kulmbachs untersucht.
Die publizistische Tätigkeit ist aber nicht alles: Immer wieder hat Wolfgang Krebs Ausstellungen zur Geschichte und Kunst auf die Beine gestellt. Darunter eine große Ausstellung im Kulmbacher „Badhaus“ zu dem Bauhaus-Künstler Egon Engelien (dessen Nachlass sich auf der Plassenburg befindet)
und Christian Straßburger, dem Neffen von Michel Weiß. Weiterhin eine Ausstellung im Foyer der
Hans-Wilsdorf-Schule im Jahr 1997 über „Vergessene Opfer? Politisch Verfolgte 1933-1945.“ Auf der Basis der recherchierten Daten konnten Schüler in dem Projekt die tragischen Schicksale von Bürgern
aus unserer Region dokumentieren, um sie vor dem Vergessen zu bewahren. Wolfgang Schoberth tritt damit immer wieder als Mahner auf, die Lehren aus unserer Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen!
Wolfgang Schoberth hat auch das tragische Schicksal des Verlegers August Bonneß aus Potsdam recherchiert, der dafür eintrat, in Kulmbach ein nationales Zinnfigurenmuseum zu errichten. Zum Verhängnis wird ihm allerdings, dass er es wagt, in der Endphase des NS-Regimes dessen Propaganda zu
kritisieren und für die Grundrechte der Verfassung einzutreten. Im Juli 1944 wird Bonneß wegen „Wehrkraftzersetzung“ und „Feindbegünstigung“ zum Tode verurteilt. Damit er nicht vergessen wird, haben UNESCO-Club und Rotary-Club auf Initiative von Wolfgang Schoberth im Januar 2022 eine Gedenktafel im Eingangsbereich des Zinnfigurenmuseums anbringen lassen.
Zu Jahresbeginn 2023 war im „Badhaus“ eine umfangreiche Ausstellung zum „Krisenjahr 1923 in Kulmbach“ zu sehen, angereichert mit einer riesigen Sammlung des Inflationsgeldes.
Wolfgang Schoberth bereichert seit Jahren mit seinen fundierten, mit Verve präsentierten zeitgeschichtlichen und kunsthistorischen Vorträgen das Programm des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg. Er ist aus der Kulturszene von Stadt und Landkreis nicht mehr wegzudenken! Seine Vorträge und Führungen finden eine große Resonanz bei interessierten Bürgern, die die Qualität seiner Ausführungen schätzen.
Nicht zuletzt ist Wolfgang Schoberth, immer noch leidenschaftlicher Pädagoge, gern bereit, junge Leute bei Projekten zu unterstützen.
OB Ingo Lehmann legt am 09. November, dem Tag als vor 100 Jahren der aus Kulmbach stammende Landespolizist Nikolaus Hollweg von rechtsradikalen Putschisten in München ermordet wurde, einen Kranz an der Erinnerungstafel zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus nieder. Nikolaus Hollweg wurde zusammen mit drei Kameraden der Landespolizei erschossen, als er sich den von Hitler und Ludendorff angeführten Putschisten in den Weg stellte, die die Regierung stürzen wollten. Der Umsturzversuch scheiterte zwar, aber die Rahmenbedingungen für die junge Weimarer Demokratie waren denkbar ungünstig: Horrende Inflation (gestoppt durch Währungsreform im November), verletztes Nationalbewusstsein durch Versailler Diktatfrieden, der den deutschnationalen Kräften besonders in Bayern Auftrieb gab. Wolfgang Schoberth und Hartmut Schuberth wiesen darauf hin, dass konservative und nationalistisch-monarchistisch gesinnte Kreise den Putschisten Sympathien entgegenbrachten. Entsprechend kam es bei der juristischen Aufarbeitung des Putsches durch die bayerische Justiz zu vier groben Rechtsverstößen: Für den Hochverrat Hitlers und seiner Mitverschwörer war nicht das Bayerische Volksgericht, sondern das Reichsgericht in Leipzig zuständig. Dies hätte die Todesstrafe aussprechen können! Die Verantwortung Hitlers für den Putschversuch und die Ermordung von vier Polizisten wurde vertuscht; stattdessen billigten die Richter Hitler bei seinem Tun „vaterländischen Geist“ und „edelsten, selbstlosen Willen“ zu. Außerdem hätte Hitler als wegen Hochverrats verurteilter Ausländer ausgewiesen werden müssen und als Wiederholungstäter hätte er nicht schon nach 8 Monaten auf Bewährung entlassen werden dürfen! Wenn die demokratischen Instanzen in Bayern damals ihren Verpflichtungen nachgekommen wären – wer weiß, wie die Geschichte verlaufen wäre …
Das Foto zeigt von links Wolfgang Schoberth, Landrat Klaus Peter Söllner, OB Ingo Lehmann und
Hartmut Schuberth
Die traditionelle Herbst-Exkursion des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg fand in diesem Jahr erneut mit Gästen des UNESCO-Clubs aus der Partnerstadt Bursa statt. Neben vier Welterbestätten in Oberitalien stand auch ein Besuch in der Partnerstadt Lugo auf dem Programm der fünftägigen Reise. Das erste Quartier im Touristenort Lignano an der Adria bot Gelegenheit, sich im warmen Mittelmeer am Ende der Badesaison nach zehnstündiger Busanreise zu entspannen. Erstes Ziel war Aquileia, eine der größten und reichsten Städte des frühen römischen Reiches. 181 v.Chr. gegründet, wurde die Stadt Mitte des 5. Jahrhunderts von Attila, dem Hunnenkönig, zerstört. Die Überreste der antiken Stadt liegen zum großen Teil noch unter den Feldern und sind ein großes archäologisches Reservat. Die Basilika aus dem 11. Jahrhundert, ein herausragendes Gebäude mit einem außergewöhnlichen Mosaikpflaster, spielte eine Schlüsselrolle bei der Evangelisierung einer großen Region Mitteleuropas. Auch unter den Fundamenten des Campanile wurden eindrucksvolle, großflächige Mosaike aus dem 4. Jahrhundert mit frühchristlicher Symbolik freigelegt. Der Nachmittag gehörte der nahe gelegenen Altstadt von Grado, in das die Römer den Hafen und Verwaltungssitz verlegt hatten, heute ein touristisch geprägter Ort. Venedig war zu dieser Zeit noch ohne Bedeutung. Am dritten Tag ging es zu den Hügeln des Prosecco zwischen Conegliano und
Valdobbiadene in Venetien. Die einzigartige Kulturlandschaft am Fuße der Südalpen, 2019 von der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen, ist geprägt von steilen Hügeln und kleinen ineinander geschachtelten Rebparzellen, die parallel und vertikal zu den Berghängen verlaufen. Bis zur krönenden Verkostung des Kultgetränks mussten sich die Reisenden allerdings gedulden, da ihre Fahrtroute an diesem Tag immer wieder von Hunderten von Radfahrern eines Straßenrennens blockiert war. Zum Glück fand man Verständnis für diese Verzögerung bei der deutschstämmigen Stadtführerin im zwei Stunden entfernten Ferrara! Deren exzellente Ausführungen versöhnten mit den Widrigkeiten dieses Reisetages: Eindrucksvoll zeigte sie auf, wie die aus dem fränkischen Adel stammende Familie Este vom 12. bis 16. Jahrhundert das Erscheinungsbild der Stadt geprägt hat. Das glanzvolle Wahrzeichen ist das Castello Estense, das romanische Schloss der Familie Este. Angrenzend an diesen ursprünglichen Stadtkern ließ der Herrscher Ende des 15. Jahrhunderts durch seine Hofarchitekten eine neue, schachbrettartig angelegte Renaissancestadt bauen, in die auf geniale und zukunftsweisende Art Licht und Luft in die Stadt geholt wurden. Es war die erste moderne Stadtplanung der Geschichte. Zu den Umgestaltungen auf dem Land rund um Ferrara während der Renaissance gehörte v.a. auch die Entwässerung riesiger Sumpfgebiete im Po-Delta. Der nahezu vollständig erhaltene Stadtkern zählt seit 1995 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Am vierten Tag begab sich die Reisegruppe zunächst auf die Spuren des ostgotischen Königs Theoderich, der ab 493 für 33 Jahre in Ravenna herrschte, nachdem er den dort herrschenden germanischen Söldnerführer Odoaker eigenhändig umgebracht hatte. Theoderichs Grabmal mit seinem etwa 300 Tonnen schweren Monolithen als Dach ist eines der architektonisch eindrucksvollsten Bauwerke der Stadt. Nach seinem Tod fiel die Stadt unter die Herrschaft des oströmischen Kaisers Justinian, der die Basilika San Vitale mit ihren kunstvollen Marmordekorationen und goldschimmernden Mosaiken ausschmücken ließ, die u.a. ihn und seine Gemahlin Theodora zeigen. Es findet sich hier eine wunderbare Mischung orientalischer und westlicher Stile – in der Kunst lösen sich konkurrierende Welten scheinbar auf. Acht dieser frühchristlichen Monumente zählen seit 1996 zum UNESCO Weltkulturerbe. Eine halbe Autostunde von Ravenna entfernt liegt Kulmbachs Partnerstadt Lugo, in dessen Rathaus die UNESCO-Reisenden eingeladen waren. Der stellvertretende Bürgermeister Luigi Pezzi empfing die Kulmbacher und bedankte sich zunächst für die großzügige Geste der Solidarität der Bürger der Partnerstadt mit den Opfern der Hochwasserkatastrophe vom Mai. Club-Vorsitzender Hartmut Schuberth dankte seinerseits für den Empfang im Rathaus, überbrachte die Grüße von OB Ingo Lehmann und überreichte eine Spende des UNESCO-Clubs für die vom Hochwasser betroffene Bibliothek der Stadt. Deren Direktorin verwies bei einem anschließenden Rundgang stolz auf den Bestand von etwa 300 000 Büchern, die teilweise bis ins 15. Jahrhundert zurückgehen. Als Dolmetscher zwischen den Kulturen fungierte ClubMitglied Beniamino de Pellegrin, der sich in der Nähe seiner Heimat Belluno der Gruppe angeschlossen hatte. Zur Stärkung des Zusammenhalts im Club trugen wieder die traditionellen zünftigen Brotzeiten mit fränkischen Spezialitäten bei, die bei spätsommerlichem Wetter eingenommen werden konnten. Vorsitzender Hartmut Schuberth bedankte sich abschließend bei allen, die zur Verköstigung beigetragen hatten und insbesondere bei den in ihrer Mobilität eingeschränkten Mitgliedern, die durch ihre Teilnahme das Zustandekommen der Reise ermöglicht hatten.
Das Gruppenbild entstand vor dem Campanile der Basilika von Aquileia
Empfang bei Oberbürgermeister Ingo Lehmann im Rathaus
29.09.2023
OB Ingo Lehmann empfing zwei Gäste aus der Partnerstadt Bursa im Rathaus. Anschließend kehrten die Mitglieder des UNESCO-Clubs unter Anwesenheit von Landrat Klaus Peter Söllner im Ochsenhof in Wüstenbuchau ein.
Frau Oya Bozkurt, Vorstandsmitglied des UNESCO-Clubs Bursa, und ihr Ehemann Dr. Metin Bozkurt, Mitglied im hiesigen UNESCO-Club und bewährter Dolmetscher zwischen beiden Sprachen, nehmen an der diesjährigen Welterbe-Exkursion des UNESCO-Clubs nach Norditalien teil. Sie führt nach Aquileia, ins Weinbaugebiet des Prosecco, nach Ferrara und Ravenna, alles Stätten, die auf der Liste des UNESCO-Welterbes vertreten sind, die mehr als 1100 Einträge, davon 52 in Deutschland, aufweist.
Als Abschluss der Fahrt ist ein Besuch in der Partnerstadt Lugo vorgesehen mit einem Empfang beim Bürgermeister. Bei dieser Gelegenheit soll eine Spende des UNESCO-Clubs für eine vom Hochwasser geschädigte kulturelle Einrichtung Lugos übergeben werden.
Führung durch die ehemalige Synagoge Altenkunstadt
29.09.2023
Die jüdische Geschichte in unserer Region lässt sich nicht auf die Zeitspanne der Verfolgung und Vernichtung durch den Nationalsozialismus reduzieren. Seit mehr als 700 Jahren siedelten Menschen jüdischen Glaubens am Obermain. Heute gibt es jüdische Gemeinden in Oberfranken nur noch in Bamberg, Bayreuth und Hof. Angesichts von aufkommenden Tendenzen, das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte immer mehr auszublenden, ist es für unseren Verein eine Verpflichtung, dem Vergessen entgegenzuwirken, indem wir die Spuren aufzeigen, die Juden bei uns hinterlassen haben.
In diesem Sinne verstand unser Mitglied Otto Schuhmann sein Angebot, Interessierten die ehemalige Synagoge in Altenkunstadt zu zeigen.
1726 erbaut, war die Synagoge 200 Jahre Mittelpunkt des jüdischen Lebens am Obermain, an ihr wirkten bedeutende Rabbiner. Sie unterrichteten auch an der Oberrealschule in Kulmbach. Juden durften sich nur niederlassen, wenn sie einen Schutzbrief, z. B. des Klosters Langheim, der Schaumberger und Grafen Giech usw., vorweisen konnten, der jährlich gegen entsprechende Bezahlung erneuert werden musste. Als Minderheit, der der Zugang zu handwerklichen Berufen verwehrt war und die sich durch Handel einen gewissen Wohlstand erworben hatte, waren die Juden immer wieder auch Verfolgungen ausgesetzt. In Altenkunstadt war dies allerdings seltener der Fall, denn die Juden waren hier stärker in das Gemeindeleben integriert. Das zeigt sich u.a. an der Tatsache, dass ein jüdischer Lehrer 1871 die Freiwillige Feuerwehr gründete.
Ihren Lebensunterhalt verdienten Juden mit dem Handel von Vieh und verschiedenen anderen Waren. Sie zogen mit ihrem Angebot durch die Dörfer der Fränkischen Schweiz und bis hinauf nach Ludwigstadt. Mitte des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts gründeten Juden aus Altenkunstadt eine Spinn- und Tuchfabrik und dann eine Schuhfabrik. Sie trugen so zum Wandel der Gemeinde von einem bäuerlichen zu einem städtischen Charakter bei, wie Bürgermeister Hümmer in einer Gedenkbroschüre konstatiert.
Mitte des 19. Jahrhunderts stellten die Juden die größte religiöse Gruppe in Altenkunstadt. Ihr Anteil ging jedoch danach durch Auswanderung stetig zurück, so dass in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts die jüdische Gemeinde nur noch 40 Mitglieder zählte.
1938 wurde im Zuge der Reichspogromnacht die Inneneinrichtung der Synagoge in Altenkunstadt durch ortsansässige SA-Männer zerstört. Die letzten 13 von 15 Juden, unter ihnen ein 13jähriges Mädchen, wurden im April 1942 vor den Augen neugieriger Mitbürger nach Polen ins Vernichtungslager verschleppt.
Das Gebäude der Synagoge diente nach dem Krieg der Gemeinde Altenkunstadt als Lagerraum. Otto Schuhmann gründete mit Gleichgesinnten in den 80er Jahren einen Verein, der dieses historische Erbe vor dem Vergessen bewahren wollte. Gegen vereinzelte Widerstände im Stadtrat setzten sie durch, dass neben verschiedenen Sponsoren sich auch die Gemeinde an der Restaurierung der ehemaligen Synagoge beteiligte. Sie dient heute als Museum und kulturelle Begegnungsstätte. Im 1. Stock dokumentiert eine umfangreiche Ausstellung die wechselvolle Geschichte der jüdischen Gemeinde. Eine Replik des Hochzeitssteines an der Fassade neben dem Eingang erinnert an die Gründung der Synagoge 1726.
Vorsitzender Hartmut Schuberth dankte Otto Schuhmann für die eindrucksvolle Führung und sein Engagement zur Erinnerung an das jüdische Erbe.
Ankündigung: Kurzvortrag im Gut Hummendorf von Wolfgang Schoberth am Tag des offenen Denkmals (10. September)
„Talent Monument“ heißt das Motto des diesjährigen Tages des offenen Denkmals, der von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz veranstaltet wird. Der Scheinwerfer soll diesmal auf das Einmalige eines Denkmals gerichtet werden. Wolfgang Schoberth referiert anlässlich dieses Tages über Luitpold Weilnböck, ehemaliger Pächter des einstigen Guttenberger Guts Hummendorf bei Untersteinach und Kämpfer für die Bauern. Der Vortrag beginnt um 14 Uhr. Im Anschluss können Besucher bei einem Rundang die erhaltenen Gebäude des Hofes besichtigen.
Besuch des denkmalgerecht sanierten Ochsenhofs in Wüstenbuchau
23.07.2023
Am Donnerstag, den 13.07.2023 besuchte der UNESCO-Club den aufwändig sanierten Gutshof in Wüstenbuchau. In einer Führung erläuterte der neue Besitzer, Christian Schuberth, die Geschichte des Gutshofes, der 1701 von den Grafen Giech errichtet wurde. Seit 2012 wird der einstige Ochsenhof nach den Vorgaben des bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege von dem Ehepaar Schuberth mit großem persönlichen Einsatz restauriert. Die historische Bausubstanz wurde dabei bestmöglich erhalen. Dort, wo neue konstruktive und technische Elemente nötig waren, wurden sie in einen harmonischen Einklang mit dem alten Gemäuer gebracht. Die Liebe zu Baudenkmälern und das Studium der Innenarchitektur von Erika Schuberth hat den Hof zu einem echten Schumckstück mit heimeliger Atmosphäre werden lassen. Heute beherbergt der Ochsenhof neben privaten Räumlichkeiten eine Gaststätte, Ferienwohnungen und eine Pferdepension und ist damit endlich wieder mit geschäftigem Leben gefüllt.
Herzlichen Glückwunsch Werner Eschenbacher!
12.04.2023
Der ehemalige Schulleiter der Hans-Wilsdorf-Schule und Ehrenvorsitzende des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg feierte vor wenigen Tagen in bemerkenswerter geistiger und körperlicher Frische seinen 90. Geburtstag. Zu diesem festlichen Ereignis fand sich eine illustre Schar von Gratulanten ein: allen voran Oberbürgermeister Ingo Lehmann und Landrat Klaus Peter Söllner, die das Lebenswerk von Werner Eschenbacher und seine Verdienste um den UNESCO-Club würdigten. Der ehemalige Leiter des Beruflichen Schulzentrums, Wolfram Müller, wies in wohlgereimten Sätzen darauf hin, dass er von Werner Eschenbacher an der Berufsschule unterrichtet worden sei und später von ihm motiviert wurde, nach seinem Studium als Bauingenieur noch ein solches der Pädagogik anzuhängen, um an seiner Schule als Baulehrer tätig zu werden. Der Vorsitzende des UNESCO-Clubs, Hartmut Schuberth ließ die gemeinsame Arbeit für die Ziele der UNESCO an der Berufsschule und im UNESCO-Club Revue passieren und bedankte sich bei Eschenbacher für die Anregungen und die Unterstützung, die er von seinem ehemaligen Chef und Vorgänger in der Leitung des Vereins erfahren habe. Er erwähnte besonders den Einsatz für den Kauf des Projekthauses in Cumalikizik, für den Eschenbacher Mittel des Lions-Hilfswerkes beschafft hatte. Zusammen mit den beiden Schulen sei es den Clubs gelungen, mit der denkmalgerechten Sanierung dieses Anwesens zu zeigen, was aus vermeintlich dem Verfall preisgegebenen alten Mauern zu machen ist! Andere Dorfbewohner erkannten diese Chance – das Dorf erwachte aus einem langen Dornröschenschlaf. Die Anerkennung als UNESCO-Welterbe zusammen mit der Stadt Bursa im Jahr 2014 trug das Ihre dazu bei, dass Cumalikizik heute ein lebendiger Ort sei, in dem der Tourismus den Bewohnern wieder eine Perspektive verschafft habe. Die Clubs und Schulen in Bursa und Kulmbach könnten stolz darauf sein, mit zu denen zu gehören, die diese Entwicklung angestoßen hatten!
Der Jubilar bedankte sich für die Fülle von Glückwünschen und sprach von der großen Gnade, die er empfinde, dieses hohe Alter in solch guter Verfassung erreicht zu haben. Dem UNESCO-Club übergab er eine namhafte Spende.
Mitgliederversammlung mit Ehrungen
16.03.2023
Bei der Mitgliederversammlung des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg standen Ehrungen verdienter Mitglieder im Mittelpunkt. Für 25 Jahre Treue zum Verein wurden Beniamino de Pellegrin und Daniel Gerstner
geehrt. Vorsitzender Hartmut Schuberth würdigte den Einsatz der beiden Jubilare für die Ziele der UNESCO. Beide haben sich u.a. mehrmals in die Pflege der Freundschaft mit dem Partnerclub in Bursa eingebracht und schätzen die Begegnung mit anderen Kulturen.
Im weiteren Teil der Veranstaltung gab der Vorsitzende einen Rückblick über die Arbeit des Vereins im vergangenen Jahr. Einer der Schwerpunkte war die Pflege der Freundschaft mit dem UNESCO-Club in der Partnerstadt Bursa/Türkei, die seit 25 Jahren besteht und durch einen Besuch vertieft wurde. Parallel dazu besprachen auch Vertreter der beiden beruflichen
Schulen mit Beiratssprecher und Schulleiter Alexander Battistella an der Spitze ihre künftigen Austauschprogramme. Erstmals seit 25 Jahren begleitete wieder ein Kulmbacher Stadtoberhaupt Club und Schule zu ihren Partnern in Bursa. Auf Einladung seines Amtskollegen Alinur Akdas reiste OB Ingo Lehmann mit in die Partnerstadt, um Gespräche über die Ausgestaltung der Städtepartnerschaft zu führen. Angesichts des herzlichen
Empfangs und der freundschaftlichen Atmosphäre der beiden Begegnungen konnten die Kulmbacher den Eindruck gewinnen, dass OB Akdas gewillt ist, die Städtepartnerschaft neu zu beleben. Weitere Programmpunkte waren ein Besuch im mit Unterstützung des Clubs
renovierten Projekthaus im Welterbe-Dorf Cumalikizik bei Bursa und eine Exkursion zu den Welterbe-Stätten Ephesus, Aphrodisias und Didim.
Ein zweiter Schwerpunkt war die Feier zum 25jährigen Vereinsbestehen mit Gästen aus Bursa und der Koordinatorin des Forums der UNESCO-Clubs in Deutschland. Ehrungen verdienter Mitglieder, die Vorstellung einer umfangreichen Festschrift sowie die Festrede von Professor Kai Purnhagen von der VII. Fakultät der Uni Bayreuth zum Thema „Food, nutrition
and health – worüber forscht die VII. Fakultät“ standen im Mittelpunkt der Feier. Professor Purnhagen stellte fest, dass die neue Fakultät der Uni Bayreuth, die eine „dezidiert internationale Ausrichtung“ habe, mit dem UNESCO-Club die Ziele „Erhalt des kulturellen Erbes, internationale Verständigung, weltweiter Zugang zu Bildung und Dialog zwischen den
Kulturen und Religionen“ teile. Vorsitzender Schuberth versprach, über die Angebote des UNESCO-Clubs zu informieren und bei der Schaffung einer Willkommenskultur für ausländische Lehrende und Lernende mitzuwirken. Dritter Höhepunkt des Jubiläumsjahres war die traditionelle Herbst-Exkursion zu Welterbestätten am Bodensee mit den Pfahlbauten in Unteruhldingen, den romanischen Kirchen auf der Insel Reichenau sowie auf dem Rückweg den Resten des römischen Limes bei Weißenburg.
Schulleiter Alexander Battistella berichtete als Sprecher des Beirates über die vielfältigen UNESCO-Projekte des Beruflichen Schulzentrums.
Für die Revisoren bescheinigte Otto Schuhmann Schatzmeister Gerhard Zettel eine sehr sorgfältige Buchführung. Gefördert wird vom UNESCO-Club bereits seit Jahren ein Schulprojekt in Tansania, das insbesondere die Wahrung der Menschenrechte bei der Erziehung und die Förderung von Mädchen aus benachteiligten gesellschaftlichen Schichten betont.
Zum Programm für das laufende Jahr gehören eine Führung in der Synagoge Altenkunstadt sowie am denkmalgerecht restaurierten Ochsenhof in Wüstenbuchau. Die mehrtägige Welterbe-Exkursion soll im Herbst nach Oberitalien und in die Partnerstadt Lugo führen
Das Krisenjahr 1923 – Vortrag von Wolfgang Schoberth
18.01.2023
In dem Vortrag von unserem Vereinsmitglied Wolfgang Schoberth ging es um die frühen Krisenjahre der Weimarer Republik, die im Jahr 1923 ihren Kulminationspunkt haben. Die Besetzung der Ruhr durch französisch-belgische Truppen und der darauf erfolgende passive Widerstand der deutschen Bevölkerung, separatistische Aufstände und schließlich der Hitler-Ludendorff-Putsch am 9. November 1923 in München sind nur einige Stichpunkte. Bei letzterem verlor der Kulmbacher Polizist Nikolaus Hollweg sein Leben, der damit zu einem der ersten Opfer des Nationalsozialismus wurde. Der Hauptverantwortliche Adolf Hitler wurde von der mit der nationalistischen Ideologie sympathisierenden bayerischen Justiz geschont: Als Ausländer nicht ausgewiesen, wie es das Gesetz vorgesehen hatte und bereits nach sechs Monaten Festungshaft wieder frei, um sein Unwesen fortzusetzen. Es ist müßig zu fragen, wie die Geschichte verlaufen wäre, wenn die Justiz damals nach rechtsstaatlichen Grundsätzen gehandelt hätte.
Weiteres Problem dieser Zeit war eine galoppierende Inflation, die sich zu einer Hyperinflation auswächst. Vom Referenten verdeutlicht am Beispiel des wahnwitzigen Preises von 510 Milliarden Mark für einen Liter Bier, der am 15. Dezember 1923 zu zahlen war. Die Stadt Kulmbach und viele Kulmbacher Betriebe lassen „Notgeld“ drucken, das schon kurze Zeit später zur Makulatur wird, weil die Aufblähung der Geldmenge den Geldwert unaufhaltsam drückt. Die Folge ist die De-facto-Enteignung des Mittelstandes sowie die soziale Not vieler Menschen, hauptsächlich von Kindern, älteren Menschen und Arbeitslosen. In Kulmbach zum Beispiel lebt zu der Zeit etwa die Hälfte der Bevölkerung von der städtischen Wohlfahrt. All dies war Nährboden für das Aufkeimen des braunen Gedankengutes, für das unsere Region besonders empfänglich war.
Zu Beginn der Zusammenkunft gratulierten Ehrenvorsitzender Werner Eschenbacher und Schriftführer Wolfram Müller ihrem Vorsitzenden Hartmut Schuberth zu dessen kürzlich begangenen 75. Geburtstag.
Festveranstaltung zum 25 Jährigen Jubiläum des UNESCO-Clubs Kulmbach
12.10.2022
Das 25jähigen Bestehen des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg wurde am 30. September 2022 feierlich begangen. Zahlreiche Ehrengäste, darunter Landrat Klaus Peter Söllner, Oberbürgermeister Ingo Lehmann, Heike Lohmann, Koordinatorum des UNESCO-Forums sowie Tahsin Bulut, Oya Bozkurt und Birgül Günay vom UNESCO-Club Bursa, erschienen zu diesem Anlass in der Aula der Hans-Wilsdorf-Schule Kulmbach. Nach der Begrüßung durch Schulleiter Alexander Battistella und den Grußworten gab Hartmut Schuberth anhand der zu diesem Anlass erschienenen Festschrift einen kurzen Überblick über das Wirken des Clubs in den vergangenen 25 Jahren. Es folgte ein Festvortrag zum Thema „Food, nutrition and health – Worüber wird in Kulmbach geforscht?“ von Prof. Dr. Kai Pumhagen. Den Abschluss bildete die Ehrung der Gründungsmitglieder des Clubs sowie ein geselliger Ausklang bei einem internationalen Buffet.
Die Festveranstaltung wurde von einem anspruchsvollen Programm begleitet. Gemeinsam mit den Gästen aus Bursa wurden die Altstadt von Bamberg, das Bäckereimuseum in Kulmbach, das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth und das Zinnfigurenmuseum auf der Kulmbacher Plassenburg besucht. Das Highlight bildete die Exkursion zum Bodensee.
Welterbe-Exkursion des UNESCO-Clubs mit Gästen aus der Partnerstadt Bursa
05.10.2022
Die traditionelle Herbst-Exkursion des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg fand in diesem Jahr zusammen mit drei Gästen des UNESCO-Clubs aus der Partnerstadt Bursa statt.
Ziele der dreitägigen Fahrt waren drei von 51 Welterbestätten, die von der UNESCO in Deutschland bisher anerkannt wurden.
Vom Quartier in Friedrichshafen am Bodensee ging es zunächst nach Unteruhldingen. Dort wird seit 150 Jahren am Ufer des Bodensees nach prähistorischen Pfahlbauten gegraben, die bis zu 16 Siedlungsschichten übereinander aufweisen. Vor etwa 5000 Jahren haben die Menschen bereits erkannt, dass wegen des sich bis zu 3 m im Jahresverlauf ändernden Seepegels eine Besiedelung am Ufer mit Risiken verbunden wäre. So bauten sie ihre Häuser auf Pfählen, die sie vor dem Wasser und ungebetenen Gästen schützten. 2001 wurde im Pfahlbaumuseum ein Ausschnitt eines Dorfes nachgebaut und zehn Jahre später als Teil des Komplexes „Pfahlbauten rund um die Alpen“ in die Welterbeliste aufgenommen.
Nächstes Ziel war die Klosterinsel Reichenau; sie ist ein herausragendes Beispiel für die religiöse und kulturelle Rolle eines großen Benediktinerklosters im Mittelalter. Das 724 gegründete Kloster zählte neben St. Gallen und Fulda zu den ersten Niederlassungen der Benediktiner. Die drei romanischen Kirchen der Insel aus dem 9. bis 11. Jahrhundert veranschaulichen die frühmittelalterliche Architektur in Mitteleuropa. Die Kirche St. Georg in Oberzell ist berühmt für ihre monumentalen ottonischen Wandmalereien aus dem 10. Jahrhundert, die den Gottesdienstbesuchern wesentliche Teile der biblischen Geschichte verdeutlichten. Sie sind das einzige Beispiel vollständig und größtenteils erhaltener szenischer Wandmalereien aus der Zeit vor 1000 n. Chr. nördlich der Alpen. Das Gruppenbild entstand vor der 816 geweihten Basilika St. Maria und Markus in Mittelzell, die ein bedeutendes Zeugnis der europäischen Kulturgeschichte darstellt.
Das letzte Ziel der Exkursion wurde 2005 in die Welterbeliste aufgenommen: Mit 550 Kilometern Länge bildet der Obergermanisch-Raetische Limes das längste Bodendenkmal Europas. Er wurde in mehreren Phasen zwischen 100 n. Chr. und dem Ende des 2. Jahrhunderts n. Chr. errichtet. In Weißenburg zeugen rekonstruierte, teilrekonstruierte und noch geschützt im Boden liegende Kastelle, Wachtürme, Mauern, Palisaden und Bäder vom Leben der Römer in den Provinzen. Stellenweise ist der Grenzwall, der auf weiten Strecken geradlinig Wald und Feld durchquert, noch im Original erkennbar. Die als Welterbe anerkannten Grenzen sind ein außergewöhnliches Beispiel für die Militärarchitektur und Bauweise im Römischen Reich. Sie legen Zeugnis ab von der Macht des Römischen Reiches und seinem großen Einfluss auf die von ihm beherrschten Gebiete, die der Limes gegen das freie Germanien hin abgrenzte.
Zur Stärkung des Zusammenhalts im Club trugen wieder die traditionellen zünftigen Brotzeiten mit fränkischen Spezialitäten bei, die aufgrund des herrlichen Wetters alle im Freien eingenommen werden konnten und auch den türkischen Gästen mundeten. Der Dank der Welterbe-Reisenden galt zum Schluss einer gelungenen Exkursion den Verantwortlichen um Vorsitzenden Hartmut Schuberth für die reibungslose Organisation.
Interkulturelle Woche – Interview mit Souzan Nicholson am 29.09.2022
Am Donnerstag, dn 29.09.2022, 18 Uhr, wird Hartmut Schuberth im Rahmen der Interkulturellen Woche ein Interview mit Souzan Nicholson zum Thema „Städtepartnerschaften Kulmbachs am Beispiel Bursa“ führen.
Alle Infos unter ikw.landkreis-kulmbach.de
Exkursion zum Bauernhofmuseum Kleinlosnitz
10.07.2022
Die diesjährige Tagesexkurxion des UNESCO-Clubs Kulmbach Plassenburg führt in das Oberfränkische Bauernhofmuseum Kleinlosnitz im Fichtelgebirge. Museumsleiter Bertram Popp führte durch das Museumsdorf und gab interessante Einblicke in die Lebens- und Wohnstruktur oberfränkischer Höfe und deren Entwicklung seit dem späten 18. Jahrhundert. Im Anschluss an die Führung konnten die Teilnehmer eine Auswahl leckerer Brotzeiten in der Gaststätte des Museums genießen.
Wir trauern um Albert Gareis
Albert Gareis war Mitglied der ersten Stunde im UNESCO-Club Kulmbach Plassenburg. Auf seine Anregung hin hat sich der damalige Oberbürgermeister Erdem Saker (Bursa/Türkei) mit seiner Kollegin Inge Aures zusammengefunden und 1998 die Städtepartnerschaft zwischen Kulmbach und Bursa ins Leben gerufen. Bei den gegenseitigen Besuchen der beiden UNESCO Clubs und der Schulen (BSZ / Topane) war Albert Gareis stets ein wertvoller Begleiter. Er versäumte kaum eines der monatlichen Mitgliedertreffen und nahm an vielen Exkursioen teil. Wir verlieren mit ihm eines unserer treuesten Mitglieder und einen guten, verlässlichen Freund. Er möge in Frieden ruhen.
Bursa-Besuch 2022
04.07.2022
Der UNESCO-Club Kulmbach-Plassenburg und das Berufliche Schulzentrum Kulmbach haben in diesem Jahr nach zweijähriger coronabedingter Unterbrechung Ihre Verbindung zur Partnerstadt Bursa wieder aufgenommen. Erstmals seit über 30 Jahren war auch wieder ein Kulmbacher Oberbürgermeister einbezogen: Auf Einladung seines Amtskollegen Alinur Akdas aus Bursa begleitete OB Ingo Lehmann die beiden Delegationen. Gemeinsam mit dem früheren Oberbürgermeister von Bursa, Erdem Saker, der die Städtepartnerschaft 1998 mit begründet hatte, eröffnete er eine Fotoausstellung über Stadt und Landkreis Kulmbach. Diese Ausstellung hatte der UNESCO-Club mit Unterstützung seines Mitglieds Manfred Stroehlein zusammengestellt und enthält 39 Fotographien von 10 Fotografen. Sie vermittelt ein eindrucksvolles Bild von den Schönheiten unserer Region.
Karl Herold – Ein großer Kulmbacher wurde vor 100 Jahren geboren
25.05.2022
Im November letzten Jahres wäre Karl Herold 100 Jahre alt geworden. Unser Verein nahm dies zum Anlass, sein Lebenswerk von unserem „Chef-Historiker“ Wolfgang Schoberth entsprechend würdigen zu lassen.
Schoberth zeigte auf, dass der junge Karl, obwohl er aus einem sozialdemokratischen Elternhaus stammte, sich in jungen Jahren von den Nationalsozialisten verführen ließ und eine Funktionärskarriere im Jungvolk und der Hitlerjugend durchlief.
Aus der Katastrophe des 2. Weltkriegs zog Herold den Schluss, dass er sich quasi als Wiedergutmachung seiner Jugendsünden künftig für eine Versöhnung der ehemaligen Gegner über den Gräbern einsetzen müsse: Er organisierte mit jungen Leuten Kriegsgräbereinsätze bei Monte Cassino, einem im 2. Weltkrieg besonders umkämpften Ort in Mittelitalien und stellte die ersten Verbindungen zu Lugo her, aus denen später eine Städtepartnerschaft erwuchs.
1949 trat er der SPD bei und war von 1953 bis 1976 Mitglied des Deutschen Bundestags. Er engagierte sich in der Arbeiterwohlfahrt und organisierte Ferienaufenthalte für Berliner Kinder in seinem Wahlkreis. Dabei lernte er den damaligen Regierenden Bürgermeister von Berlin, Willy Brandt, kennen und schätzen, der auf Einladung Herolds insgesamt fünfzehn Mal nach Kulmbach kam. Herold war zunächst im Kabinett Brandt ab 1969 und dann im Kabinett Schmidt bis 1976 Parlamentarischer Staatssekretär im Ministerium für innerdeutsche Beziehungen. 1970 scheiterte seine Kandidatur für das Amt des Oberbürgermeisters in seiner Heimatstadt Kulmbach.
Die mit historischem Bildmaterial und recherchierten Details angereicherten Ausführungen von Wolfgang Schoberth ergänzten persönliche Erinnerungen der Tochter Herolds, Frau Barbara Wagner, und zweier politischer Weggefährten, des ehemaligen MdL Otto Schuhmann und des damaligen Kulmbacher Stadtrates Reinhard Baumgartner. Als ein Resümee dieser Gedenkveranstaltung bleibt festzuhalten, dass unbestritten größtes Verdienst von Karl Herolds politischem Wirken für Kulmbach war, die Verlagerung der damaligen Bundesanstalt für Fleischforschung nach Kulmbach und nicht – wie ursprünglich vorgesehen – nach München zusammen mit dem damaligen Bundestagsabgeordneten zu Guttenberg durchgesetzt zu haben. Herolds Einsatz ist es auch zu verdanken, dass „Berufskraftfahrer“ ein anerkannter Ausbildungsberuf wurde, für den an der Hans-Wilsdorf-Schule im vergangenen Jahr in 13 Fachklassen ausgebildet wurde!
Auf dem Foto sind zu sehen von links vorne Reinhard Baumgartner, Otto Schuhmann, Wolfgang Schoberth, Barbara Wagner und Hartmut Schuberth.
Wir trauern um Emel Gerstner
01.05.2022
Mit großer Trauer hat uns die Nachricht erreicht, dass unser langjähriges verdientes Mitglied Emel Gerstner in der vergangenen Nacht im Klinikum Coburg ihrem Krebsleiden erlegen ist. Ihre Kinder haben entschieden, ihre Mutter an der Seite des Vaters und Großvaters in der Türkei zu beerdigen. Mit Emel verlieren wir einen Menschen, der erfolgreich Brücken zwischen Kulturn geschlagen hat und den UNESCO-Zielen sehr verbunden war.
Emel lernten wir 1990 als Gastgeberin in Bursa kennen. Im folgenden Jahr war sie Praktikantin in Kulmbach und nahm in den beiden Folgejahren wieder Gäste in Bursa bei sich auf. Nach ihrem Studium in Ankara wurde sie Schatzmeisterin im UNESCO-Club Bursa. Ihren späteren Ehemann Daniel Gerstner lernte sie 1993 bei dessen Aufenthalt als Praktikant in Bursa kennen und heiratete ihn 2002 in der Plassenburgkapelle in Kulmbach. 2005 und 2009 nahm das Ehepaar Gerstner erneut Praktikanten aus Bursa auf. Auch zur Feier des 25jährigen Bestehens der Schulpartnerschaft in Bursa war Emel mit ihrer Familie dabei.
Wir danken Emel für ihre Freundschaft, für ihr Engagement im Club und für ihr stets freundliches und hilfsbereites Wesen. Sie war immer zu Stelle, wenn Hilfe gebraucht wurde. Wir werden sie sehr vermissen. Emel möge in Frieden ruhen.
Gerhard Zettel – Ehrenmitglied im UNESCO-Club
28.04.2022
Wir gratulieren unserem langjährigen Mitglied im Vereinsvorstand Gerhard Zettel zur Ehrenmitgliedschaft im UNESCO-Club Kulmbach Plassenburg!
UNESCO-Projekttag „Transformation konkret“
27.04.2022
Der Internationale Projekttag der UNESCO-Projektschulen findet weltweit zum Gedenken an die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl am 26. April 1986 statt.
Das Thema lautete in diesem Jahr „Transformation konkret“ und wurde am BSZ Kulmbach an insgesamt 21 Stationen in und außerhalb des Schulhauses von verschiedenen Klassen umgesetzt, u.a. „Erziehungsstile im Wandel der Zeit“, „Naturlehrpfad auf dem Schulgelände“, „Heizungsanlagen im Wandel“, „Alternative Lkw-Antriebe“ und „Transformation von Computerspielen“, die OB Ingo Lehmann besonders interessierte unter den kritischen Blicken von Landrat Klaus Peter Söllner.
Mit den 21 Stationen wurde eindrucksvoll und mit engagierten Schülern/innen gezeigt, wie breit das BSZ thematisch aufgestellt ist und zu welch originellen Lösungen Lehrer/innen Anstöße geben können. Wie gewohnt, bot auch das Café Wilsdorf wieder interkulturelles Flair mit einer Döner-Variation.
Tag der Muttersprache
02. März 2022
Am 21. Februar ist „Internationaler Tag der Muttersprache“. Der von der UNESCO erstmalig im Jahr 2000 ausgerufene Gedenktag stellt alljährlich die Förderung sprachlicher und kultureller Vielfalt und Mehrsprachigkeit in den Mittelpunkt und lenkt die Aufmerksamkeit auch auf Minderheitensprachen mit weniger als 10.000 Sprechenden. In diesem Jahr steht der Gedenktag unter dem Motto „Nutzung von Technologien für mehrsprachiges Lernen – Herausforderungen und Chancen“.
Die Integrationslotsin des Landkreises Kulmbach, Souzan Nicholson und der UNESCO-Club-Kulmbach haben mit einer gemeinsamen Aktion auf die Bedeutung des Gedenktages hingewiesen. So waren verschiedene Kulmbacherinnen und Kulmbacher am 21. Februar auf Radio Plassenburg zu hören und haben davon erzählt, welche Muttersprache sie sprechen und wie sich im Laufe des Lebens durch die eigene Mehrsprachigkeit auch die eine oder andere Chancen eröffnete. Im Gespräch standen auch Hartmut Schubert, Vorsitzender des UNESCO-Clubs-Kulmbachs und die hauptamtliche Integrationslotsin des Landkreises, Souzan Nicholson Rede und Antwort. Sie schlugen den Bogen von der Muttersprache, über Mehrsprachigkeit, hin zu einer erfolgreichen Integration.
Hier geht es zur Aufzeichnung der Sendung: https://www.radio-plassenburg.de/aktionen/zum-internationalen-tag-der-muttersprache-radio-plassenburg-steht-fuer-sprachliche-und-kulturelle-vielfalt/
Neuer Vorstand im UNESCO-Club Bursa
14. Februar 2022
Der UNESCO-Club Bursa hat einen neuen Vorstand gewählt. Ilker Özaslan wurde erneut zum ersten Vorsitzenden gewählt, Osman Sahin zu seinem Stellvertreter. Die weiteren Mitglieder des neuen Vorstands sind Tufan Ata Türkyilmaz, Sema Adali, Nursen Özcetin, Tahsin Bulut, Birgül Yildiz Günay, Tijen Sözeri und Nail Özer. Wir gratulieren zur Wahl und wünschen viel Erfolg für die Arbeit des UNESCO-Clubs!
Ehrung für August Bonneß – Mitbegründer des Zinnfigurenmuseums auf der Plassenburg
27. Januar 2022
Anlässlich des Tages zum Gedenken der Opfer der Nationalsozialisten wurde im Zinnfigurenmuseum auf der Plassenburg eine Gedenktafel für August Bonneß von Oberbürgermeister Ingo Lehmann und Landrat Klaus Peter Söllner enthüllt. August Bonneß betrieb in Potsdam einen Verlag, war dabei aber Kulmbach und der Plassenburg sehr verbunden. Wolfgang Schoberth (rechts im Bild) wies auf die Verdienste und das Schicksal dieses Mannes hin, der einerseits Hauptinitiator für die Einrichtung des nationalen Zinnfigurenmuseum war, andererseits es wagte in der Endphase des NS-Regimes dessen Propaganda zu kritisieren und für die Grundrechte der Verfassung einzutreten.
Der UNESCO-Club Kulmbach ließ daher in Abstimmung mit der Stadt Kulmbach und der Leiterin der Museen auf der Plassenburg, Frau Nina Schipkowski (Bildmitte), eine Gedenktafel im Eingangsbereich des Zinnfigurenmuseums anbringen, die an die Leistung für Kulmbach und an das tragische Schicksal von August Bonneß als eines der Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Das Rotary-Hilfswerk leistete dabei finanzielle Unterstützung.
Hartmut Schubert (links im Bild) dankte allen Sponsoren und Unterstützern dieses wichtigen Projektes, das den Mut eines Mannes würdigt, der für sein Eintreten für das Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung mit dem eigenen Leben bezahlte.
„Der stumme Schrei“ – Ausstellung der Werke von Christian Straßburger im Kulmbacher Badhaus
Oktober 2021
Fast 60 Bilder von Christian Straßburger (1908-1945) waren im Kulmbacher Badhaus zu sehen und wurden unter fachkundiger Führung von Wolfgang Schoberth dem UNESCO-Club Kulmbach erläutert. Der grandiose Neffe von Michael Weiß öffnet sich in seinen Grafiken viel stärker noch als sein Onkel der Moderne. Straßburger studiert in München und Nürnberg, ab 1932 dann in Berlin, wo er Ernst Barlach begegnet, der besonderen Einfluss auf ihn übt. Straßburger fertit überwiegend hart konturierte Schwarz-Weiß-Holzschnitte, die in ihrer vereinfachten Formensprache starke Gefühle zum Ausdruck bringen. Es sind Zeugnisse menschlicher Grenzerfahrungen – Leid, Tod und Angst. In der Zeit des Nationalsozialismus ist für das Werk Straßburgers kein Platz. Die Bilder sind unverkäuflich. Straßburger verbittert, wird depressiv, fällt im Januar 1945, wenige Wochen vor Kriegsende bei einem Einsatz in Polen.
Die im Badhaus gezeigten Werke stammen aus den Beständen des Landschaftsmuseums Obermein. Viele von ihnen wurden erstmal der Öffentlichkeit präsentiert.
1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland. Führung mit Wolfgang Schoberth zu Juden in Kulmbach
Oktober 2021
Bereits im 15. Jahrhundert gsb es eine jüdische Gemeinde in Kulmbach. Bei Grabungen im Burggut Waaggasse wurde ein jüdisches Taufbecken, eine sogenannte Mikwe entdeckt. Wolfgang Schoberth berichtete in einem Stadtrundgang eindrucksvoll über die Geschichte der Juden in Kulmbach und über das Schicksal der jüdischen Familien im Dritten Reich. Die im Boden eingelassenen „Stolpersteine“ erinnern an die verfolgten, vertriebenen, deportierten und ermordeten Familien.
Führung zu den Markgrafenkirchen im Kulmbacher Land
Oktober 2021
Ein besonderes Kleinod unserer Region bilden die markgräflichen oder im Markgrafenstil erbauten Kirchen. Seine Hochblüte fand der Markgrafenstil im 18. Jahrhundert. Von außen oft unscheinbar bergen die Kirchen im Inneren ungeahnte Schätze und verblüffende Raumeindrücke. Der UNESCO-Club besuchte unter fachkundiger Führung die Laurentius-Kirche in Thurnau, die Friedenskirche in Berndorf und die Michaels-Kirche in Alladorf. Im Anschluss kehrten die Mitglieder im Schlossbräu am See am Thurnauer Schlossweiher ein.
Welterbe-Exkursion nach Augsburg und auf die Schwäbische Alb
September 2021
Die diesjährige Welterbe-Exkursion führte Mitglieder des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg für drei Tage ins bayerische und württembergische Schwabenland. Zunächst wurde die Stadt Augsburg besucht, die 2019 wegen ihres weltweit einmaligen Wassermanagement-Systems mit 22 historischen Bauten zur Fließgewässernutzung und zur Trinkwasserversorgung von der UNESCO in die Liste des Welterbes aufgenommen wurde. Auch ein Besuch der Fuggerei und des Goldenne Saals im Rathaus standen auf dem Programm. Besonderen Eindruck hinterließ die „Höhlen und Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb“, die ein außergewöhnliches Zeutnis der ersten modernen Menschen in Europa darstellt. Geboten wird eine einzigartige Fundlandschaft der ältesten Kunstwerke der Welt, geschaffen von Menschen, die hier vor mehr als 40 000 Jahren lebten.
Interkulturelle Woche vom 26.09.-03.10.2021
August 2021
Seit 1975 findet die Interkulturelle Woche (IKW) bundesweit Ende September in mehr als 500 Städten und Gemeinden statt. Auch Kulmbach beteiligt sich unter Mithilfe des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg e.V.
In diesem Jahr wird die Veranstaltungsreihe zur IKW online durchgeführt. Über 30 Veranstaltungen zu den Themenfeldern Bildung, Diversität, Film & Kunst, Kulinarik, Kultur und Politik werden über ZOOM ausgespielt.
Nähere Informationen zu allen Veranstaltungen finden sich auf der Homepage des Landkreises Kulmbach zur IKW www.ikw.landkreis-kulmbach.de
Herzlichen Glückwunsch, lieber Jochen Meier
Juli 2021
Zum runden Geburtstag gratulieren wir herzlich unserem langjährigen Vereinsmitglied, dem früheren Schulleiter des Beruflichen Schulzentrums und jetzigem Kassenprüfer des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg, Jochen Meier! Persönliche Glückwünsche überbrachten Hartmut Schuberth, Wolfram Müller und Werner Eschenbacher. Jochen und Christa Meier empfingen die Gäste bei schönstem Sonnenschein in ihrem Garten.
Exkursion nach Waldsassen
Juli 2021
Die diesjährige Tagesexkursion führte in das Zisterzienserinnenklosters Waldsassen mit der weltberühmten Stiftsbibliothek. Mit ihren beeindruckenden Schnitzereien, den Deckengemälden und den etwa 6000 ledergebundenen Büchern zählt sie zu den kunsthistorisch wichtigsten Bibliotheken Deutschlands. Herzstück des im 12. Jahrhundert gegründeten Klosters ist die der Jungfrau Maria geweihte Basilika, die im 18. Jahrhundert in barocker Pracht von Georg Dientzenhofer errichtet wurde. Die Seitenaltäre bergen 12 Katakombenheiligen, Ganzkörperreliquien aus den Katakomben Roms. Besonders beeindruckend war das rund 30-minütige Orgelkonzert von Kirchenmusikdirektor Andreas Sagstetter.
Nach einer Einkehr in Haus St. Joseph besuchte die Gruppe die Dreifaltigkeitskirche Kappl. Pater Friedhelm informierte über Geschichte und Ausstattung des barocken Zentralbaus, der ebenfalls nach Plänen von Georg Dientzenhofer errichtet wurde. Eine Einkehr beim Kapplwirt rundete den Tag ab.
Ordentliche Mitgliederversammlung
Juli 2021
Bei der Mitgliederversammlung des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg standen Neuwahlen an. Die gesamte bisherige Vorstandschaft mit Vorsitzendem Hartmut Schuberth an der Spitze wurde dabei einstimmig in ihrem Amt bestätigt.
Der Vorsitzende gab einen Rückblick über die umfangreiche Arbeit des Vereins in den letzten vier Jahren, wobei im vergangenen Jahr Corona alle Pläne durchkreuzt hatte. Schwerpunkte zuvor waren die Pflege der Freundschaft mit dem UNESCO-Club in der Partnerstadt Bursa/Türkei, die seit 24 Jahren besteht und als wichtigstes Projekt auf die Revitalisierung eines historischen Fachwerkhauses im Welterbe-Dorf Cumalikizik bei Bursa zielt. Daneben unterstützt der Club die seit 36 Jahren betriebenen Praktikantenaustausche zwischen dem Beruflichen Schulzentrum und der Tophane Schule in Bursa. Einer der Höhepunkte des Berichtszeitraums war die Feier zum 20jährigen Vereinsbestehen 2017 mit Gästen aus Bursa und den anderen sieben UNESCO-Clubs in Deutschland. Daneben bietet der Club jährlich mehrtägige Exkursionen zu Welterbestätten im In- und Ausland, zuletzt nach Straßburg mit Elsass, zuvor nach Naumburg, Berlin/Potsdam sowie zu den Luther-Gedenkstätten in Eisenach und Wittenberg. Neben dem Austausch der Praktikanten fördert der Club auch ein Schulprojekt in Kisangara/Tansania. In einem Grußwort würdigte Landrat Klaus Peter Söllner die langjährige erfolgreiche Arbeit des UNESCO-Clubs für Völkerverständigung und die Bewahrung kultureller Schätze. Der Verein sei ein Etikett unseres Landkreises und seine Projekte müssten weitergeführt werden. Der Landrat rief OB Ingo Lehmann dazu auf, bei nächster Gelegenheit mit in die Partnerstadt Bursa zu fahren. Dieser freut sich, das erste Mal beim Club zu Gast zu sein und lobt die hervorragende Arbeit des Vereins, insbesondere das Bemühen um Integration der Flüchtlinge. Unter ihm werde über eine Intensivierung der Städtepartnerschaft wieder nachgedacht; eine Einladung nach Bursa nähme er gerne an und würde bei nächster Gelegenheit mit Club und Schule mitfahren.
Schulleiter Alexander Battistella berichtete als Sprecher des Beirates über die UNESCO-Projekte des Beruflichen Schulzentrums, in denen der Einsatz digitaler Medien eine zunehmende Bedeutung gewinnt, so beim virtuellen Kontakt mit Schulen in Bursa und Frankreich.
Revisor Harry Weiß bescheinigte Schatzmeister Gerhard Zettel eine sehr sorgfältige Buchführung.
Wolfgang Schoberth referierte über die Entstehungsgeschichte des Deutschen Zinnfigurenmuseums auf der Plassnburg und die Rolle, die der Potsdamer Verleger August Bonneß gespielt hat. Im zweiten Teil seines Vortrags stellt er unter dem Motto „Kunst für Genießer“ amüsante Klein-Dioramen aus den Beständen des Museums vor.
Der Vorsitzende greift die Anregung von Wolfgang Schoberth gerne auf, an August Bonneß wegen seiner Verdienste um die Errichtung des Zinnfigurenmuseums auf der Plassenburg und seines Widerstandes gegen die NS-Diktatur, den er mit seinem Leben bezahlen musste, mit einer Gedenktafel am Aufgang zum Zinnfigurenmuseum zu erinnern. Die Mitglieder stimmen dem Antrag zu, die Errichtung dieser Gedenktafel zusammen mit anderen zu finanzieren.
Weiterhin wird beschlossen, ein Bildungsprojekt im westafrikanischen Benin, das die Förderung der deutschen Sprache beinhaltet, zu unterstützen. Außerdem erhält der Verein Nepalhilfe Mittel, die für Familien bestimmt sind, die durch die Pandemie besonders betroffen sind.
Als zukünftige Aktivitäten kündigt der Vorsitzende eine Tagesfahrt nach Waldsassen, eine Exkursion in die Welterbestadt Augsburg sowie eine Führung durch drei Markgrafenkirchen an. Im nächsten Jahr sollen gemeinsam mit der Schule und hoffentlich auch dem OB und Landrat die Freunde in der Partnerstadt Bursa besucht werden. Geplant ist dort u.a. eine Fotoausstellung über Stadt und Landkreis Kulmbach.
Herzlichen Glückwunsch, lieber Albert Gareis
Juni 2021
Albert Gareis zählt zu den Mitbegründern des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg. An der engen Verbindung zu Bursa und Cumalikizik hat er maßgeblichen Anteil gehabt. Nicht zuletzt deswegen ist Albert Gareis alässlich seines runden Geburtstages die Ehrenmitgliedschaft des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg verliehen worden. Als Vertreter der Stadt kam 3. Bürgermeister Ralf Hartnack zum Gratulieren.
Herzlichen Glückwunsch, liebe Leni de Bortoli
Mai 2021
Der runde Geburtstag unseres langjährigen Mitglieds Leni de Bortoli reiht sich ein in die Liste von Feiern, die Corona zum Opfer fielen. So gratulierte der Vorstand des UNESCO-Clubs in kleinem Kreise. Wir danken Leni de Bortoli für die Treue zu unserem Verein und für die Aufgeschlossenheit für die von uns vertretenen Ideale und hoffen weiterhin auf ihr Egagement in unserem Verein. Wir wünschen bei stabiler Gesundheit noch viele Jahre lang die Dinge zu verwirklichen, die besonders am Herzen liegen.
Mitglieder-Info
Herbst 2020
angesichts gestiegener und weiterhin steigender Zahlen von Infizierten mit dem Covid 19 – Virus hat unser Vorstand beschlossen, die beiden noch in diesem Kalenderjahr vorgesehenen Veranstaltungen Martinigans-Essen am 11.11.20 und Weihnachtsfeier am 10.12.20 abzusagen.
Es fällt allen sicherlich nicht leicht, auf diese mittlerweile schon zur guten Tradition gewordenen geselligen Veranstaltungen in unserem Verein zu verzichten. Die Rücksichtnahme auf unser aller Gesundheit lässt uns jedoch keine andere Wahl.
Über die Durchführung der im neuen Jahr geplanten Veranstaltungen wer-den wir unter Berücksichtigung der Entwicklung der Pandemie rechtzeitig informieren.
Bleiben Sie gesund und seien Sie vom gesamten Vorstand recht herzlich gegrüßt!
Hauptversammlung des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg e.V.
Juli 2020
Der UNESCO-Club Kulmbach Plassenburg e.V. holte am 14. Juli 2020 seine im März wegen Corona verschobene Mitgliederversammlung nach. Vorsitzender Hartmut Schuberth bedankte sich beim Sprecher des Beirats, OStD Alexander Battistella, für die Bereitstellung der Aula der FOS/BOS, so dass die Versammlung unter Beachtung des Mindestabstandes unter den 25 Teilnehmern durchgeführt werden konnte. Wichtigster Punkt der verkürzten Tagesordnung war die in der Satzung vorgesehene Wahl eines weiteren Vorstandsmitglieds für besondere Aufgaben. Einstimmig gewählt wurde in diese Funktion Frau Sandra Peters, die bereits bisher die Homepage der Schule betreut und als Medienbeauftrage des Vereins fungiert. Zu Beginn seines Rechenschaftsberichts bedankt sich der Vorsitzende bei allen Spendern des Vereins sowie bei Sandra Peters für die Pflege der Homepage und Wolfgang Schoberth für die Erstellung des Flyers mit dem Jahresprogramm. Leider mussten ab Beginn der Corona-Pandemie alle Veranstaltungen des Vereins abgesagt werden. Der Besuch beim Partnerclub in Bursa mit der Fotoausstellung über unseren Landkreis, die Exkursionen nach Waldsassen und in die neue Welterbe-Stadt Augsburg sowie zu den Höhlen und der Eiszeitkunst der Schwäbischen Alb können hoffentlich im nächsten Jahr durchgeführt werden. Der Rückblick auf die Höhepunkte des vergangenen Jahres zeigte u.a. Bilder von der Exkursion in die Welterbe-Stadt Naumburg sowie zur Himmelsscheibe von Nebra, die im Landesmuseum in Halle ausgestellt ist und uns einen Einblick in das Wissen unserer Vorfahren über den Weltenlauf und seine religiöse Deutung vor 3600 Jahren gibt. Höhepunkte des Vereinslebens im vergangenen Jahr waren der Besuch der Freunde vom Partnerclub aus Bursa und die gemeinsam durchgeführte Welterbe-Exkursion ins Elsass mit Straßburg und der Festung Neu-Breisach. Konkret manifestierte sich die Umsetzung des UNESCO-Zieles der Verständigung zwischen verschiedenen Kulturen am Ende einer Weinprobe, als Bursianer und Kulmbacher gemeinsam zu den Klängen eines griechischen Sirtakis tanzten …
Weiterhin bot der Verein seinen Mitgliedern einen Vortrag von Dr. Georg Elben über den Maler Hans von Kulmbach, einen Vortrag von Wolfgang Schoberth über den Lügenbaron von Grohnemann und eine Führung mit Wolfgang Schoberth durch die Ausstellung des Bauhaus-Künstlers Egon Engelien. Ein privates UNESCO-Schulprojekt in Tansania, das bereits von zwei Mitgliedern des Clubs besucht worden war, konnte erneut gefördert werden.
Schulleiter Alexander Battistella, Sprecher des Beirats, informierte anschließend über die Schulentwicklung am Beruflichen Schulzentrum und die im 1. Halbjahr durchgeführten UNESCO-Projekte, von denen besonders das zur Deutschen Einheit bei den Schülern einen nachhaltigen Eindruck hinterließ. Er bedauerte, dass im zweiten Halbjahr keines der geplanten Projekte mehr umgesetzt werden konnte. Digitaler Unterricht könne als reine Wissensvermittlung einen realen Unterricht, insbesondere in seiner sozialen, kulturellen Dimension, nicht ersetzen. Im Schulbetrieb wird weiter auf Nachhaltigkeit großer Wert gelegt. Pappbecher und Einweggeschirr sind aus der Schule verbannt, die Außengestaltung wird verändert. So sollen Blühwiesen angelegt werden. Bedauerlich sei, dass die Abschlussfeiern nur in abgespeckter Form durchgeführt werden können. Eine neue Partnerschaft ist mit der Partnerstadt Lugo entstanden. Eine Delegation aus Lugo war bereits in Kulmbach. Imponiert hat vor allem die Ausstattung der Schule. Schwerpunkt wird sicher das Lebensmittelgewerbe sein.
Schatzmeister Gerhard Zettel konnte erfreuliche Zahlen präsentieren, so dass das Vermögen gemehrt werden konnte. Kassenprüfer Harry Weiß bescheinigte eine vorzügliche Buchführung und empfahl die Entlastung, die die Versammlung einstimmig gewährte. Auch der gesamte Vorstand wurde entlastet.
Der Vorsitzende Hartmut Schuberth dankte abschließend dem Schatzmeister, den Kassenprüfern und seinen weiteren Vorstandsmitgliedern für die geleistete Arbeit.
Goldmacher und Galgenbaron
Februar 2020
Am Donnerstag, den 13. Februar, referierte unser Clubmitglied Wolfgang Schoberth in der Kommunbräu unter dem Titel „Moritat über den eschröcklichen Tod des Goldmachers Grohnemann“ über den berüchtigsten „Goldmacher“ seiner Zeit – den aus Livland stammenden Christian Wilhelm Krohnemann. Dem als Alchemist, Blender und Frauenverführer in gleicher Weise begabten „Baron“ gelingt es über Jahre, den Bayreuther Markgrafen Christian Ernst samt seinem Hofstaat an der Nase herum zu führen, bis er schließlich 1686 in Kulmbach am Galgen endet.
Wir gratulieren zum 70. Geburtstag!
Februar 2020
Der Vorstand unseres Vereins beglückwünscht Elisabeth Schuberth, Ehegattin unseres Vorsitzenden, zu ihrem 70. Geburtstag und dankt ihr für die jahrelange Treue und Verbundenheit, die Unterstützung und das Verständnis, das sie für die Arbeit ihres Ehemannes aufgebracht hat sowie für die geleistete Spende.
Egon Engelien – Ausstellung im kulmbacher Badhaus
Januar 2020
Am Donnerstag, dem 09. Januar 20 führte Wolfang Schoberth durch die beeindruckende Ausstellung „Egon Engelien“ im kulmbacher Badhaus. Engelien, 1896 in Stettin geboren, studierte von 1917 bis 1921 am staatlichen Bauhaus Weimar, u.a. bei Theo van Doesburg, Mitbegründer der Künstlervereinigung De Stijl und Wegbereiter des Konstruktivismus. Auch Engelien, der zu seinen talentiertesten Schülern zählt, wird Mitglied bei De Stijl. Seine Werke werden bis in die Dreißigerjahre neben Kandinsky, Feininger und Klee ausgestellt. 1933 wird seine Kunst als „entartet“ diffamiert. Als Künstler damit arbeitslos, begibt sich Engelien nach Posen, später nach Wien. 1951 zieht Egon Engelien zusammen mit seiner Frau Ida nach Kulmbach. In seinem Spätwerk, das noch immer stark vom Bauhaus geprägt ist, spielen religiöse Themen eine immer größere Rolle. 1967 verstirbt Egon Engelien in Kulmbach. Seine Frau überlässt 45 Werke ihres Mannes der Stadt Kulmbach, die anlässlich des 100. Bauhausjubiläums in einer von Wolfgang Schoberth kuratierten Ausstellung im kulmbacher Badhaus vom 27. November 2019 bis zum 19. Januar 2020 gezeigt werden.
Welterbeexkursion ins Elsass
Oktober 2019
Die zweite diesjährige Welterbe-Exkursion führte Mitglieder des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg zusammen mit zwei Gästen vom Partnerclub aus Bursa für drei Tage ins Elsass.
Am ersten Tag stand ein Besuch in der Europastadt Straßburg auf dem Programm. Das Elsass mit seiner Hauptstadt Straßburg, das seit 1944 nach 4 Jahren deutscher Besatzung wieder zu Frankreich gehört, weist an der Schnittstelle zwischen beiden Ländern eine bewegte Geschichte auf: Nicht weniger als sechsmal wechselte diese Region ihre Nationalität, u.a. 1871 nach dem von Deutschland gewonnenen Krieg und 1918 nach dem verlorenen 1. Weltkrieg, als es wieder Frankreich zugeschlagen wurde. In Straßburg erfand Johannes Gutenberg 1440 den Buchdruck mit beweglichen Lettern und im 16. Jahrhundert war die Stadt eine Hochburg der Reformation. Heute ist Straßburg Sitz wichtiger europäischer Institutionen, u.a. tagt dort das Europäische Parlament.
Markantestes Gebäude ist das Münster mit seinem 142 m hohen Turm, bis 1874 das höchste Gebäude weltweit, danach verlor es diesen Rang an das Ulmer Münster und den Kölner Dom. In seinem Innern beeindrucken die großartigen Glasmalereien an den Fenstern und die astronomische Uhr mit ausgefeiltem Kalendersystem und viertelstündlicher Figurenparade. Straßburg wurde in der Nachkriegszeit zum Symbol der deutsch-französischen Aussöhnung und der europäischen Einigung.
Der nächste Vormittag brachte eine Stadtführung in der historischen Altstadt von Colmar mit einem anschließenden Besuch des Unterlinden-Museums, dessen Attraktion der kunstvoll gestaltete Isenheimer Alter ist, der dem Künstler Mathias Grünewald zugeschrieben wird.
Am Nachmittag erkundeten die Kulmbacher in Neu-Breisach die gewaltigen Festungsanlagen der ehemaligen Garnisonsstadt, die Ludwig XIV. Anfang des 18. Jahrhunderts nach dem Verlust von Breisach an die Österreicher gegenüber auf linksrheinischer Seite von seinem Architekten Vauban errichten ließ. Das Baumaterial wurde auf einem eigens hierfür errichteten Schifffahrtskanal über 28 km aus den Vogesen herangeschafft. Gezogen wurden die Boote nicht von Pferden, sondern von Soldaten, was für den König billiger war. Für die einfache Strecke benötigte man drei Tage. Diese und die mit dem Bau der 9 m hohen Mauern in ganzen drei Jahren verbundenen Strapazen sind heute kaum mehr vorstellbar. Sie lassen ahnen, welch geringen Wert ein Menschenleben für den absoluten Herrscher hatte. Die zwölf wichtigsten militärischen Bauten Vaubans im ganzen Land, die typisch für diese Bauform im Barock sind, wurden 2008 von der UNESCO als Welterbe anerkannt.
Nach dem anstrengenden Besichtigungsprogramm klang der Tag mit einer rustikalen Weinprobe inclusive opulenter Vesper regionaler Spezialitäten aus, umrahmt von spontan dargebotenen Klängen eines Club-Freundes am Klavier.
Der dritte Tag stand wieder ganz im Zeichen von Straßburg, wo die Gruppe eine Stadtrundfahrt mit dem Boot auf der Jll genoss, auf der malerische Winkel der Altstadt sowie Europäisches Parlament, Europarat und Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte passiert wurden. Zur Stärkung des Zusammenhalts im Club trugen wieder die schon traditionellen zünftigen Brotzeiten mit fränkischen Spezialitäten bei, die aufgrund des herrlichen Wetters alle im Freien eingenommen werden konnten und auch den türkischen Gästen mundeten. Der Dank der Welterbe-Reisenden galt zum Schluss einer gelungenen Exkursion den Verantwortlichen um Vorsitzenden Hartmut Schuberth für die reibungslose Organisation.
UNESCO-Clubs Bursa und Kulmbach erfüllen Städtepartnerschaft mit Leben
Juli 2019
Parallel zum Austausch zwischen den beiden beruflichen Schulen in Bursa und Kulmbach erfolgte auch in diesem Jahr der Besuch von Mitgliedern der UNESCO-Clubs beider Städte. In diesem Jahr kamen fünf Gäste aus Bursa für eine Woche nach Kulmbach. Ein abwechslungsreiches, anspruchsvolles Programm wurde zusammengestellt, zu dem neben den Besuchen im Gewürzmuseum und der Plassenburg auch Fahrten zu den beiden benachbarten Welterbestätten „Altstadt von Bamberg“ und Markgräfliches Opernhaus in Bayreuth sowie eine Führung im Dokumentationszentrum in Nürnberg gehörten. Die Gäste aus Bursa wurden im Rathaus von OB Henry Schramm empfangen, der darauf hinwies, dass genau vor 20 Jahren der Partnerschaftsvertrag zwischen beiden Städten unterzeichnet wurde. Er berichtete über ein Schreiben seines Amtskollegen aus Bursa, worin die Absicht zum Ausdruck kam, die Städtepartnerschaft neu zu beleben. Die wesentlichen Pfeiler dieser Partnerschaft sind seit 34 Jahren die regelmäßigen Praktikantenaustausche zwischen dem Beruflichen Schulzentrum und der Tophane Schule sowie seit 22 Jahren die Begegnungen und gemeinsamen Projekte der beiden UNESCO-Clubs, so z.B. der Erhalt eines historischen Fachwerkhauses im Welterbe-Dorf Cumalikizik.
Über diese und weitere Angebote für die Mitglieder berichteten die beiden Vorsitzenden Esra Minez und Hartmut Schuberth auf einer gemeinsamen Sitzung.
Schuberth betonte, dass es im Sinne der UNESCO- Ziele sei, nicht die Unterschiede herauszustellen, mit denen dann u.a. auch Ängste geschürt werden könnten, sondern die Gemeinsamkeiten zwischen beiden Kulturen. Er verwies dabei auf die Exkursion nach Sanliurfa im letzten Herbst. Eines der Ziele war damals Haran. Dort lebte Abraham, Moslems nennen ihn Ibrahim, der in allen drei monotheistischen Religionen (Judentum, Christen, Moslems) eine große Rolle spielt.
Weitere Verbindungslinien wurden bei der abschließenden Exkursion zu Ausgrabungen am Staffelberg deutlich. Dort siedelten vor etwa 2300 Jahren Kelten, die bereits Verbindungen nach Kleinasien hatten, belegt durch einen Münzfund. Bereits 1974 wurde hier eine um 170 v.Chr. geprägte Drachme aus Kappadokien gefunden.
Nachdenklich macht auch die Tatsache, dass ein Stamm der Kelten, die Volcae, von König Nikodemus I. von Bithynien (dort liegt das heutige Bursa) als Söldner angeheuert wurde, um ihn im Kampf gegen seinen Bruder zu unterstützen. Etwa 20 000 von ihnen ließen sich im Gebiet von Giordion und Acyra (heute Ankara) nieder. Ihre Nachfahren wurden später als Galater bezeichnet, an die der Apostel Paulus einen seiner Briefe geschrieben hatte.
Auf diese historischen Verbindungslinien zwischen beiden Kulturen hinzuweisen ist eine Aufgabe der UNESCO-Clubs mit dem Ziel, die bestehende Freundschaft zu stärken. Die Gäste aus Bursa bedankten sich für die vielfältigen Eindrücke, die sie im anspruchsvollen Programm gewinnen konnten und sprachen eine Gegeneinladung für 2020 aus.
Nach der erfolgreichen Präsentation von 11 Fotografen aus Bursa in Kulmbach soll auch in Bursa eine Ausstellung von hiesigen Fotografen mit Motiven aus Kulmbach gezeigt werden.
Weltkulturerbefahrt nach Sachsen-Anhalt
Juni 2019
Hans von Kulmbach – Malerfürst am Übergang vom Mittelalter zur Renaissance. Vortrag von Dr. Georg Elben
April 2019
Hans von Kulmbach gilt als einer der berühmtesten Söhne unserer Stadt. Gut 200 seiner Werke sind in namhaften Museen vertreten. Dr. Georg Elben referierte in einem Vortrag in der Kommunbräu über den künstlerischen Werdegang des Malers. Gingen auch fast alle frühen schriftlichen Zeugnisse am 28. Nov 1553, dem berühmt gewordenen Konraditag, in Flammen auf, so konnte die kunsthistorische Forschung dennoch viele Fragen klären.
Fotoausstellung: Impressionen aus unserer Partnerstadt Bursa
März 2019
Vor 20 Jahren wurden auf der Plassenburg in Kulmbach zwischen den Stadtoberhäuptern von Bursa, Erdogan Bilenser, und Kulmbach, Inge Aures, die Urkunden über die Partnerschaft der beiden Städte ausgetauscht.
Zwischenzeitlich fanden unter Bürgern beider Städte regelmäßig Begegnungen statt, meist im Rahmen von Praktikantenaustauschen zwischen den Tophane Lisesi in Bursa und dem Beruflichen Schulzentrum in Kulmbach sowie gegenseitige Besuche und Welterbe-Exkursionen der Mitglieder der UNESCO-Clubs in beiden Städten.
In diesem Jubiläumsjahr will unser Verein einen weiteren Akzent in diesen partnerschaftlichen Beziehungen setzen: Mit Unterstützung des UNESCO-Clubs Bursa ist es gelungen, 39 eindrucksvolle Fotografien über unsere Partnerstadt Bursa zu erhalten. Wir stellen diese Kunstwerke von 11 Fotokünstlern aus Bursa in einer Ausstellung den Bürgern vor, die damit Gelegenheit erhalten, ein Bild von den Schönheiten Bursas zu gewinnen. Die Idee zur Präsentation unserer Partnerstädte in dieser Form geht auf unser Mitglied Manfred Ströhlein zurück, der zusammen mit seiner Ehefrau Hedi auch die praktische Umsetzung übernahm.
Die Ausstellung wird für einen Monat in den Räumen des Einkaufszentrums „fritz“ in der Fritz-Hornschuch-Str. 9, 95326 Kulmbach, präsentiert.
Zur Vernissage am MO, 18. Februar 2019 kam Herr Dr. Levent Sevik, Mitglied des Vorstands des UNESCO-Clubs Bursa, nach Kulmbach, um die Bilder aus seiner Heimat vorzustellen. Die Schülerin Alrun Berthold-Klein umrahmte die Veranstaltung mit zwei Violinstücken.
Landrat Klaus Peter Söllner, der selbst bereits zweimal Schüler, Lehrer und Club-Mitglieder nach Bursa begleitet hatte, würdigte die Initiativen des UNESCO-Clubs, Verständnis für andere Kulturen zu vermitteln. Er sei stolz, dass mit der Partnerschaft zwischen dem Beruflichen Schulzentrum und der Tophane Teknik Lisesi die Grundlage für die Städtepartnerschaft geschaffen wurde. Solche Partnerschaften spielten in unserer Zeit eine ganz entscheidende Rolle, auch wenn die politischen Verhältnisse mit der Türkei nicht einfach seien. Auch Stadtrat Thomas Nagel führte als Vertreter der Stadt Kulmbach aus, dass die Jugend solche Partnerschaften leben müsse, in denen Werte wie Freiheit und Völkerverständigung immer wieder hervorgehoben würden.
Der Sparkasse Kulmbach-Kronach danken wir für die Unterstützung dieses Projektes.
Der Weg zu einer gesunden Ernährung
Februar 2019
Unser Mitglied Dr. Karin Mante referierte über eines der zentralen Zukunftsprobleme: Gesunde Ernährung.
Folgende Zahlen verdeutlichen die derzeitige Situation in unserer Gesellschaft: 47% der Frauen, 62% der Männer und 15% der Jugendlichen sind übergewichtig! Sie essen zu viel, zu fett, zu süß und zu oft (Snacking). Am Tag sind das im Schnitt 22 Teelöffel Zucker (100 g) und damit doppelt so viel, wie die WHO derzeit empfiehlt. Damit steigt das Risiko chronischer Erkrankungen (Typ-2-Diabetes, Herzprobleme, Karies usw.).
Die Reduktion des Konsums zuckergesüßter Getränke wäre ein wichtiger präventiver Ansatz für die Behandlung von Übergewicht, auch weil Zucker oft versteckt in anderen Zutaten, z.B. Fruktose, enthalten ist.
Leider beschränkt sich die Politik derzeit auf freiwillige Vereinbarungen, z.B. Senkung des Zuckers in Softdrinks bis 2025 um nur 20 %.
Als alternative Getränke nennt Frau Mante verschiedene Tees wie Ingwertee, Kurkumatee (antibakteriell, positiv für Immunsystem) oder Grüntee (Immunsystem stimulierend).
Ein weiteres Problemfeld bei Getränken ist mit dem Genuss von Alkohol verknüpft. Gesunde Frauen sollten max. 10 g Alkohol/Tag, gesunde Männer max. 20 g Alkohol/Tag (= 0,5 l Bier, 0,25 l Wein) trinken.
Zuletzt rückte die Referentin die Ernährung einer Welt ins Blickfeld, die nicht mehr wie gegenwärtig 7,5 Milliarden, sondern 10 oder mehr Milliarden Menschen umfasst. Als Vision, die bald Wirklichkeit werden müsse, stellte sie eine Form von Future Food vor, die alle zum Nachdenken brachte: Die 2111 essbaren Insekten, die es weltweit gebe und die wertvolle Proteinquellen für die künftige Ernährung der Menschheit seien, z.B. in Form von Mehlwurmmehl!
Der Weg zur gesunden Ernährung könne über freiwillige Maßnahmen gehen; diese erreichen allerdings v.a. gesundheitsbewusste Mittelschichten, nicht jedoch bildungsferne Bevölkerungskreise, die besonders von Übergewicht betroffen sind. Neben der Vermittlung von Wissen über Information durch Multiplikatoren an z.B. Schulen und KITAS, müssten folglich auch gesetzliche Grundlagen geschaffen werden, z.B. durch Kennzeichnung, Verteuerung durch Steuern oder konsequente Werbeverbote.
Der Weg zu einer gesunden Ernährung 2019 – Kopie
„Wallenstein ante portas“ – Vortrag von Wolfgang Schoberth
Januar 2019
„Er breitete die Arme aus. Deveroux hielt sich in der Entfernung, die er brauchte für Waffe und Schwung. Man musste in die Mitte zielen, ein wenig unterhalb des Brustbeins, und den Stoß aufwärts führen, einen Fuß nach vorne gestemmt. Zwerchfell und Magen durchstoßen, die Hauptschlagader getroffen, die Lunge zerfetzt; des Todes riesiges Zackenmesser vier, fünf Organe durchwühlend, wo eines genügt hätte. Feuer, stickender Schmerz, kreisender Weltuntergang. Dann, indem der Körper hinsinkt, kommt die erlösende Nacht.“
So beschreibt Golo Mann die Ermordung Wallensteins in der Nacht vom 25. Februar 1634 in Eger. „Das Blutbankett“ ist eine der schaurigsten Episoden in der an Brutalitäten reichen Geschichte des Dreißigjährigen Krieges: Zunächst wurden Getreue Wallensteins – darunter die Grafen Kinsky, Trčka und General Ilow – beim Festbankett auf der Burg abgestochen und mit Musketenkolben erschlagen, danach, um 23 Uhr, brach der irische Hauptmann Walter Deveroux mit einigen seiner Dragoner in die die Schlafkammer Wallensteins im Pachelbel-Haus am unteren Markplatz ein und durchbohrte den im leinenen Hemd vor ihm Stehenden. Der blutige Körper wurde in einen roten Teppich gewickelt, die Treppen hinuntergeschleift, zur Burg gebracht und dort auf einen Berg von Leichen geworfen.
Eilritt im Schneesturm nach Kulmbach
Der Mord im Auftrag des Habsburger Kaisers Ferdinand II. macht weitgesteckte Pläne Wallensteins zunichte: Zuflucht auf der Plassenburg – im Feindesland – zu suchen und von dort aus einen Frieden auszuhandeln. Noch bevor er am 24. Februar nachmittags von Pilsen aus in Eger ankommt, schickt er seinen Kanzler Johann Eberhard zu Eltz nach Kulmbach. Markgraf Christian von Brandenburg-Kulmbach steht seit 1631 im Lager der Schweden. Seither ist das Fürstentum Kriegsschauplatz. Die Bevölkerung wird in gleicher Weise von eigenen markgräflichen und „befreundeten“ schwedischen Verbänden als auch kaiserlich-bayerisch-kroatischen ausgeplündert und misshandelt. Noch im Herbst 1632 hatte Wallensteins Oberst Caretto di Grana Kulmbach belagert, geplündert und gebrandschatzt. Am 26. Februar 1634 trifft Kanzler Eltz nach einem Eilritt im Schneesturm auf der Plassenburg ein und übergibt dem Markgrafen das Schreiben Wallensteins. Darin heißt es, Festungskommandant Oberst Muffel möge sofort nach Eger kommen, um eine „vertraute Konferenz“ mit ihm, Wallenstein, vorzubereiten. „Er habe stets einen gerechten Frieden gewollt und sei deswegen durch falsche Menschen verleumdet worden. Er strebe aber gleichwohl den Frieden unbeirrbar an. Herr Christian, ein alter, erfahrener Fürst, tue das gewiss auch.“ Der Markgraf fühlt sich überrollt. Er taktiert hinhaltend. Er wolle erst einmal Bundesgenossen konsultieren. Da ergreift sein Festungskommandant beherzt selbst die Initiative. Mit geringer Begleitung macht er sich sofort auf den Weg nach Eger. Doch kurz vor der Stadt kommt ihm ein Bote entgegen, dass sich das Schicksal des Herzogs vollendet habe.
Klare Marschroute Hätte Wallenstein die Plassenburg erreicht, dann mit einer klaren Marschroute: So bald wie möglich wollte er hoch oben auf der Hohenzollern-Festung sein drittes Generalat ausrufen – ein weit hörbares Signal, dass er im Lager der Gegner stünde. Sein erstes und zweites hatte er in der Grenzfeste Eger verkündet. Danach war er zu einem Siegeszug für die Kaiserlichen aufgebrochen. Ein Festungsdreieck Plassenburg-Rosenberg-Forchheim sollte die militärische Basis ersetzen, die er in Böhmen nicht mehr besaß. Schon im Vorfeld hatte er vielseitige geheime Kontakte mit den Kriegsgegnern gesponnen, von Eger aus auch noch weitere Boten entsandt: Mit dem schwedischen Oberbefehlshaber in Franken, Herzog Bernhard von Weimar und dem sächsischen Feldmarschall Hans Georg von Arnim wollte er sich möglichst auf der Plassenburg treffen, um über eine Vereinigung der Truppen zu sprechen. Den französischen Gesandten Marquis Feuquiéres hatte er gebeten, bei Kardinal Richelieu ein gemeinsames Vorgehen zu sondieren. Den schwedischen Staatskanzler Axel Oxenstierna wollte er persönlich bei einem Konvent der evangelischen Fürsten des Reiches in Frankfurt treffen. Von der Plassenburg aus wollte er sich dorthin aufmachen.
Kriegswende möglich?
Fantastische Pläne. Sind sie mehr als die Gespinste eines Gescheiterten? Wäre ausgerechnet Wallenstein der Mann gewesen, nach sechzehn Jahren eine Kriegswende herbeizuführen, die Machtansprüche der kriegführenden Nationen auszutarieren und einen Waffenstillstand auszuhandeln? Die Chancen scheinen gering: Der 50-Jährige ist schwer gichtkrank, kaum bewegungsunfähig. Er ist auf die Kutsche angewiesen oder muss auf der Sänfte getragen werden. Seine Hauptstütze, ein gigantisches Söldnerheer bis zu 150 000 Mann ist weggebrochen. Lediglich zehn Kompanien, 1 600 bis 1 700 Kürassiere und Musketiere, haben ihn nach Eger eskortiert. Andererseits: Wallenstein ist ein Faszinosum. Er ist ein begabter Heerführer, skrupelloser Kriegsunternehmer, Karrierist und Machtmensch, doch auch ein Akteur, der erkannt hat, dass der Krieg alle verschlingen werde. Die Schlacht bei Lützen (November 1632) mit dem Tod Gustav Adolfs war die Wende: Wallenstein verlegte sich fortan auf eine passive Kriegsführung. Sein Ziel war ein Verständigungsgfriede, kein Siegfriede. Unter strikter Geheimhaltung sondierte er, entgegen der harten Linie des Kaisers, einen Waffenstillstand mit den Schweden. Im Winter 1633 widersetzte er sich dem ausdrücklichen Befehl Ferdinands, die strategisch bedeutsame Stadt Regensburg vor den anstürmenden Schweden zu retten. Wallensteins Eigenmächtigkeiten sind es, die neben seiner von Neidern beargwöhnten Machtstellung, zu seinem Untergang führen. Am Ende wird er als angeblicher „Reichsrebell“ beseitigt. Hätte die Plassenburg zu einer Achse bei der Friedenssuche werden können? Für Herfried Münkler ist es naheliegend. Mit Wallensteins Tod ist der letzte Große aus dem Spiel. „So ging der Krieg weiter – ohne politische Perspektive und ohne strategische Idee. Er ging ‚einfach so‘ weiter“, urteilt er in seiner 2018 erschienenen Monographie über den Dreißigjähren Krieg.
UNESCO-Clubs Bursa und Kulmbach am Ursprung unserer Zivilisation
November 2018
Zur Feier seines 20jährigen Bestehens hatte der UNESCO-Club Bursa auch drei Vertreter seines Partnerclubs aus Kulmbach in die südostanatolische Stadt Sanliurfa eingeladen. Dieser Ort wurde deshalb ausgewählt, weil in seiner Nähe der deutsche Archäologe Prof. Klaus Schmidt bei seinen Grabungen Mitte der 1990er Jahre ein steinzeitliches Bergheiligtum freigelegt hatte, das als erster Tempel der Menschheit charakterisiert wird. Die als Göbekli Tepe (bauchiger Hügel) bezeichnete Grabungsstätte liegt auf dem mit 750 Meter höchsten Punkt einer Bergkette. Ihre Entdeckung stellte eine archäologische Sensation dar. Sie ist sowohl wegen ihrer immensen Größe als auch ihres Alters sehr bemerkenswert.
Göbekli Tepe ist eine Anordnung von mindestens zweihundert T-förmigen Steinsäulen mit einer Höhe von bis zu 6 Metern und einem Gewicht von 22 Tonnen. Die kreisförmig angeordneten Säulen sind mit Bildern und schwer zu entschlüsselnden Piktogrammen bedeckt. Diese Zeichen stellen zwar keine Schrift dar, aber vielleicht allgemein verständliche heilige Symbole, wie man sie auch in jungsteinzeitlichen Höhlen fand. Bei den Tierabbildungen handelt es sich v.a. um Löwen, Stiere, Keiler, Füchse, Gazellen und Schlangen. Vereinzelt werden menschliche Wesen, vorwiegend Männer, dargestellt, lediglich eine Frau wird bei einer Entbindung gezeigt.
Die physischen Aspekte der archäologischen Stätte Göbekli Tepe sind erstaunlich, aber ihre Datierung überraschte die Forscher.
Die Pfeiler von Göbekli Tepe stehen seit mindestens 12.000 Jahren, 10.000 davon begraben unter riesigen Erdmassen. Die Wissenschaft ist sich nicht einig, ob dies absichtlich durch Menschen oder durch Naturereignisse geschah. Es gibt die Theorie, dass die Gesellschaft die Denkmäler vor der Katastrophe schützen wollte, die damals, am Ende der „jüngeren Dryas“, der Welt dramatische Klimaveränderungen brachte. Entstehung und Untergang von Göbekli Tepe entfiel genau in diesen Zeitrahmen.
Professor Schmidt ging davon aus, dass die Menschengruppen, die das Monument errichteten, sehr viel komplexer organisiert waren, als man dies für Jäger und Sammler bisher annahm. Außerdem verdeutlicht das Fehlen von Hinweisen auf eine Wohnnutzung, dass die Errichtung monumentaler Bauwerke in der Menschheitsgeschichte der sogenannten Neolithisierung (Sesshaftwerdung mit Ackerbau und Viehzucht) vorausging. Der Hügel diente offenkundig verschiedenen Gruppen als religiöses Zentrum. Dafür waren sie bereit, größte Anstrengungen auf sich zu nehmen. Man hat errechnet, dass der Transport der mehrere Meter hohen und bis zu zehn Tonnen schweren Pfeiler die Kraft von 500 Menschen erforderte. Hinzu kamen die umfangreichen Steinmetzarbeiten. Die Leute dafür mussten freigestellt und versorgt werden, was erhebliche Ressourcen, technische und künstlerische Fähigkeiten verlangte und – nicht zuletzt – einen festen Glauben.
Die Funde von Göbekli Tepe befinden sich mehrheitlich im archäologischen Museum von Şanlıurfa, einem Neubau mit eindrucksvoller Architektur, den die Reisegruppe nach dem Besuch der Grabungsstätte besuchte.
Şanlıurfa ist außerdem ein bedeutender Wallfahrtsort für den Islam, denn hier soll Abraham (Ibrahim) gelebt haben. Aus islamischer Sicht wurde Abraham hier geboren, seine angebliche Geburtshöhle wird verehrt und ist eine wichtige Pilgerstätte.
Eine zentrale Stätte in der Stadt ist die Moschee und der zum Komplex gehörende Teich des Abraham mit heiligen und unantastbaren Karpfen. Die Legende besagt, dass Gott Abraham, der auf einem Scheiterhaufen verbrannt werden sollte, errettete, indem er das Feuer in Wasser verwandelte und Glutbrocken zu Karpfen wurden.
Die im nördlichen Mesopotanien gelegene, karge Gegend profitiert vom Bau des riesigen Atatürk-Staudammes, 40 km nördlich von Sanliurfa. Die Wasser des Euphrat können damit kontinuierlich genutzt werden, u.a. zum Anbau von Baumwolle. Große militärische Sperrbezirke im Umkreis der Stadt lassen erkennen, dass beträchtliche Anstrengungen erforderlich sind, um die innere und äußere Sicherheit zu garantieren. Die Region gehört zum zentralen Siedlungsgebiet der Kurden und die Grenze zum Bürgerkriegsland Syrien ist nicht weit.
In dessen Nähe führte ein abschließender Ausfug nach Harran, 20 km vor der syrischen Grenze. Der Ort ist für seine bienenstockförmigen Häuser bekannt, seine Bevölkerung besteht hauptsächlich aus Arabern. Dort sind noch die Überreste der vermutlich ältesten Universität der islamischen Welt sowie ein Minarett einer dazugehörigen Moschee zu sehen. Von Harran zog der Erzvater Abraham weiter nach Kanaan, ins gelobte Land.
Abraham ist als Stammvater Israels eine zentrale Figur des Alten Testaments. Er gilt auch als Stammvater der Araber; von seinem Sohn Ismael soll der Prophet des Islam, Mohammed, abstammen. Abraham gehört zusammen mit seinem Sohn Isaak und seinem Enkel Jakob zu den Erzvätern, aus denen laut biblischer Überlieferung die Zwölf Stämme des Volkes Israel hervorgingen. Wer wie die UNESCO Verbindendes und nicht Trennendes zwischen Kulturen und Religionen sucht, der wird bei Abraham fündig. Seine Person spielt in allen drei großen Weltreligionen eine wichtige Rolle. Diese gemeinsamen Wurzeln zu erkennen und aufzuzeigen kann dazu dienen, entstandene Ängste und Vorbehalte abzubauen und ein friedliches Miteinander zu erleichtern.
Diesem Ziel dient auch die 20jährige Freundschaft zwischen den UNESCO-Clubs in Bursa und Kulmbach, die aus der Partnerschaft der beiden Beruflichen Schulen beider Städte entstand. Auf diese Bezüge gingen auch mehrere Redner einer schlichten Feier am Abend des mit Höhepunkten gespickten Tages ein. Vorsitzender Hartmut Schuberth bedankte sich bei seiner Kollegin Esra Minez für die Einladung zu dieser außergewöhnlichen Exkursion und regte an, sich künftig gemeinsam noch intensiver mit zentralen UNESCO-Themen wie Sicherung der Menschenrechte und einer nachhaltigen Entwicklung zu beschäftigen. Auch Schulleiter Alexander Battistella versprach, dass der seit 1985 betriebene Austausch von Praktikanten mit Bursa weiterhin fest zum Profil des Beruflichen Schulzentrums gehören werde.
Nach der Rückkehr nach Bursa stand noch ein Besuch der Tophane-Schule sowie der Merino-Grundschule auf dem Programm, wo Erfahrungen bei der Beschulung von Flüchtlingen ausgetauscht wurden.
UNESCO-Club auf den Spuren des Welterbes in Berlin und Potsdam
Oktober 2018
Die diesjährige Welterbe-Exkursion führte Mitglieder des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg für drei Tage nach Berlin und Potsdam.
Am ersten Tag stand ein Besuch im Bundestag auf dem Programm. Die direkt gewählte Wahlkreisabgeordnete Emmi Zeulner ließ es sich trotz einer parallel verlaufenden Bauausschusssitzung nicht nehmen, mit den Besuchern aus der Heimat über eine Stunde lang aktuelle Themen zu besprechen. Zur Sprache kamen insbesondere Fragen im Zusammenhang mit der häuslichen Pflege und kontrovers diskutierte Verkehrsprojekte im Landkreis. Die Abgeordnete sicherte zu, sich für die Aufnahme der Elektrifizierung der Bahnstrecke in den vorrangigen Bedarf einzusetzen.
Zum Ausklang am Abend ein Besuch im Friedrichstadtpalast, dem größten Revuetheater Europas, an dessen beeindruckender Show vor allem die Akrobatik faszinierte.
Der nächste Vormittag brachte eine hervorragende Führung im Neuen Museum mit dem von Schliemann ausgegrabenen Schatz des Priamos aus dem antiken Troja, dem Xantener Knaben, einer Bronzefigur aus der Römerzeit in Germanien, die 1858 bei Niedrigwasser im Rhein entdeckt worden war und als Höhepunkt die Büste der ägyptischen Köngin Nofretete aus der Mitte des 2. Jahrtausends v.Chr. An der Restaurierung der fünf Museen der 1999 in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommenen Museumsinsel, die 2025 beendet sein wird, war übrgens auch die Kulmbacher Firma Stahlbau Dörnhöfer beteiligt.
Am Nachmittag waren die Kulmbacher zu einem Kiezspaziergang mit Bürgermeister Naumann vom Bezirk Charlottenburg/Wilmersdorf eingeladen, den seit Jahrzehnten eine Partnerschaft mit dem Landkeis Kulmbach verbindet. Im Rahmen dieser freundschaftlichen Beziehungen, die Landrat Klaus Peter Söllner erst wenige Tage zuvor bei einem Besuch in Berlin gepflegt hatte, waren sowohl Gruppen des UNESCO-Clubs wie auch des Beruflichen Schulzentrums schon mehrmals Gäste dieses Berliner Bezirkes. Eine weitere Verknüpfung zu Kulmbach fand sich beim Halt vor einem großen Gebäude in der Witzlebenstraße in Charlottenburg: Hier tagte zwischen 1936 und 1943 das Reichskriegsgericht, das 260 Kriegsdienstverweigerer und zahllose Frauen und Männer des Widerstands wegen ihrer Haltung zu Nationalsozialismus und Krieg zum Tode verurteilte und sie hinrichten ließ. Einer dieser Kriegsdienstverweigerer war der Triebenreuther Bauernsohn Alfred Andreas Heiß, der es abgelehnt hatte, für den nationalsozialistischen Staat Dienst als Soldat zu tun, „da der Nationalsozialismus antichristlich eingestellt sei“. Für diese Haltung wurde Heiß am 24. September 1940 in Brandenburg hingerichtet. Die unbeugsame Konsequenz in der Haltung dieses tiefgläubigen Menschen aus unserer Nachbarschaft verlangt uns auch heute noch höchsten Respekt ab.
Als originelles Gastgeschenk erhielten die Kulmbacher von Bürgermeister Naumann Tickets zu einer großen nächtlichen Stadtrundfahrt anlässlich des Projektes „Berlin leuchtet“. Im Rahmen eines Lichterfestes wurden zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Innenstadt wie das Brandenburger Tor, der Berliner Dom und auch das Schloss Bellevue kunstvoll illuminiert und konnten bei mehreren Busstopps im Rahmen einer Fotosafari von den staunenden Gästen aus der Provinz fotografisch festgehalten werden.
Der dritte Tag stand wieder ganz im Zeichen des Welterbes, diesmal in Potsdam am Jagdschloss Glienicke mit einem „Spaziergang durch das Welterbe“, der vom Berliner Komitee für UNESCO-Arbeit organisiert worden war. Mit Dr. Ramona Dornbusch, der Welterbereferentin des Landes Berlin, hatten die Berliner UNESCO-Freunde eine qualifizierte Kennerin der Materie gefunden, die den Exkursionsteilnehmern aus Kulmbach wie aus Berlin etliche neue Details im Umfeld dieses Welterbes erschließen konnte, das bis zur Wende an der Schnittstelle zwischen Ost und West lag. Die Glienicker Brücke zwischen Berlin und Potsdam dürfte dagegen Vielen als Ort des Austausches von Agenten in Zeiten des Kalten Krieges bekannt sein.
Mit einem gemeinsamen Mittagessen auf der Terrasse des Blockhauses Nikolskoe mit Blick zum Wannsee und dem Dank für diese sehr intereressante Führung an die Berliner UNESCO-Freunde klang dieser letzte Programmpunkt der dreitägigen Exkursion aus.
Besuch des Markgräflichen Opernhauses in Bayreuth
Juli 2018
Nach fast sechsjähriger Restaurierung der vollständig aus Holz bestehenden Innenhülle ist das Markgräfliche Opernhaus in Bayreuth im April 2018 wiedereröffnet worden. Dies war für unseren Verein Anlass, unseren Mitgliedern die Gelegenheit zu geben, sich selbst vom Erfolg der Renovierungsarbeiten zu überzeugen. Wir hatten bereits 2012, kurz nach Aufnahme dieses einzigartigen Monuments barocker Musikkultur in die Liste des Weltkulturerbes und vor Beginn der Bauarbeiten, das Haus im damaligen Zustand besichtigt. Umso beeindruckter waren wir jetzt vom Ergebnis der Arbeiten: Das Haus erstrahlt wieder in seinem originalen, ursprünglichen Glanz. Die Restauratoren haben Schicht für Schicht der Übermalungen abgenommen, um die ursprüngliche Farbe wieder zu Tage treten zu lassen. Wir erleben die Festarchitektur des Hauses heute genauso wie seine Erbauerin, die Markgräfin Wilhelmine, vor 270 Jahren anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Elisabeth Friederike Sophie. Mit diesem einzigartigen Bau, der damals die größte Bühne Europas aufwies, wollte die Markgräfin die Opern von Wien und Dresden übertreffen. Dazu holte sie den italienischen Baumeister Galli-Bibiena aus Dresden, dem der Innenausbau innerhalb eines Jahres gelang. Dank des glücklichen Umstandes, dass nachfolgende Markgrafen nach Wilhemines Tod das Haus haben schließen lassen, finden wir in Bayreuth heute „das bedeutendste und besterhaltene Beispiel barocker Theaterkultur. Es repräsentiert die höfische Opernhausarchitektur des 18. Jahrhunderts und gilt als eines der wichtigsten baulichen Zeugnisse der absolutistischen Gesellschaft.“ (https://www.unesco.de/kultur-und-natur/welterbe/welterbe-deutschland/markgraefliches-opernhaus-bayreuth) Unter diesem Aspekt sind die Kosten der Sanierung in Höhe von 32 Mill. € gut angelegtes Geld in unserer Region.
Ein geführter Spaziergang rund um das Opernhaus komplettierte die im Inneren u.a. bei einer Videopräsentation gewonnenen Eindrücke und ermöglichte, historische Bezüge zu diesem Bauwerk herzustellen.
Die große Teilnehmerzahl an dieser Exkursion verdeutlicht die Faszination, die diese in unserer unmittelbaren Nachbarschaft liegende Welterbestätte auch heute noch ausübt.
Nach diesem kulturellen Highlight ließen es sich die meisten Besucher nicht nehmen, ein kulinarisches Schmankerl Bayreuths, das In-Lokal Liebesbier, zu testen und dort den Tag in geselliger Runde ausklingen zu lassen.
UNESCO-Club fördert Bildung am Paul-Gerhardt-Kindergarten
Juli 2018
Eine Experimentierbox zum Thema Magnetkraft übergab der UNESCO-Club Kulmbach-Plassenburg für die pädagogische Arbeit des Paul-Gerhardt-Kindergartens, einer Einrichtung der DIE KITA eGmbH. Die Kinder können mit diesen Materialien in der Lernwerkstatt eigene Erfahrungen mit den unsichtbaren Kraftfeldern des Magnetismus sammeln und die Wirkung von Magnetkräften selbst erkunden. Monika Hoffmann, die Leiterin der Einrichtung, bedankte sich herzlich für diese sinnvolle Sachspende, die im Aufgabenbereich Technik und Natur einen festen Platz finden werde.
Neben vielfältigen Angeboten im Bereich Kultur für seine Mitglieder gehört zu den Leistungen des UNESCO-Clubs seit Jahren die Unterstützung interkulturell ausgerichteter Projekte des Beruflichen Schulzentrums, insbesondere des Austausches von Praktikanten mit der Partnerstadt Bursa, sowie der jährlich stattfindenden Interkulturellen Woche in Kulmbach.
Der Paul-Gerhardt-Kindergarten in Kulmbach wurde vor Jahren auf Initiative von Hartmut Schuberth als bisher einziger Kindergarten in das Netzwerk der UNESCO-Projektschulen in Bayern aufgenommen und hat dort gegenwärtig den Status einer mitarbeitenden Bildungseinrichtung.
Besuch der Ausstellung Söldner, Schrecken, Seuchen
Juni 2018
Im Gedächtnisjahr zum Beginn des Dreißigjährigen Krieges bietet unser Verein zwei Veranstaltungen an: Im Juni 18 eine Führung in der Sonderausstellung „Söldner, Schrecken, Seuchen. Franken und Böhmen in der Zeit des Dreißigjährigen Krieges“ im Fränkische-Schweiz-Museum in Tüchersfeld und im Januar 19 den Vortrag von Wolfgang Schoberth „Kulmbach im Dreißigjährigen Krieg“.
Die Ausstellung stellt die Ereignisse in unserer Region in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts aus Sicht der damals lebenden einheimischen Bevölkerung vor. Die großräumigen europäischen Ereignisse immer im Blick behaltend, vermittelt das Museum so anhand von lokalen und regionalen Beispielen die erschütternde Zeitepoche zwischen 1618 und 1648.
Zahlreiche originale Objekte sowie Biographien aus jener Zeit erlauben einen sehr persönlichen Einblick in die Lebenswelt der Menschen zu einer Zeit, in der Glück und Schrecken sehr eng beisammen liegen konnten. Die Besucher erfahren, wie sich die aufbauenden Spannungen zwischen den protestantischen böhmischen Ständen auf der einen und dem Kaiser auf der anderen Seite verschärften und im Prager Fenstersturz mündeten. In erster Linie ging es in diesem Krieg schließlich nicht um Konfessionen, sondern um reine Machtpolitik.
Die wichtigsten Akteure des Krieges waren die Kaiser Matthias (bis 1619) und Ferdinand, der Winterkönig Friedrich und der König Gustav Adolf sowie die Heerführer Tilly und Wallenstein.
In der Fränkischen Schweiz konkurrierten mehrere Machtblöcke um die Vorherrschaft: Das Hochstift Bamberg, die Reichsstadt Nürnberg, die Markgrafschaft Brandenburg-Bayreuth und die Reichsritter. Gerade in den Anfangsjahren des Krieges war sich niemand über das wirkliche Ausmaß der Auseinandersetzungen im Klaren. Gerade der Markgraf versuchte, sich lange neutral zu verhalten.
In sehr eindrucksvoller Weise beschrieb Museumsführer Herr Wittenborn die Auswirkungen des Krieges für Dorf-, Stadtbewohner und die militärischen Akteure.
Die Bevölkerung lebte in offenen Dörfern oder in landwirtschaftlich geprägten Kleinstädten. Durch die unzureichende medizinische Versorgung auf dem Land verstarben viele Menschen schon sehr früh. Die Männer folgten dem Lockruf des Handgeldes bei der Anwerbung und verdingten sich fortan als Söldner.
Umgeben von einer Mauer boten Städte einen gewissen Schutz. Doch waren gerade die Städte auch lukrative Kriegsziele – konnte man doch von der Bürgerschaft Geld, Schmuck und andere Luxuswaren abpressen. Die Enge auf den Gassen und die fehlende Abwasserversorgung förderten das Ausbrechen von Seuchen.
Nicht selten pressten die Offiziere der Sieger die besiegten Feinde auch in die eigene Truppe hinein. So konnte es durchaus geschehen, dass ein Söldner mehrfach die Seiten wechselte und mal für die katholische Liga, mal für die protestantische Union kämpfte – unabhängig von seiner eigenen Konfession.
Viele Menschen an einem Ort, mangelnde Ernährung und unzureichende medizinische Versorgung führen schnell zu Seuchen. Immer wieder kommt es während des Krieges zum Aufflackern der Pest. Die Entvölkerung ganzer Landstriche führt zum Zusammenbruch der Lebensmittelversorgung. Zeitzeugenberichte beschreiben, dass sich die Menschen aus Not von Eicheln, Hunden und Katzen ernährten, sogar von Kannibalismus wird berichtet.
Hinter den Aktionen der einzelnen Kriegsparteien ließ sich zusehends keine einem größeren Kriegsziel dienende Strategie erkennen. Vielmehr erscheinen die Kampfhandlungen als eine Art Privatkrieg einzelner Offiziere, die um eigene Vorteile zu erlangen eine Gegend terrorisieren. Die Situation erinnert an heutige Warlords.
Ab 1643 begannen in Westfalen die fünfjährigen Friedenskongresse. In Münster verhandelte der Kaiser mit Frankreich und in Osnabrück verhandelte er mit den Schweden. Schließlich konnten 1648 in den beiden Städten nach mehrmonatigen Verhandlungen die Friedensverträge erfolgreich zu Ende geführt werden.
Stadt Bursa prüft Wiederaufnahme der Kontakte zu Kulmbach
Juni 2018
Anlässlich der gegenwärtig noch laufenden 46. Begegnung zwischen den beiden UNESCO-Projektschulen aus Bursa und Kulmbach hielt sich auch eine Delegation des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg mit Vorsitzendem Hartmut Schuberth an der Spitze eine Woche lang in Kulmbachs Partnerstadt Bursa auf. Während die 8 Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Schulzentrums ein einwöchiges Praktikum in türkischen Betrieben absolvierten bot der UNESCO-Club Bursa seinen deutschen Freunden ein umfangreiches Rahmenprogramm anlässlich seines 20jährigen Bestehens. Zum gleichen Jubiläum in Kulmbach war der örtliche Club vor einem Jahr Gastgeber einer Delegation aus Bursa.
Gemeinsame Programmpunkte beider Gruppen waren zunächst der Besuch der wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Istanbul und dann in Bursa der Empfang in der Tophane-Berufsschule durch Schulleiter Yussuf Ay sowie anschließend der Empfang im historischen Rathaus von Bursa durch Ahmet Yildiz, einen der Stellvertreter des neuen Oberbürgermeisters Alinur Aktas. Aktas war im Herbst nach dem von Präsident Erdogan gewünschten Rücktritt des bisherigen OB Altepe gewählt worden. Mit diesem personellen Wechsel vollzog sich offensichtlich auch eine veränderte Haltung der Stadtspitze zu vorher auf Eis gelegten Partnerschaften der Stadt Bursa. Der neue OB schrieb unter anderem einen Brief an seinen Amtskollegen in Darmstadt, in dem er ihm versichert, sein Augenmerk sei „auf die Wiederbelebung unserer Städtegemeinschaft gerichtet“ (http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region-und-hessen/ein-ueberraschender-brief-aus-bursa-fuer-darmstadt-15556903.html ). Diese neue Haltung interessierte natürlich auch die Gäste aus Kulmbach bei ihrem Besuch im Rathaus. Nachdem Schulleiter Alexander Battistella Grüße von OB Henry Schramm ausgerichtet hatte, fragten die Kulmbacher nach den Chancen für eine Wiederaufnahme der Beziehungen auch zu Kulmbach. Nach Aussage des Stellvertreters von OB Akin ist auch dies ins Auge gefasst und Ankara vorgelegt worden. Entscheiden werde der Stadtrat von Bursa in einer seiner nächsten Sitzungen. Es gehe darum, im Interesse der Bürger beider Städte, zwischen denen bereits viele Freundschaften entstanden seien, nach vorne zu schauen und diese Kontakte zum Nutzen beider Völker fortzuführen.
Im Vorfeld des Besuches gab es ein Gespräch von Vertretern des UNESCO-Clubs Bursa mit dem neuen OB, in dem dieser um Unterstützung in kulturellen Angelegenheiten bat und seine Aufgeschlossenheit gegenüber UNESCO-Themen zum Ausdruck brachte. Es bleibt zu hoffen, dass auch die Beziehungen zu Kulmbach von diesem frischen Wind im Rathaus von Bursa profitieren werden.
Zum UNESCO-Profil passten die beiden Besuche bei religiösen Minderheiten in Bursa, die auf Vermittlung von Dr. Metin Bozkurt, Mitglied im Kulmbacher UNESCO-Club, zustande kamen. In einem Gespräch beschrieb der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde die Lage dieser Religionsgemeinschaft: Von den ehemals 4000 vom spanischen König von Mallorca vertriebenen Juden, denen der Sultan einen kleinen Bezirk in der Altstadt geschenkt hatte, leben heute noch 60 in Bursa. Viele sind nach Palästina, in die USA oder Europa ausgewandert, zurück blieben meist Ältere. Die im Jahr 1942 begonnene minderheitenfeindlichen Politik führte dazu, dass Betriebe verstaatlicht, Immobilien in jüdische Stiftungen einzubringen waren, die unter Aufsicht des Staates stehen. Sehr anspruchsvoll erscheint der Wunsch der Gemeinde nach Aufnahme der älteren der beiden gezeigten Synagogen in die Liste des Weltkulturerbes, zu dem u.a. die große Moschee der Stadt gehört.
Der nächste Besuch galt der französischen Kirche in der Altstadt, die vor 2 Jahren angeblich vor der Schließung stand. Diese Meldung basierte schon beim damaligen Besuch von Hartmut Schuberth auf einem Missverständnis: Die Kirchengemeinde hatte lediglich versäumt, den Pachtvertrag mit der religiösen Stiftung, die ebenfalls unter Aufsicht des Staates steht, zu erneuern. Nachdem dies erfolgte, ist der Bestand und die Nutzung der Kirche gesichert. Gegenwärtig halten dort 3 christliche Kirchen am Sonntag nacheinander ihre Gottesdienste ab, was einmalig in der Welt ist: Zunächst die evangelische, dann die katholische und schließlich die orthodoxe Gemeinde. Insgesamt gehören etwa 200 Gläubige aus diesen Gemeinden zu den regelmäßigen Besuchern der Gottesdienste. Erfreulich ist, dass die im vergangenen Jahr erfolgte Außenrenovierung von der Stadt Bursa finanziert wurde. Eine Kirchenglocke gibt es gegenwärtig nicht, in Istanbul dagegen sind solche in Betrieb.
Der in Bursa wirkende evangelische Geistliche Ismail Kulakcoglu ist daran interessiert, auch zu einer Gemeinde in Kulmbach Kontakt aufzunehmen und evtl. einen Austausch bzw. eine gemeinsame Aktion vorzunehmen. Eine diesbezügliche Anfrage blieb das letzte Mal unbeantwortet. Mehr Glück hatte er in der anderen Partnerstadt Darmstadt: Von dort singt ein Chor in seiner Kirche zum nächsten Weihnachtsfest. Hartmut Schuberth sicherte ihm zu, sich noch einmal um einen Kontakt zu einer Kirchengemeinde in Kulmbach zu bemühen. Damit könnte neben Schule, Club und Kindergarten (Paul-Gerhardt) noch eine vierte Säule die Partnerschaft zwischen beiden Städten tragen.
Sehr beeindruckt zeigten sich die Gäste aus Kulmbach von der Exkursion in die Gegend von Kütahya mit einer Reisegruppe des UNESCO-Clubs Bursa. Neben Museums- und Moscheebesuch gab es zwei kulturelle Höhepunkte der Reise: Zum einen die erst in den letzten Jahrzehnten erfolgten Ausgrabungen in der antiken Stadt Aizanoi, wo ein imposanter Zeustempel und die erste Börse der Welt zu erkunden waren. Am zweiten Tag staunten die Reisenden über ein landschaftliches Phänomen in einem Tal zwischen den Orten Han und Seyitgazi, das sonst v.a. in Kappadokien bekannt ist: Die Erosion hat eindrucksvolle Felsformationen geschaffen, die Menschen seit fast 3000 Jahren genutzt haben, um sich darin Höhlen zu bauen zum Aufenthalt, für sakrale Zwecke oder auch als letzte Ruhestätte für ihre Toten. Eine Statue des sagenhaften Königs Midas mit den ihm von Apoll lang gezogenen Eselsohren in Yasilikaya und ein ihm zugeschriebenes, fast 20 m hohes mit Ornamenten dekoriertes Felsmonument zeugen von den Leistungen in der Vergangenheit dieses Landstriches. Die Gegenwart markieren dagegen die vielen verfallenen Anwesen der Bauern, die mit ihrem Beruf in dieser Gegend keine Zukunft mehr sahen und in die übervölkerten Metropolen Bursa (3 Mill. Einwohner) und Istanbul (17 Mill. EW) gezogen sind.
Auf einer abschließenden Sitzung im gemeinsam restaurierten Projekthaus im Welterbe-Dorf Cumalikizik besprachen Vertreter der beiden UNESCO-Clubs Projekte des vergangenen Jahres und Pläne für die Zukunft, zu der wieder gemeinsame Welterbe-Exkursionen zählen.
Exkursion zum jüdischen Friedhof in Burgkunstadt und zur Synagoge in Altenkunstadt
April 2018
Der denkmalgeschützte Friedhof an der Ebnether Straße ist mit seinen 2000 Grabsteinen nicht nur der größte jüdische Landfriedhof Bayerns, sondern einmaliges Studienobjekt für die Kulturgeschichte der Region und jüdisches Brauchtum. 1620 angelegt, war er Begräbnisort für israelitische Gemeinden des Obermaingebiets mit Orten wie Altenkunstadt, Burgkunstadt, Ebneth, Horb, Küps, Maineck, Rothwind und Kulmbach. Zeitweise gehörten auch Lichtenfels und Bayreuth dazu.
Der letzte Grabstein wurde 1940 gesetzt – zwei Jahre nach den Novemberpogromen, bei denen auch die Burgkunstadter Synagoge an der Kulmbacher Straße, heute eine Gedenkstätte, zerstört worden ist.
Auf Vermittlung unseres Mitglieds Otto Schuhmann übernahm Frau Inge Göbel, 2. Vorsitzende des Fördervereins Synagoge, die sachkundige Führung an beiden Gedenkstätten für die menschenverachtende Verfolgung einer Minderheit auch in unserer Region.
Unser Mitglied Wolfgang Schoberth hatte in einem Vorbericht in der Frankenpost auf historische Hintergründe sowie den Bezug zu Kulmbach hingewiesen und dies vor Ort erläutert.
Auch dank dieser professionellen medialen Vorbereitung fand unser Exkursionsangebot im April 18 eine sehr gute Resonanz bei unseren Mitgliedern und Gästen.
Jahreshauptversammlung unseres Clubs
März 2018
Stabwechsel im Vorstand
Bei der Jahreshauptversammlung am 8. März 2018 in der Hans-Wilsdorf gab es einen Wechsel im Vorstand unseres Vereins. Aus persönlichen Gründen schied die bisherige zweite Vorsitzende, Sandra Bali, aus. An ihrer Stelle wählten die Mitglieder Stephanie Hofstetter-Seyß, Personalleiterin in Selb. Der Vorsitzende Hartmut Schuberth dankte der Scheidenden für ihre vielfältigen Verdienste, ihre Anregungen und ihr langjähriges Engagement. In einem Grußwort stellte Landrat Klaus Söllner die Bedeutung des UNESCO-Gedankens in einer Zeit zunehmendem Nationalismus heraus.
„Kunst am Bau“ in Kulmbach
Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung stand ein Vortrag unseres Club-Mitglieds Wolfgang Schoberth über „Kunst am Bau“ in den ersten Nachkriegsjahrzehnten in Kulmbach. Der Historiker betonte, dass die Bestandserfassung und der Umgang mit der „Kunst im öffentlichen Raum“ heute ein wichtiger Forschungsaspekt der Geschichtswissenschaft und der Denkmalpflege sei.
„Kunst am Bau“ ist eine seit 1950 in der Bundesrepublik bestehende Verpflichtung des Staates als Bauherr etwa 1 Prozent der Baukosten für Kunstwerke zu verwenden – das gilt für den Bund, die Länder und die meisten Kommunen. Auch viele private Bauherrn haben sich in den Nachkriegsjahren an dieser Verpflichtung orientiert. Oft wurden bei den Ausschreibungen von den Jurys eher zweitklassige regionale Künstler beauftragt. Kulmbach ist mit hervorragenden, überregional bedeutenden Künstlern wie Hans Lewerenz, Caspar Walter Rauh, Erich Hiemisch und Max Wild jedoch hervorragend aufgestellt. Vieles ist erhalten, wenngleich die ausführende Künstler nicht mehr kennt und sich die Bedeutung ihrer Arbeiten nicht mehr erschließt.
Als exemplarisch für die Jahre 1950-1975 stellte der Referent folgende Arbeiten vor:
- Gemeinnütziger Wohnungsbau an Caspar-Vischer-Straße: Reliefs von Hans Lewerenz (1952), die das Kulmbacher Stadtwappen, das Bayern-Emblem und Allegorie des „Arbeiters“ und der „Mutter mit Kind“ zeigen.
- Der von 1950-1953 errichtete Wohnbock an Hermann-Limmer-Straße/Ängerlein mit sieben Terrakotta-Medaillons von Hans Lewerenz über den Eingängen. Sie symbolisieren auf amüsante Weise menschliche Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken, Kinder bekommen, Arbeiten und das Erlangen von Wohlstand („Dukatenscheißer“).
- Die an der Ostseite über dem Eingang des Hardenbergblocks angebrachten Fresken, die Keramik-Reliefs am südlichen Flügel mit Allegorien der vier Jahreszeiten und die grotesken Tonfiguren („Erotin und „Säufer“) über dem Durchgang zum Innenhof. Allesamt Kunstwerke von Hans Lewerenz um 1952-53.
- Keramiken der heutigen Max-Hundt-Schule (Hans Lewerenz) an der nördlichen Außenfassade. Sie zeigen eine Allegorie der Weisheit und Tierreliefs (Hecht, Adler, strammer Hirsch). Die Fresken im Treppenhaus der 1953 eigeweihten Reformschule stammen von Georg Schmidt.
- Mosaik am Trafo-Häuschen der BELG vor dem MGF-Gymnasium. Die 1958 entstandene Arbeit ist eines der seltenen Mosaike des Künstlers Caspar Walter Rauh, der vorwiegend gezeichnet, mitunter gemalt hat. Es zeigt exotische Tiere (Antilopen) der afrikanischen Savanne.
- Das ungewöhnliche Ziffernblatt der Turmuhr der Petrikirche (1953). Statt der üblichen Ziffern verwendet der Künstler Hans Lewerenz karolingische Minuskel. Oben ist ein Kreuz zu sehen, unten ein Abendmahlskelch. Der Umlauf ergibt die Aufforderung „Betet“, „Wachet“. Kleiner Zeiger ist als Schwert modelliert, nach dem Paulus-Wort „Das Wort Gottes ist schärfer als ein Schwert “; der große Zeiger ist eine Lanze, die eine Schlange, das Böse, aufgespießt hat.
- Die Werner-Grampp-Schule an der Hanns-Strehly-Straße mit zwei vorzüglichen Kunstwerken von 1974/1975: Der „Regenbogen“ von Hans Lewerenz und eine Keramik-Wand aus der Thurnauer Werkstatt von Heinz Schauder.
- Das 1968 errichtetet Caspar-Vischer-Gymnasium, eine von dem Kulmbacher Oberstadtbaurat Fritz Kerling errichtete Architektur im Dessauer Bauhaus-Stil. Viele bedeutende Künstler waren in den Bau einbezogen – Hans Lewerenz, Caspar Walter Rauh, Max Wild und der Bildhauer Günter Rossow.
Absolutes Highlight
Intensiv beschäftigte sich Wolfgang Schoberth mit dem von Rauh und Lewerenz gemeinsam geschaffenen Band-Mosaik im Atrium des Caspar-Vischer-Gymnasium. Es durchzieht entlang der Fensterfront den gesamten Innenhof. Für den Historiker ist es das absolute Highlight der „Kunst am Bau“-Projekte in Kulmbach in den ersten Nachkriegsjahrzenten. Entstanden ist es 1967 in monatelanger Arbeit im Atelier von Lewerenz auf der Plassenburg. Die gereihten Mosaik-Felder sind spitz zulaufende, kubische, rechteckige, polygonale Farbgefüge aus winzigen Glas-Partikeln, die virtuos eingepasst sind.
Die Grundidee, der die beiden Künstler folgen, ist die Umsetzung von Johann Wolfgang von Goethes Farbenlehre, besonders seine Beobachtungen zur Verwandlung der Farben. Der Dichter und Naturforscher war nach der Untersuchung des Granits („Über den Granit“, 1784) im Fichtelgebirge und vulkanischen Gesteins in Italien (Besteigung von Vesus und Ätna, 1787) der Ansicht, dass die Erde einst durch Abschöpfung von Sonnenglut entstanden sei. Den Granitfels des Fichtelgebirges hielt er für das ausgehärtete heiße Erdinnere und damit für erstarrte Sonnenmaterie, also steingewordenes Licht.
Goethes Farbenlehre sichtbar gemacht
Für Goethe entstehen, wenn das Licht des Sonnenglanzes etwas Trübes durchwandert, wie die dunstige Atmosphäre beim Sonnenuntergang, dann ändert sich seine Farbe von Weiß über Gelb nach Rot. Rot geht bei weiterer Verdunklung ins Schwarze über.
Andererseits kann sich die biblische Finsternis, die wir am Sternenhimmel erblicken, durch den Dunst der Morgendämmerung über das Violette zum Blau, der Farbe Gottes, verändern und durch das Weiß der Wolken noch weiter aufgehellt werden. Es zeigt sich die Ambivalenz von Schwarz: Es kann sich nach beiden Seiten entwickeln – zum Roten oder zum Blauen.
Diese Reflexionen Goethes sind ganz in der Nähe von Kulmbach entstanden – ein besonderer Anreiz für Lewerenz und Rauh, ihnen hier Gestalt zu verleihen, so der Referent.
Die Schülerinnen und Schüler des CV-Gymnasiums heutzutage haben ihre Freude an dem Farbenspiel, es inspiriert sie, sie spüren seine emotionale Wucht. Das von einem P-Seminar entwickelte Logo der Schule nimmt die Farben auf und variiert sie im Bild des „vischenden“ „Caspar“ in witziger Weise.
UNESCO-Club Kulmbach-Plassenburg besucht einziges Comic-Museum in Deutschland
Februar 2018
Im Rahmen der regelmäßigen Exkursionen, die der UNESCO-Club Kulmbach-Plassenburg zu den Themen Welterbe, Geschichte und Kultur anbietet, führte eine Fahrt nach Schwarzenbach/Saale. Dort lebte Dr. Erika Fuchs, die nach dem Krieg Übersetzerin und Chefredakteurin des Micky-Maus-Magazins eines Stuttgarter Verlages wurde. Nach anfänglichem Zögern übertrug sie auch die Geschichten aus Entenhausen ins Deutsche und trug damit entscheidend dazu bei, die Kunstform des Comics in Deutschland populär zu machen.
Ihre Kreationen wie „Dem Ingeniör ist nichts zu schwör“, die sie dem Tüftler Daniel Düsentrieb in den Mund legte, prägen unseren Sprachgebrauch bis heute. Ihr Anspruch war es, nicht einfach nur zu übersetzen, sondern gutes Deutsch zu schaffen.
Anders als im Original zitierte Donald Duck bei ihr Schiller, waren die Figuren an ihrer Sprache erkennbar: Dagobert altfränkisch, die Panzerknacker im (Berliner) Ganoven-jargon, Tick, Trick und Track im Jugendslang, den Erika Fuchs Schulkindern im Bus ablauschte. Nicht zuletzt deutschte sie die Originalschauplätze um Duckburgh ein – in Entenhausen. Und mehr als das: Rund um Entenhausen tragen Orte Namen wie Kleinschloppen, Paulahölzchen oder Schnarchenreuth, Orte, die es in Erika Fuchs‘ zweiter Heimat Schwarzenbach tatsächlich gibt.
Ihr zu Ehren hat die Gemeinde 2015, 10 Jahre nach dem Tod der Künstlerin, ein auch architektonisch eindrucksvolles Museum gebaut, das die Besucher einbezieht und zur Aktion auffordert: Sie können sich selbst als Übersetzer der Walt-Disney-Comics versuchen. Sie sollen ausprobieren können, wie sich Geräusche in Worte fassen lassen und damit dem Erfolgsrezept der berühmten Übersetzerin Erika Fuchs nachspüren.
Materielle Basis der Ausstellung sind rund 3000 Figuren, die ein Sammler zur Verfügung gestellt hat. Alles, was zum „Kosmos der Enten“ gehört, ist vertreten: Tick, Trick und Truck, die Panzerknacker und natürlich Dagobert und Donald, dessen Reiz für den Sammler darin besteht, dass „er nicht aufgibt, obwohl er immer wieder eins auf den Deckel kriegt“.
Ein Besuch in diesem nach einem überzeugenden didaktischen Konzept gestalteten Museum lohnt auf jeden Fall, nicht nur für Kinder!
Herzlichen Glückwunsch, Hartmut Schuberth!
Januar 2018
Hartmut Schuberth, Mitbegründer des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg und erster Vorsitzender, gratulieren wir herzlich zu seinem 70. Geburtstag! Als „Brückenbauer zwischen den Kulturen“ engagiert sich Hartmut Schuberth seit über 20 Jahren im Sinne des Unesco-Gedankens.
Anlässlich seines Geburtstages bat Hartmut Schuberth seine Gäste, statt persönlicher Geschenke eine Spende für die One World Secondary School in Kisangara/Tansania zu leisten. Die auf diese Weise angesammelte Summe stockte der Jubilar auf 2000 € auf und spendete dieses Geld für das Schulprojekt von Dr. Karl-Heinz Köhler, dem ehemaligen Bundeskoordinator der UNESCO-Projektschulen in Deutschland.
Ab 2010 hat Dr. Köhler über sein privates Engagement und Spenden eine Modellschule aufgebaut, deren Profil sich insbesondere an den Grundsätzen der UNESCO ausrichtet. Konkret bedeutet das, dass die eigene Kultur und interkulturelle Aspekte zentrale Themenbereich sind, ebenso wie die Umsetzung von Demokratie und Menschenrechten. Das heißt im Schulalltag z.B. Verbannung von Gewalt aus dem Klassenzimmer sowie Einbeziehung der Schüler in Entscheidungsprozesse und Förderung ihrer Selbstständigkeit durch Gruppenarbeit. Das Schulkonzept sieht die Bereitstellung zahlreicher Freiplätze für Kinder und Jugendliche aus Familien mit niedrigem Einkommen vor, die über das Schulgeld wohlhabenderer Familien finanziert werden.
UNESCO-Club auf den Spuren Martin Luthers
Okt 2017
Die diesjährige Welterbe-Exkursion des UNESCO-Clubs Kulmbach führte anlässlich des 500jährigen Reformationsjubiläums zu den wichtigsten Stationen des Wirkens Martin Luthers.
Die Eindrücke auf der Fahrt durch den Thüringer Wald mit seiner Herbstfärbung sind die passende Einstimmung auf die erste Station der Reise: Die Wartburg.
Dort widmet sich die Nationale Sonderausstellung „Luther und die Deutschen“ den kulturellen, gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen des Anschlags der 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg. Der auf dem Reichstag in Worms wegen seiner Weigerung, seine kirchenspalterischen Thesen zu widerrufen, vom Kaiser mit der Acht belegte Luther, der damit für „vogelfrei“ erklärt war, hat hier in knapp einem Jahr unter dem Schutz seines Landesherrn Kurfürst Friedrich dem Weisen das Neue Testament vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt. Er schuf damit die Voraussetzung, dass jeder Gläubige einen direkten Zugang zu Gott gewinnen konnte und fortan nicht mehr von der Interpretation eines Priesters abhängig war. Einer der Gründe, weshalb der Papst in Luther den größten Feind der Kirche sah.
Eisenach, unser nächstes Ziel, vermittelt uns mit seinen prachtvollen Gründerzeit-Villen an den Hängen rund um die Wartburg den Eindruck einer Stadt, die in der Vergangenheit beträchtlichen Wohlstand aufwies. Auch die vielen architektonisch wertvollen Gebäude im Stadtkern von Eisenach zeugen von einer jahrhundertealten Epoche der Prosperität. Besonders im 19. Jahrhundert konnte die Stadt von technischen und wirtschaftlichen Errungenschaften profitieren. Nach der Wende knüpfte Eisenach an diese Entwicklung, insbesondere im Automobilbereich an. Auch kulturell steht Eisenach dank seines begnadeten Bürgers Johann Sebastian Bach im Fokus des nationalen und internationalen Interesses. Das intensive kulturelle Programm des ersten Tages klingt mit einem gemütlichen, kulinarisch geprägten Abend in Erfurt aus.
Auf dem Weg von Erfurt nach Lutherstadt Eisleben sehen wir ausgedehnte Felder, Zeugnis einer florierenden Landwirtschaft und kleine und größere Erdhügel, die verraten, dass hier in der Vergangenheit Bergbau eine große Rolle gespielt hat. Tatsächlich geht der frühere Reichtum der Stadt im 14. und 15. Jahrhundert auf den Abbau und die Verhüttung von Kupfer zurück. Auch die Familie Luther verdankte der Bergbautradition ihr gutes Auskommen. Diese und viele andere Informationen über Luther erfahren die Exkursionsteilnehmer im Verlauf einer ausgedehnten Führung in Luthers Geburts- und Sterbestadt.
Die dritte Etappe unserer Reise führt uns am Nachmittag nach Erfurt zurück. Auch hier erfahren wir viel nicht nur über den großen Reformator, sondern auch über die geschichtsträchtige, architektonisch von den unterschiedlichsten Stilen geprägte Stadt mit einer der ältesten Universitäten Deutschlands. Der Tag klingt in einem der vielen gemütlichen Lokale im altehrwürdigen Ambiente bei guten Gesprächen und bester Stimmung aus.
Die letzte Station und damit der krönende Abschluss unserer UNESCO-Welterbe-Exkursion sollte die Lutherstadt Wittenberg sein. Wir treffen hier nicht nur auf Schritt und Tritt auf Lucas Cranach, sondern begeben uns in der 360° Panorama-Installation von Asisi auf eine Zeitreise in die Epoche der Reformation in Wittenberg. Eine exzellente, mit historisch fundierten und launigen Einwürfen gespickte Stadtführung ließ all die Stationen Luthers, seiner Weggenossen und seiner Frau Katharina von Bora in Wittenberg lebendig werden. In dieser Stadt wurden für die nächsten Jahrhunderte wegweisende Weichenstellungen vorgenommen.
20 Jahre UNESCO-Club Kulmbach
Jubiläum mit Besuch des Partner-Clubs aus Bursa
Das 20jährige Bestehen unseres UNESCO-Clubs in Kulmbach feierten wir im Mai zusammen mit Vertretern des Forums der UNESCO-Clubs in Deutschland, Freunden vom UNESCO-Club Bursa und Ehrengästen im Beruflichen Schulzentrum Kulmbach.
Netzwerk der UNESCO-Clubs in Deutschland gestärkt –
Grundsätze zur Qualitätsentwicklung der UNESCO-Clubs im Rahmen der 77. Hauptversammlung unterzeichnet
Juni 2017
Im Rahmen der 77. Hauptversammlung unterzeichneten die Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) und Vertreter der UNESCO-Clubs am 29. Juni 2017 die „Grundsätze zur Qualitätsentwicklung der UNESCO-Clubs in Deutschland“. Das Qualitätspapier ist die Basis für die Weiterentwicklung der zurzeit acht UNESCO-Clubs in Deutschland. Ihr ehrenamtliches Engagement in den Themenfeldern Bildung, Kultur und Wissenschaft wird durch neue Regelungen unter anderem zur Neugründung von Clubs sowie zur Einbindung weiterer Partner gestärkt. Die bisherige Vielfalt der Club-Aktivitäten soll erhalten und weiter ausgebaut werden.
Die UNESCO verfügt über ein Netzwerk von weltweit etwa 3.800 UNESCO-Clubs, -Vereinigungen und -Zentren in 80 Ländern. Sie sind im Weltverband der UNESCO-Clubs (World Federation of UNESCO Clubs and Associations: WFUCA) zusammengeschlossen. Rund 1.000 Mitglieder sind in derzeit acht UNESCO-Clubs in Deutschland ehrenamtlich aktiv:
• UNESCO-Club Aachen
• Berliner Komitee für UNESCO- Arbeit
• UNESCO-Club Region Bonn
• UNESCO-Club Frankenthal
• UNESCO-Club Joachimsthal
• UNESCO-Club Kettwig
• UNESCO-Club Kulmbach-Plassenburg
• UNESCO-Club Wuppertal.
Mit vielfältigen Programmen zu UNESCO-Themen in Bildung, Wissenschaft und Kultur, mit Informationen über andere Kulturen und interkulturelle Begegnungen tragen die UNESCO-Clubs in Deutschland dazu bei, den UNESCO-Gedanken in der Bevölkerung zu verbreiten und ein friedvolles Miteinander zu fördern.
„Der Hauptmann von Köpenick“ Weltpremiere im Kauernburger Schlössla – Vortrag von Wolfgang Schoberth
März 2017
Zum Abschluss der Jahreshauptversammlung referierte Wolfgang Schoberth zum „Hauptmann von Köpenick“. Über den spektakulären Raub der Stadtkasse im Köpenicker Rathaus und die Festnahme des Bürgermeisters vor 110 Jahren hat die ganze Welt gelacht. Der wegen Diebstahl und Urkundenfälschung mehrfach einsitzende Schuster Wilhelm Voigt hatte sich die Uniform vom Trödelmarkt besorgt und einen Trupp Berliner Grenadiere seinem Befehl unterstellt. Besonders laut lachen die Kulmbacher über die Blamage des preußischen Militärs und der Obrigkeit. Schon vier Wochen später (18. November 1906) bringt der „Klub Waldlust“ die Köpenickiade im Kauernburger Schlösschen auf die Bühne. Die Komödie hat der Vorsitzenden des Vereins, der Maschinenbaumeister Ernst Merk, selbst geschrieben, 25 Jahre bevor Carl Zuckmayer seine berühmte Fassung vorlegt. Nach Meinung des Referenten ist es für ein abendfüllendes Stück des „Hauptmanns von Köpenick“ eine Weltpremiere. Und weil einige Kulmbacher ihren Gefallen an der Demontage der Obrigkeit gefunden haben, wird ein paar Tage später das Kulmbacher Stadtoberhaupt, der rechtskundigen Bürgermeister und Königliche Hofrat Wilhelm Flessa, öffentlich und lautstark des Amtsmissbrauchs bezichtigt.
Herzlichen Glückwunsch, Werner Habel!
Dezember 2016
Zum 80. Geburtstag von Werner Habel gratuliert der UNESCO-Club Kulmbach-Plassenburg ganz herzlich! Wir danken für die Treue zum Verein und für die Aufgeschlossenheit für die von uns gemeinsam vertretenen Ideale. Wir wünchen Gesundheit, Glück und alles erdenklich Gute!
Sehr herzlich bedankt sich der Club bei Werner Habel für die Spende anlässlich seines Geburtstages!
Welterbe-Exkursion ins Mittelrheintal, nach Trier und Luxemburg
Oktober 2016
Die diesjährige Exkursion führte den Unesco-Club Kulmbach zu Welterbestätten, deren Berühmtheit viel besungen wird, die die Vorderseite vieler Lateinbücher zieren, eigentlich mehr durch Finanz- und Europaaktivitäten bekannt sind oder den meisten gar unbekannt waren, wie zum Beispiel die Völklinger Hütte. Die Exkursion begann mit einer Schifffahrt von Bingen nach St.Goar durch das romantische Obere Mittelrheintal. 2002 wurde die 65 km lange Kulturlandschaft zwischen Bingen, Rüdesheim und Koblenz zur Welterbestätte erklärt. Die Würdigung erfolgte nicht nur wegen des Reichtums an kulturellen Zeugnissen, der natürlichen Ausformung der Flusslandschaft, sondern auch wegen der Bedeutung dieses Verkehrsweges zwischen Mittelmeerregion und dem Norden Europas. Mit seinen hochrangigen Baudenkmälern, seinen rebenbesetzten steilen Talhängen, seinen auf schmalen Uferleisten zusammengedrängten Siedlungen und den auf Felsvorsprüngen wie Perlen aufgereihten Höhenburgen gilt das Tal als Inbegriff der romantischen Rheinlandschaft, von der sich Literaten, Maler und Musiker inspirieren ließen. Weiter ging es nach Trier, der ältesten Stadt Deutschlands. Sie wurde 16 v.Chr. als „Augusta Treverorum“ gegründet. Durch die Dichte und die bauliche Qualität der erhaltenen Denkmäler– Brücken, Reste der Stadtbefestigung wie Porta Nigra, Thermen, Amphitheater, Basilika- liefert Trier ein außergewöhnliches Zeugnis der vierhundertjährigen römischen Epoche. 1986 wurden die Römerbauten und die aus ihren Ruinen erwachsenen christlichen Nachfolgebauten in die Liste des Welterbes aufgenommen. Trier ist mit einem der wichtigsten Ereignisse der Menschheitsgeschichte verbunden: mit dem Feldzug Konstantins gegen Maxentius im Jahre 312, dessen Folge die Anerkennung des Christentums als Staatsreligion des Römischen Reiches durch das Edikt von Mailand 313 war.“ Nun stand eine besondere Ausstellung auf dem Programm: „Nero – Kaiser, Künstler und Tyrann – neu betrachtet“. Wir verbinden mit Nero Verschwendungssucht, Größenwahn und Grausamkeit. Die Ausstellung weist auf aktuelle Forschungsergebnisse hin, die den Kaiser in einem anderen Licht erscheinen lassen. Es folgte der Besuch der Altstadt von Luxemburg und Echternach. 2010 nahm die UNESCO die Echternacher Springprozession in die Liste des immateriellen Kulturerbes auf. Den Abschluss der Exkursion bildete der Besuch der Völklinger Eisenhütte, die 1994 in die Liste des Welterbes aufgenommen wurde. 1873 gegründet, war sie unter der Leitung von Karl Röchling Deutschlands größte Produktionsstätte für Eisenträger. In ihren besten Zeiten haben dort 20.000 Stahlkocher lothringisches und schwedisches Erz mit Hilfe saarländischer Kohle zu Eisen verhüttet. Sie war eine der modernsten Industrieanlagen ihrer Zeit. Steht man vor den Gebläsemaschinen, Kolossen aus Eisen und Stahl, die den Wind erzeugt haben, der durch meterdicke Rohre geleitet in die Hochöfen eingeblasen wurde oder blickt man in 36 m Höhe von oben in die Hochöfen, ist man von Respekt und Ehrfurcht gepackt. Man kann rückblickend kaum ermessen, wieviel Knowhow, Ingenieurskunst, Materialwissenschaft, Organisationsvermögen und Wagemut vieler Generationen notwendig waren, um der kapitalgebenden Seite und den vielen tausenden Arbeitnehmern ein gutes Auskommen zu geben.
Herzlichen Glückwunsch, Albert Gareis!
Juli 2016
Am 9. Juli 2016 feierte Albert Gareis seinen 85. Geburtstag. Der Unesco-Club Kulmbach-Plassenburg gratuliert dem langjährigen Mitglied herzlich zu diesem Ehrentag und wünscht alles erdenklich Gute!
Besuch der Plassenburg mit Flüchtlingsklassen
15. Juli 2016
Seit diesem Schuljahr werden an der Hans-Wilsdorf-Schule drei Klassen mit unbegleiteten Flüchtlingen aus Syrien, Afghanistan, Eritrea, Äthiopien und Bangla Desh unterrichtet. Schwerpunkt liegt auf der Vermittlung von Deutsch-Kenntnissen, damit die jungen Asylbewerber in die Lage versetzt werden, einen Schulabschluss zu erlangen oder eine Ausbildung aufzunehmen. Im Rahmen des Unterrichts, in dem auch unser Land und unsere Region vorgestellt werden, besuchten die jungen Flüchtlinge am Mittwoch die Plassenburg. Die Schüler zeigten sich beeindruckt vom Deutschen Zinnfigurenmuseum, das mit 300 000 Einzelfiguren weltweit das größte Museum seiner Art ist. Im Anschluss führte sie Kastellan Harald Stark durch die markgräflichen Räume und umriss die wechselvolle Geschichte der Burg. Zum Abschluss der Exkursion, gab es noch eine Überraschung: Am Marktplatz spendierte der Chef des Eis-Cafes Sanremo allen ein köstliches Eis! Hartmut Schuberth, Vorsitzender des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg, der sich in seinem Ruhestand für den Unterricht in den Flüchtlingsklassen an „seiner“ UNESCO-Projektschule reaktivieren ließ, hatte Juniorchef Augusto de Pellegrin die Anregung zu dieser Geste der Verbundenheit gegeben. Die Familie de Pellegrin unterstützt damit zum wiederholten Male internationale Projekte des Beruflichen Schulzentrums. Das Foto vom Marktplatz zeigt die Schüler mit ihren Lehrkräften Hartmut Schuberth, Wolfgang Schoberth, Christine Greim und Christof Meier sowie dem Boss der Sanremo, Augusto de Pellegrin.
Besuch der Ausstellung „Aufgewacht! Die Sammlungen der Grafen Giech aus Schloss Thurnau“ und der Kemenate von Schloss Thurnau
10. Juli 2016
Kreisheimatpfleger Harald Stark führte den Unesco Club durch die im Töpfermuseum Thurnau ausgestellte und von ihm kuratierte Sonderausstellung „Aufgewacht! Die Sammlungen der Grafen Giech aus Schloss Thurnau“. Erstmals seit über 40 Jahren war die Sammlung wieder öffentlich zu sehen. Prachtvolle Möbel, kostbares Geschirr, glänzendes Silber, altehrwürdige Bücher und viele kuriose Gegenstände erzählen von der faszinierenden, wechselvollen Geschichte eines der größten Schlösser in Bayern. Schloss Thurnau wurde jahrhundertelang von zwei Familien bewohnt: Den Grafen Giech und den Freiherrn von Künßberg. Nicht zuletzt aus der Konkurrenz dieser beiden Dynastien entstand in Thurnau eine für einen Ort dieser Größe erstaunliche Kulturblüte: Schloss Thurnau ist nicht nur ein faszinierendes Baudenkmal, sondern war einst auch Standort einer hochbedeutenden Bibliothek sowie mit Liebe zusammengetragener und gepflegter Familiensammlungen. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert war diese Privatsammlung mit Ahnenbildern, Waffen, Rüstungen, Marterwerkzeugen, bronzezeitlichen Funden und vielem mehr für jedermann zugänglich, wovon nicht weniger als 6.400 Eintragungen im Besucherbuch zeugen – darunter König Otto von Griechenland.
Im Anschluss an den Besuch der Sonderausstellung hatte der UNESCO-Club die Gelegenheit die Kemenate von Schloss Thurnau, den Ort also, wo die Sammlung bis in die 1970er Jahre ausgestellt war, mit Kastellan Ralf Wirth und Günther Kartittke zu besichtigen. Insbesondere das „Rote Zimmer“ mit dem erst jüngst sanierten Gebetserker künden von der alten Pracht und der wechselvollen Geschiche des Schlosses.
Exkursion in das böhmische Bäderdreieck
Juni 2016
Eine sehr interessante Tagesexkursion führte 22 Mitglieder und Gäste unseres Clubs im Juni 16 in das benachbarte böhmische Bäderdreieck. Zunächst stand das Schloss Königswart in der Nähe von Eger auf dem Programm, das unter dem österreichischen Staatskanzler von Metternich sein jetziges Aussehen im Stil des Wiener Klassizismus und Empirestil erhielt. Danach ging es über eine z.T. abenteuerliche Bergstrecke zum Städtchen Loket (=Ellenbogen) mit seiner gleichnamigen Burg, die malerisch nach drei Seiten wie beim menschlichen Arm vom Fluss Eger umschlossen wird. Einige romanische Gewölbe lassen die Burg in die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts datieren. Ein geschäftsmäßig agierender Führer stellte den Besuchern die gut erhaltenen Räume und die Geschichte der Burg vor. Sie gehört zu den ältesten und am besten erhaltenen Burgen Böhmens. Im Jahr 1319 wurde hier über drei Monate der dreijährige Königssohn Václav, der spätere Kaiser Karl IV., gefangen gehalten. Trotzdem hat er sich von der Stadt nicht abgewendet und ordnete sie den Königsstädten zu. Nach einem bescheidenen Mittagessen ging es weiter nach Marienbad. Marienbad ist einer der wichtigsten und jüngsten tschechischen Kurorte – erst 1808 wurde dort das erste Kurhaus gebaut. Es entspringen hier etwa 40 kalte eisenhaltige kohlensaure Quellen. Ausgang des 19. Jahrhunderts gehörte Marienbad zu den bekanntesten Bädern der Welt. Mitglieder europäischer Königsfamilien zählten zu den Stammgästen ebenso wie Goethe oder Richard Wagner. Der Ort beeindruckt heute durch seine sehr gelungen restaurierten Gebäude aus der Gründerzeit und den großzügig angelegten Kurpark. Im Traditionsrestaurant Goldene Kugel klang der abwechslungsreiche Tag bei böhmischen Knödeln und weiteren regionalen Spezialitäten aus.
Besuch in Bursa im April 2016
12. Juni 2016
Vom 2. bis 16. April 2016 besuchte Hartmut Schuberth den UNESCO-Club Bursa im Rahmen des 44. Schüleraustausches des BSZ und der Tophane Keknik Lisesi. Zu den Höhepunkten des Aufenthaltes gehörten der Besuch von Cumalikizik, die Exkursion nach Eskisehir, die Wochenendexkursion nach Ayvalik/Cunda sowie der Tag am Golf von Gemlik.
Neben dem sehr guten Zustand des Projekthauses in Cumalikizik ist die Neuausrichtung des Partnerclubs als UNESCO-Club Burso, ohne Beschränkung auf Tophane, hervorzuheben, die den Club für alle Bürger der Stadt öffent. Als positive Folge sind zahlreiche neue Mitglieder zu verzeichnen, die das Club Leben aktiv mitgestalten. Als Vorsitzender wurde Taner Özer im Januar 2016 bestätigt.
Zentral diskutierte Projekte waren das 2015 begonnene EU-Projekt zur Verbesserung der Vermarkthung regionaler Produkte in Cumalikizik sowie die Öffnung des Projekthauses für Gäste aus dem In- und Ausland. Das Erasmus-Projekt zur Optimierung der Weiterbildungsmöglichkeiten für Erwachsene, insbesondere Frauen, kann leider derzeit aus verschiedenen Gründen nicht weiterverfolgt werden.
Großer Dank ergeht an Oya und Metin Boszkurt, an Esra Minez und an Taner Özer für das großartige Programm und die wie immer überwältigende Gastfreundschaft.
Exkursion zum Besucher-Bergwerk in Kupferberg
15. Mai 2016
Eine außergewöhnliche Exkursion führte 20 Mitglieder unseres Clubs und Gäste in die Tiefe: Im erst 2015 in Kupferberg eröffnete Besucher-Bergwerk begrüßte uns unser Mitglied Fred Jansch in traditioneller Bergmanns-Tracht. Er engagiert sich im Verein Bergbau-Museum zusammen mit 170 weiteren Mitgliedern für den Erhalt und die museale Nutzung dieser ehemaligen Zeche, um die große Vergangenheit dieser Stadt, eine der kleinsten Bayerns, nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Museumsleiter Werner Großkop informierte uns in recht kurzweiliger und fundierter Weise über die Geschichte des in Kupferberg seit etwa 700 Jahren betriebenen Abbaus von Kupfer. Zur Blütezeit des Bergbaus waren dort fast 2000 Bergleute mit dem Abbau und der Schmelze des in einer außergewöhnlich hohen Konzentration von etwa 15 % vorkommenden Erzes beschäftigt. Normal sind bis heute Anteile von 3 %. Ab dem 14. Jahrhundert erfolgte der Bergbau unter Kontrolle der Bamberger Fürstbischöfe. Als Verwalter ihrer wirtschaftlichen Interessen vor Ort hatten sie das Geschlecht derer von Guttenberg aus der benachbarten Ortschaft bestimmt. Bis zur Nutzung des Schwarzpulvers für den Abbau der Flöze vor etwa 200 Jahren brachen die Bergleute 12 Stunden am Tag an 6 Tagen in der Woche unter mörderischen Bedingungen das Gestein mit einfachem Werkzeug aus dem Berg. Die Lebenserwartung der dort Tätigen lag deshalb bei höchstens 40 Jahren. Die Besucher konnten sich an mehreren Stellen der wieder freigelegten Stollen von den extremen Arbeitsbedingungen unter Tage ein Bild machen. Die ungünstigen Abbaubedingungen im Vergleich zum Tagebau bei Mitbewerbern z.B. aus Chile und insbesondere die ungelösten Probleme mit immer wieder auftretenden Wassereinbrüchen führten dann schließlich 1940 zum Ende des Bergbaus in Kupferberg. Vorsitzender Hartmut Schuberth bedankte sich bei Herrn Großkop für die eindrucksvolle Führung und lud zum anschließenden gemütlichen Beisammensein nach Hermes ein.
Informationen zum Besucherbergwerk finden Sie hier: www.bergbau-kupferberg.de
Die christliche Kirche „Franzis Kilisesi“ in Bursa bleibt erhalten
09. April 2016
Die Nachricht von der Schließung der letzten christlichen Kirche in Bursa nahm Hartmut Schuberth zum Anlass, sich mit der deutschen Honorarkonsulin Sabine Sibel Cura in Bursa zu treffen. Das Gespräch kam durch Vermittlung unseres Club-Mitgliedes Dr. Metin Bozkurt zustande. Bei dem Gespräch stellte sich heraus, das die Kirche nicht geschlossen wird, sondern dass lediglich ein neuer Nutzungsvertrag mit der christlichen Gemeinde geschlossen werden musste, der nun über das Kulturreferat der Stadt Bursa abgewickelt wird.
Den in der Bayerischen Rundschau am 9. April zu diesem Thema veröffentlichten Artikel finden Sie hier: br_20160409_13
Vortrag über Fritz Trendel „China-Fritz“ aus Kulmbach von Wolfgang Schoberth
13. März 2016
Zur Hauptversammlung des UNESCO-Clubs Kulmbach kamen die Anwesenden in den Genuss eines höchst interessanten Vortrags von Wolfgang Schoberth über den „China-Fritz“ von Kulmbach, einen ehemaligen Textil-Unternehmer, der mit seiner Frau 1901 nach China aufbrach, dort reüssierte und in die Wirren des 1. Weltkriegs geriet. Sein know how half damals der deutschen Kolonie ine Tsingtau, vier Monate der Übermacht der Entländer und Japaner zu trotzen. 1947 kehrte er in die Heimat Kulmbach zurück und gründete dort mit einigen Gleichgesinnten den „Club Atlantis“. Die Ziele dieses Clubs waren u.a. Brücken für eine Weltbrüderschaft zu schaffen, eine Willkommenskultur für Flüchtlinge und Neu-Kulmbacher aufzubauen, den Dialog der Kulturen zu fördern und den internationalen Jugendaustausch zu fördern. Diese Bewegung, die ihrer Zeit weit voraus war, bestand als Verein bis 1953. Fritz Trendel ist somit so etwas wie ein Pionier des UNESCO-Clubs. Weitere Informationen zu Fritz Trendel finden Sie hier: Info Fritz Trendel.
Otto Schuhmann erhält das Bundesverdienstkreuz
13. Februar 2016
Unser langjähriges Mitglied Otto Schuhmann hat das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen bekommen. Überreicht wurde es von Gesundheitsministerin Melanie Huml mit den Worten „Sie haben im Landtag und in den verschiedensten Gemien der Kommunalpolitik um Meinungen gerungen und sich mit aller Kraft für das Gemeinwesen eingesetzt“.
Otto Schuhmann war von 1974 bis 1994 SPD-Landtagsabgeordneter. Von 1994 bis 2003 gehörte er dem Bezirkstag und von 1972 bis 2014 dem Kreistag an. Von 1972 bis 1981 engagierte er sich neben seinen zahlreichen Ehrenämtern zudem im Stadtrat Burgkunstadt und von 1984 bis 2014 im Gemeinderat Altenkunststadt.
„Der Saalbau Wittelsbach in Kulmbach“ – Vortrag von Bernhard Kriest im Kulmbacher Mönchshof.
19. Januar 2016
In seinem mit vielen historischen Aufnahmen und Plänen veranschaulichten Vortrag zeigte Herr Bernhard Kriest die wechselvolle Geschichte des Ende des 19. Jahrhunderts im Zentrum der Stadt Kulmbach erbauten „Saalbaus Wittelsbach“ auf. Dieses schon in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wieder abgerissene Gebäude diente dem Erbauer als Ausdruck seines stolzen wirtschaftlichen Erfolges sowie dem Kulmbacher Bürgertum als Repräsentationsbau und Stätte für kulturelle und vergnügliche Anlaesse. Mit dem wirtschaftlichen Niedergang der Gründer endete auch die glanzvolle Ära dieses prachtvollen Palais.
Gast dieser Club-Veranstaltung war auch der ehemalige Praktikant Samet Tuerhan aus Bursa, der hier eine Europa-Reise begann, auf der er sich u.a. nach geeigneten Studienorten für eine Fortsetzung seines Maschinenbau-Studiums umsehen will.
Weihnachtsfeier in Obergräfenthal
Die alljährliche Weihnachtsfeier des UNESCO-Clubs Kulmbach im Landgasthof Lauterbach/Obergräfenthal wurde in diesem Jahr mit einem Vortrag des Ehepaares Habel über die pittoresken Höhepunkte ihrer Australien-Weltreise bereichert. Die stimmungsvolle musikalische Ausgestaltung übernahmen in bewährter Weise Wolfram Müller und Rolf Weber.
UNESCO-Club auf den Spuren des Welterbes in Niedersachsen
14. November 2015
Die dreitägige Herbstexkursion des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg führte in diesem Jahr zu drei Welterbe-Stätten Niedersachsens: Zunächst in die Altstadt von Goslar mit der von Heinrich III. vor knapp 1000 Jahren errichteten Kasiserpfal, die 1992 in die Liste des Welterbes aufgenommen wurde. Hier begrüßte Oberbürgermeister Dr. Oliver Junk den UNESCO-Club. Weiter ging es nach Hildesheim mit Besuch der nach dem zweiten Weltkrieg wiederaufgebauten Altstadt samt Dom und Michaeliskirche und in das von Walter Gropius errichtete Fagus-Werk in Alfeld. Am letzten Tag der Exkursion standen zwei Naturerlebnisse auf dem Programm: Zunächst eine Führung auf dem Baumwipfelpfad bei Bad Harzburg und später ein Picknick au fdem Hexentanzplatz nahe der Stadt Thale im Harz.
Exkursion zum Kloster Speinshart
04. Oktober 2015
23 Mitglieder des UNESCO-Clubs Kulmbach und vier Gäste besuchten im September Kloster Speinshart in der Oberpfalz und ließen sich vom geschlossenen Ensemble der Klosteranlage, der frisch renovierten Klosterkirche im Spätbarockstil und den kompetenten Ausführungen von Pater Benedikt beeindrucken. Die Gründung des Prämonstratenser-Chorherrenstifts geht auf das Jahr 1145 zurück. Im 17./18. Jahrhundert wurde die Klosteranlage nach Plänen von Wolfgang und Georg Dientzenhofer auf den romanischen Fundamenten in barocker Pracht neu errichtet. Mit der Säkularisation wurde der Betrieb des Klosters für viele Jahre unterbrochen. Erst 1921 kaufte die böhmische Abtei Tepl den Gebäudekomplex vom bayerischen Staat zurück und gründete erneut ein Prämonstratenserstift. Heute leben im Kloster 6 Patres und zwei Fratres. Weltweit gehören etwa 1400 Patres zum Orden.
Nach der eindrucksvollen Führung kehrten die Teilnehmer in der geschmackvoll renovierten Klosterschänke ein und wurden dorf vorzüglich bewirtet.
30 Jahre Schulpartnerschaft – aus Partnern wurden Freunde
22. August 2015
Der diesjährige Besuch unserer türkischen Freunde in Kulmbach stand ganz im Zeichen der 30jährigen Schulpartnerschaft. Das Jubiläum wurde groß gefeiert.
Eine Zusammenfassung der Ereignisse finden Sie hier: 30 Jahre Schulpartnerschaft-II
Die Engel von Traindorf
22. Augst 2015
Als Fortsetzung seines Vortrags vom Januar erläuterte uns Wolfgang Schoberth im Sommer noch einmal vor Ort in Traindorf, wie es in den Wirren der Zeit unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges zur Entstehung dieser außergewöhnlichen „himmlischen Schönheiten“ in diesem Kirchlein im Oberland gekommen ist. Dem Ort angemessen hielt seine Frau Margarete, Gymnasiallehrerin für Deutsch und Religionslehre sowie Lektorin eine eindrucksvolle Andacht, begleitet von einem Münchberger Kollegen am Harmonium. Hartmut Schuberth bedankte sich bei den drei Akteueren sowie bei Kirchenpfleger Frank Herold für dieses eindrucksvolle Erlebnis und bat bei den Zuhörern um eine Spende für den Erhalt der Kirche. Zum geselligen Ausklang ging es ins benachbarte Marienweiher.
Vortrag „Aufstieg und Fall des Nationalsozialismus in Kulmbach“
07. Juni 2015
Am Dienstag, den 05. Mai berichtete Erich Olbrich im Rahmen unseres regulären Monatstreffens über die Auswirkungen des Nationalsozialismus in Kulmbach. Mit Fotos aus dieser zeit dokumentierte der Referent, wie die Nationalsozialisten mit aufwändig ausgestalteten Festen und Aufmärschen die Menschen in den Bann zogen, ihnen einen Halt boten. Viele ließen sich vn diesen gezielt eingesetzten Äußerlichkeiten, z.B. auch dem Bau der Flutmulde, beeindrucken, ohne die Absichten zu durchschauen. Es gab jedoch auch kritische Reflexionen, z.B. in der Verballhornung des zur Deckung der durch die massive Aufrüstung entstandenen Finanzierungslücken eingesetzten Winter-Hilfs-Werkes als Waffen-Hilfs-Werk.
Wolfgang Schoberth beleuchtete anschließend sehr detailliert die Ereignisse ab dem 13. April 1945, dem Tag des Einmarsches der Amerikaner in die Stadt, der für Kulmbach wichtiger als der Tag der Kapitulation war. Bis auf zwei Bomben, die einen Tag zuvor auf die Plassenburg abgeworfen wurden, weil von dort aus von einigen SS-Männern Aufklärungsflugzeuge beschossen worden waren, erfolgte die Übergabe der Stadt friedlich. Geplant war allerdings, die Stadt „bis zur letzten Patrone“ zu verteidigen. Zu diesem Zweck wurde ein „Volkssturm“ mobilisiert, zu dem u.a. auch unser Mitglied Hans Nützel mit 14 Jahren rekrutiert worden war! Kreisleiter Fritz Schuberth hatte jedoch am 12.04.45 entschieden, dass Kulmbach nicht verteidigt wird. So erfolgte die Übergabe der Stadt kampflos, nachdem Frauen die errichteten Panzersperren beseitigt hatten. Schoberth schilderte auch die logistischen Probleme der Besatzungsmacht, im „besiegten Feindstaat“ eine funktionierende Versorgung und Verwaltung der 15000 Einwohner und 5000 Flüchtlinge und Kriegsgefangenen zu gewährleisten. Eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung der Probleme spielte dabei der zunächst von den Amerikanern eingesetzte, später gewählte Oberbürgermeister Georg Hagen. Als positives Beispiel der Zusammenarbeit gilt die 1953 eingeweihte, von den Amerikanern finanzierte „Reformvolksschule“ Mangersreuth, heute Max-Hundt-Schule.
Exkursion nach Seßlach
18. April 2015
Eine rundum gelungene Exkursion in das Städtchen Seßlach wurde den Mitgliedern des UNESCO-Clubs am vergangenen Donnerstag beschert. Bei strahlendem Sonnenschein führte uns Wolfgang Schott durch den Ort und erklärte Wissenswertes und Spannendes zur Stadtgeschichte, zu den Einwohnern und dem historischen Baubestand, der sich rund um die mittelalterliche St.-Johannis-Kirche erhalten hat. Gekrönt wurde die Stadtführung von einem Besuch des Kommunbrauhauses mit Kostprobe und der anschließenden Einkehr im Gasthof Pörtnerhof.
Urkundenverleihung zur Aufnahme der Limmersdorfer Lindenkirchweih auf die nationale Liste des immateriellen Kulturerbes
22. März 2015
Am Montag, den 16. März fand in Berlin die feierliche Übergabe der Urkunde zur Aufnahme der Limmersdorfer Lindenkirchweih auf die nationale Liste des immateriellen Kulturerbes statt. Den Verein zur Erhaltung der Kirchweihtradition vertraten die Vorsitzenden Veit Pöhlmann und Jürgen Kraus. Vom UNESCO-Club nahmen Hartmut Schuberth und Sandra Bali teil. Staatministerin Monika Grütters lobte die ausgewählten kulturellen Ausdrucksformen als Vertreter der deutschen Kulturlandschaft, die maßgeblich zur Identifikation mit der Heimat beitragen würden. Nicht Objekte, sondern Menschen, deren Engagement nicht in Geld aufgewogen bzw. staatlich gelenkt werden könne, würden die Schlüsselrolle beim immateriellen Kulturerbe spielen. Gemeinsam mit der Limmersdorfer Lindenkirchweih wurden 26 weitere Kulturformen ausgezeichnet. Veit Pöhlmann nahm die Urkunde entgegen und stellte die Lindenkirchweih dem Auditorium in einem kurzen Vortrag vor. Eine Fachtagung zum Thema immaterielles Kulturerbe rundete die in der Ländervertretung von Schleswig-Holstein ausgerichtete Veranstaltung ab.
Das Bierbrauen in Kulmbach – Vortrag von Bernd Winkler
22. März 2015
Anlässlich der Hauptversammlung des UNESCO-Clubs Kulmbach Plassenburg stellte Bernd Winkler sein aktualisiertes und überarbeitetes Buch „Das Bierbrauen in Kulmbach“ vor. Ausgehend vom Jahr 1349, ab dem im Augustinerkloster in der Stadt gebraut wurde, schlägt er den Bogen bis Anfang des 19. Jahrhunderts. Damals gab es 60 Brauberechtigte in der Stadt, die in 12 Brauhäusern nur in der Zeit von Ende September bis Ende April ihr Bier brauen durften, da sonst die Kühlung in den 83 Kellern im Burgberg nicht gewährleistet gewesen wäre. Der Export erlebte seine Blüte mit dem Bau der Eisenbahn über Kulmbach Mitte des 19. Jahrhunderts. Das Geschick zweier Frauen in den Familien Reichel und Sandler sowie die Kompetenz des Michael Taeffner trugen maßgeblich zum Aufstieg der drei großen Kulmbacher Brauereien bei.
Die Kulmbacher Mühlen – Vortrag von Harald Stark
17. Februar 2015
In einem kurzweiligen und fundierten Vortrag erläuterte Kastellan Harald Stark die Geschichte der ehemaligen Kulmbacher Mühlen. In der zur Kommunbräu umgebauten Limmermühle erfuhren die Zuhörer so manch Neues über ihre Stadt – wo befanden sich die Mühlen? Zu welchem Zweck dienten sie? Wie funktionierten sie? Was ist von ihnen erhalten? Harald Stark, der 2014 bereits eine Ausstellung zu dem Thema in der Kommunbräu präsentierte, weckte gekonnt das Interesse an diesen kulturprägenden Bauten und dem mit ihm verknüpftem Handwerk.
25 Jahre FORUM – Glückwunschschreiben von Frau Dr. Metze-Mangold, Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission
18. Januar 2015
Liebe Mitarbeiter im FORUM der UNESCO-Clubs! Heute vor 25 Jahren wurde das FORUM zum ersten Mal als FORUM in dem Protokoll vom 13.1.1990 erwähnt. Die Sitzung wurde damals von Herrn Dr. Meinel geleitet, und er hat auch das Protokoll geschrieben. Viele Clubs sind älter. Damit wir nach außen mit einer Stimme vertreten waren, taten wir uns zusammen und nannten uns FORUM (lat.: der Marktplatz). Es war und ist ein Markt der Möglichkeiten im Rahmen der UNESCO-Regeln. Die Clubs, die das FORUM sind, haben mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit einen sehr vielfältigen, sehr bunten Katalog erstellt. Auch nach der langen Reihe von Jahren in der Koordinationsarbeit bin ich immer wieder beeindruckt, wie lebendig die alltägliche Clubarbeit an der Basis im Jahresablauf mit den vielen UNESCO-Terminen ist. An vielen Plätzen der Welt haben die Clubs mit geholfen, daß der Name UNESCO einen guten Klang hat. Zu diesem 25.Geburtstag erhielten wir ein Glückwunschschreiben von der Präsidentin der Deutschen UNESCO-Kommission, Frau Dr. Metze-Mangold, das ich an Sie und Ihre aktiven Mitarbeiter in den Clubs weiterleite. Ihnen und uns allen wünsche ich weiterhin eine gute, lebendige Zusammenarbeit mit viel Erfolg im Sinne des UNESCO-Gedankens. Mit freundlichen Grüßen Rosemarie Landgrebe
25 Jahre FORUM-Brief der Präsidentin
„Himmlische Schönheiten“ – Vortrag von Wolfgang Schoberth
18. Januar 2015
Wolfgang Schoberh referierte beim Kulmbacher UNESCO-Club vor vielen interessierten Zuhöhrern über Mitschke-Collanders „Engel von Trainsdorf“. Vor 70 Jahren, wenige Tage nach dem Zweiten Weltkrieg, klopfen drei Flüchtlinge an den Toren von Schloss Guttenberg an: Constantin von Mitschke-Collande, seine Frau Hilde und ihre fünfjährige Tochter Constanze.
. Ihr Gepäck aus zwei Rucksäcken, alles andere, darunter Hunderte von Bilder, ist bei der Bombardierung Dresdens ein Raub der Flammen geworden.
Mitschke-Collande ist neben Otto Dix, Oskar Kokoschka und Conrad Felixmüller Gründungsmitglied der „Dresdner Sezession“, einer international angesehenen, avantgardistischen Künstlerorganisation. Den Nazis gelten die Bilder als „entartet“. Bei der berüchtigten Schmähausstellung 1937 im Haus der Kunst in München werden auch mehrere Arbeiten Collandes gezeigt. Vermutlich befinden sich unter der nach Bern gegebenen Kunst-Sammlung Cornelius Gurlitts auch Werke des Künstlers.
Während seines sechsmonatigen Aufenthalts 1945 in Guttenberg erhält Mitschke-Collande von der Schlossherrin Elisabeth von Guttenberg den Auftrag, Chor und Apsis der Kirche von Traindorf auszugestalten. Collande malt zwei überlebensgroße Engelspaare rechts und links des Triumphbogens. Ihr besondere Clou: die attraktivsten Frauen Guttenbergs haben hierfür Model gestanden.
Für die Kunsthistoriker sind Collandes „Engel von Traindorf“ eine sensationelle Entdeckung der vergangenen beiden Jahre. Lisa Kern, Expertin für moderne Kunst am Lenbach-Haus in München, nennt sie ein einzigartiges künstlerisches Zeugnis der ersten Nachkriegstage. Sie rühmt die klassische Schönheit der Figuren mit ihren nazarenerhaften Gesichtszügen und den priesterlichen Gewändern. Anmut und Glaube seien auf wunderbare Weise verschmolzen.
Im Sommer vergangenen Jahres ist die wertvolle Chor-Bemalung des Traindorfer Kirchleins durch eine Königsfelder Firma aufwändig restauriert worden, sodass sie ihre ursprüngliche Farbe und Leuchtkraft zurück erhalten hat.
Wolfgang Schoberth hat in mühevoller Kleinarbeit den Aufenthalt der Familie Collande in Guttenberg rekonstruiert und die Identität der Engels-Figuren geklärt. Anhand einer Power-Point-Präsentation wird er davon berichten.
Weihnachtsfeier in Obergräfenthal
28. Dezember 2014
Auf der Weihnachtsfeier in Obergräfenthal unterhielten und inspirierten uns Wolfram Müller, Joanna Kirschner-Roth, Brigitte Binder und Walter Tausendpfund mit Musik, Berichten und Geschichten.
Wir wünschen allen Mitgliedern des UNESCO-Clubs ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr!
Martini-Gansessen in Kirchleus
12. November 2014
Am St. Martins-Tag fand das alljährliche Martini-Gansessen in Kirchleus statt. Herzlichen Dank an Werner Habel für die erneute Initiative und Organisation! Ebenso herzlichen Dank an Marianne Diroll für die Betreuung der Flüchtlinge in Kulmbach.
Rundgang durch die Kulmbacher Unterwelt
23. Oktober 2014
Eine erfreuliche Beteiligung wies das September-Treffen unseres Clubs auf, bei dem Herr Thorsten Olbrich in die Kulmbacher Unterwelt führte. Er zeigte uns in zwei Stunden die wichtigsten Teile des weitläufigen, teilweise miteinander verbundenen Kellersystems unter dem Burgberg der Plassenburg. Die schon vor Jahrhunderten unter unvorstellbaren Anstrengungen in den Sandstein gehauenen Gänge und Stollen dienten wegen ihrer gleichbleibenden Temperatur von 8-10 Grad früher den Brauereien als Lagerkeller, in denen sich das aus den benachbarten Eisweihern gehauene Eis recht lange hielt. Weiterhin boten sie in Einzelfällen auch Schutz vor Feinden, im Zweiten Weltkrieg dienten sie in größerem Umfang als Luftschutzkeller. Heute sind die meisten Keller nicht mehr genutzt.
Wanderung rund um den Herrenstein
16. September 2014
Auf einer etwa dreistündigen Wanderung erkundeten zahlreiche Clubmitglieder am vergangenen Dienstag unter der Leitung von Hans Nützel das Gebiet rund um den Herrenstein bei Buchau. Bei schönstem Wetter ging es über Wiesen, durch Schluchten und durch Wälder bis zum beeindruckenden Stein, auf den sich die Grafen von Giech im 18. Jahrhundert zur Jagd begaben. Bei einer anschließenden Einkehr in der Gaststätte „zum Paul“ in Buchau gab uns unser Ehrenvorsitzender Werner Eschenbacher eine Einführung zum 2012 erschienenen Frankenkrimi „Herrenstein“ von Jacqueline Reese.
Absage Polen-Exkursion
05. August 2014
Leider muss die seit fast einem Jahr geplante Exkursion nach Polen mangels Teilnehmer (Stand 31.07.2014: 12 Anmeldungen) ausfallen. Eine gesonderte Absage ging bereits an die gemeldeten Teilnehmer.
Mitgliedertreffen in Limmersdorf
13. Juli 2014
Zu Gast bei unserem neuen Vereinsmitglied, Veit Pöhlmann, bekamen die Clubmitglieder aus erster Hand die Geschichte und Hintergründe der Limmersdorfer Lindenkirchweih geschildert. Die hölzerne Lindenplattform samt der zum Teil noch originalen Sandsteinsäulen wurde nach einer zeit- und kostenaufwändigen Restaurierungsphase erst wenige Tage zuvor offiziell wiedereröffnet.
Drücken wir nun gemeinsam die Daumen für die Aufnahme der Lindenkirchweih auf die nationale Liste des immateriellen Welterbes!
Spendenübergabe an Dr. Karl-Heinz Köhler für die „One Wold – Secondary School Kilimanjaro Isangara“ am BSZ Kulmbach
30. Juni 2014
Am Donnerstag, den 26. Juni, überreichten der UNESCO-Club und die Berufsschule Kulmbach eine Spende von 3.000 Euro für das tansanische Schulprojekt „One World – Secondary School Kilimanjaro Isangara“ an Dr. Karl-Heinz Köhler. Sie soll für den Bau weiterer Schulgebäude auf dem Internatsgelände verwendet werden. Die deutsche Modellschule setzt modernste pädagogische Konzepte und Methoden in Tansania um und will einen Beitrag zur Verbesserung des Bildungswesens leisten. Insbesondere die Förderung benachteiligter Jugendlicher sowie die Chancen auf eine gute Schulbildung für Jungen und Mädchen gleichermaßen ist ein Anliegen Dr. Köhlers. Der UNESCO-Club sowie das BSZ Kulmbach unterstützen das Schulprojekt seit seiner Gründung im Jahr 2012.
Die Spende setzt sich aus Erlösen des Afrika Tages und Fair Trade Basars am BSZ, aus Spenden des UNESCO-Clubs Kulmbach, der Sparkasse und des Landkreises Kulmbach sowie aus privaten Zuwendungen von Clubmitgliedern zusammen.
Die Spendenübergabe fand im Berufsschulzentrum statt. Im Anschluss konnten alle gemeinsam bei einem vom BSZ organisierten Public Viewing das WM-Fußballspiel Deutschland-USA genießen.
Bursa und Cumalikizik Weltkulturerbe
25. Juni 2014
Unsere allerherzlichsten Glückwünsche gehen heute an unsere Freunde in Bursa und Cumalikizik! Bursa, unsere Partnerstadt, und Cumalikizik, Standort unseres Projekthauses, wurden nun offiziell als „Weltkulturerbe“ eingestuft! Auf der 38. Sitzung des Komitees für Weltkulturerbe wurden die Orte unter dem Titel „Bursa und Cumalikizik: Die Wiege des Osmanischen Reichs“ auf die Liste des Welterbes aufgenommen.
Weitere Infos unter: http://whc.unesco.org/en/list/1452 und http://www.bianet.org/english/world/156675-cumalikizik-and-bergama-enter-unesco-s-world-heritage-list
Zu Gast bei unseren Partnern vom UNESCO-Club Bursa
20. Mai 2014
Vom 04. bis zum 13. April waren Hartmut Schuberth und vier weitere Mitglieder des UNESCO-Clubs Kulmbach sowie 14 Praktikanten/innen des BSZ KU zu Gast bei unseren Partnern vom UNESCO-Club Bursa. Außerdem gehörten der Kulmbacher Delegation sechs Vertreterinnen des Kindergartens DIE KITA sowie zwei Vertreter der Türkischen Gemeinde in Kulmbach an. Die Kulmbacher genossen wieder die außergewöhnliche Gastfreundschaft unserer türkischen Freunde und hatten mit dem neu gewählten Vorsitzenden Taner ÖZER und seinem Vorstand eine gemeinsame Sitzung im Projekthaus in Cumalikizik mit anschließendem Abendessen in einem renovierten Restaurant im Ort. Taner ÖZER informierte dabei über den Stand der Arbeiten am Hause: Einzug neuer Mieter seit Februar 2014; Einbau einer auf Kohle und Holz basierten Heizungsanlage im gesamten Gebäude; Übernahme der Schreinerwerkstatt im Dorf durch die Tophane-Schule zur Ausbildung der Dorfjugend.
UNESCO-Club auf den Spuren des Welterbes
17. Mai 2014
Der UNESCO-Club Kulmbach-Plassenburg bietet seinen Mitgliedern traditionell in jedem Jahr Welterbe-Exkursionen an. Das Ziel der diesjährigen Tagesreise war die Wartburg mit Eisenach, dem Geburtsort von Johann Sebastian Bach. Eine eindrucksvolle Führung auf der Wartburg, die 1999 in die Welterbe-Liste der UNESCO aufgenommen wurde, informierte detailliert zur Geschichte der Burg, die landläufig vor allem als der Ort bekannt ist, an dem sich Martin Luther 1521/22, vom Kaiser geächtet und vom Papst gebannt, als Junker Jörg im Schutz seines Landesherrn verbarg und in 10 Monaten das Neue Testament aus dem griechischen Urtext ins Deutsche übersetzte. Luther legte in zweifacher Hinsicht auch Grundlagen für unsere Demokratie: Mit der einheitlichen Sprache sowie seiner Weigerung, vor dem Reichstag in Worms seine Thesen zu widerrufen, indem er sich auf die „Freiheit eines Christenmenschen“ berief und den Geist personaler Freiheit und Verantwortung beschwörte, der nur der Heiligen Schrift und seinem Gewissen verpflichtet ist.
Dem Besuch der Wartburg schloss sich ein Stadtrundgang in Eisenach an. Den Tag ließen die UNESCO-Reisenden in einem fränkischen Traditionswirtshaus in Stockheim ausklingen.
Preisverleihung des 61. Europäischen Wettbewerbs im BSZ Kulmbach
05. Mai 2014
Angeregt durch ihren Kunstlehrer Werner Geister fertigten Janna Gobbelt und Luca de Ridder, Schülerinnen der FOS Kulmbach, zu dem Thema „Macht Armut dumm?“ ein Aquarell und eine Collage für den diesjährigen Wettbewerb an. Unter 85.000 Teilnehmern aus ganz Deutschland wurden beide mit einem Landessieg in Bayern ausgezeichnet.
Bei der Preisverleihung erläuterten sie ihren Mitschülern und Ehrengästen die Intention ihrer Werke. Landrat Söllner würdigte die Leistung der Schülerinnen und ihr persönliches Engagement für die europäische Idee. Vom UNESCO-Club wurden die Preisträgerinnen mit einem Buchpreis geehrt. Hartmut Schuberth gratulierte ihnen zu ihrem Eintreten für die europäische Einigungs- und Friedensbewegung sowie zu ihrer Motivation und Leistung.
Nominierung der Limmersdorfer Lindenkirchweih für die Liste des immateriellen Welterbes
www.br.de/nachrichten/oberfranken/tanzlinde-limmersdorf-weltkulturerbe-100.html
http://www.sueddeutsche.de/bayern/die-kandidaten-meistertrunk-und-kinderzeche-1.1868643-16
Jahreshauptversammlung mit Vortrag „Im Zeppelin abgeschossen und nicht gerettet: Das Schicksal des Kulmbachers Georg Baumann“
23. März 2014
Zur Jahreshauptversammlung, an der auch Landrat Klaus-Peter Söllner teilnahm, wurden die Projekte, Veranstaltungen und Zusammenkünfte der vergangenen 12 Monate in einem Rückblick zusammengefasst und die Weichen für das nächste Jahr gestellt. Die ambitionierten Projekte in Cumalikizik/Türkei und Tansania sollen unter anderem weiterhin nach Kräften unterstützt und vorangetrieben werden. Zum Abschluss der Versammlung zeigte unser Mitglied Wolfgang Schoberth, bekannt als Kenner und Forscher unserer Heimatgeschichte, in einem interessanten und spannenden Vortrag das Schicksal des jungen Kulmbachers Georg Baumann auf, der 1916 mit einem Zeppelin vor der niederländischen Küste abstürzte. Das bewegende tragische Schicksal der Zeppelinbesatzung führte Wolfgang Schoberth eindrucksvoll vor Augen.
Kuchenbasar für das Projekt One World Secondary School Kisangara in Tansania an der Wirtschaftsschule in Neuenmarkt
3. Januar 2014
Am Freitag, den 20. Dezember 2013, führte die Klasse WS10 der Wirtschaftsschule in Neuenmarkt, auf Anregung von Joanna Kirschner-Roth, einen Kuchenbasar zu Gunsten des Schulprojektes von Dr. Köhler in Tansania durch. Der Erlös von 250 € soll zur Finanzierung eines Hilfstransportes dort benötigter Sanitäreinrichtungen dienen. Die Spendenübergabe fand im Beisein von Katrin Mann, Hartmut Schuberth, Nathalie Weiß, Joanna Kirschner-Roth und Joachim Meier statt (s. Foto, von links nach rechts).
Weihnachtsfeier in Obergräfenthal
17. Dezember 2013
Auch in diesem Jahr fand die traditionelle Weihnachtsfeier des UNESCO-Clubs Kulmbach im Landhaus Gräfenthal in Obergräfenthal statt. Gutes Essen, eine wunderbare musikalische Untermalung von Wolfram Müller und Rolf R. Weber, ein spannender Vortrag über die internationale Schülerakademie in Kisangara/Tansania von Joanna Kirschner-Roth und ein interessanter Jahresrück- und ausblick vom 1. Vereinsvorsitzenden Hartmut Schuberth machten die Weihnachtsfeier zu einem gelungenen Abend.
Bewerbung um Aufnahme der kulturellen Ausdrucksform „Tanz auf der Linde“ auf die Liste des „Immateriellen Kulturerbes“ der UNESCO
11. Dezember 2013
Die Limmersdorfer Lindenkirchweih soll in die Liste des „Immateriellen Kulturerbes der Menschheit“ aufgenommen werden! Diese Meldung örtlicher und überregionaler Medien sorgte in der 1. Dezemberwoche 2013 bei manchen für ungläubiges Staunen – es handelt sich dabei nicht um maßlose Selbstüberschätzung, sondern um den Anspruch auf Anerkennung einer kulturellen Ausdrucksform, die vor etwa 300 Jahren entstand und bis in die Gegenwart lebendig ist.
Nachdem Deutschland das von der UNESCO schon 2003 verabschiedete Übereinkommen zum Erhalt des immateriellen Kulturerbes erst zum Juli 2013 ratifiziert hatte, suchten wir im UNESCO-Club nach kulturellen Ausdrucksformen in der Region, die den Anforderungen des von der UNESCO aufgestellten Kriterienkataloges für diese Liste gerecht werden könnten. Im Gespräch mit Frau Prof. Hengelhaupt aus Bamberg stieß Sandra Bali auf die Tanzlindenkerwa in Limmersdorf. Um mehr über den Bewerbungsmodus für diese neue Liste, auf der mittlerweile rd. 290 kulturelle Ausdrucksformen aus allen Weltregionen verzeichnet sind (u.a. die türkische Kaffeekultur sowie die Heilig-Blut-Prozession in Brügge), besuchte Frau Bali im Mai 2013 mit Hartmut Schuberth eine Fachtagung der DUK „Immaterielles Kulturerbe“ in Leipzig. Nach einem weiteren Gespräch mit Frau Prof. Hengelhaupt waren beide der Überzeugung, dass unsere kulturhistorisch vielfältig geprägte Region mit mehreren kulturellen Ausdrucksformen das Potenzial hat, auf die Liste aufgenommen zu werden und neben Ober- und Niederbayern, die sich zum Beispiel mit der Landshuter Hochzeit bewerben werden, unbedingt Flagge zeigen sollte. Im Juni 2013 wurde Landrat Söllner kontaktiert und bei einem weiteren Gespräch im Landratsamt Veit Pöhlmann, der 1. Vorsitzender des Vereins zur Erhaltung und Förderung der Limmersdorfer Kirchweihtradition, für das Vorhaben gewonnen, „seine Kerwa“ für diese weltweite Liste zu melden! Auf der Basis der von Veit Pöhlmann zur Verfügung gestellten Vereinsunterlagen erarbeitete Sandra Bali das Konzept für die Bewerbung, das dann mit Herrn Pöhlmann in die endgültige Fassung gebracht wurde. Nur bis November 2013 konnten sich in einer erstmaligen Runde Vereine und Organisationen mit kulturellen Ausdrucksformen (Traditionen, Rituale, Feste, Handwerkstechniken,…) um die Aufnahme in das bundesweite Verzeichnis des „Immateriellen Kulturerbes“ bewerben. Nur zwei Projekte pro Bundesland (insgesamt 32 und 2 länderübergreifende Projekte) werden an die Kultusministerkonferenz (KMK) weitergeleitet, die eine Vorschlagsliste erstellt, die von einem Expertenkomitee der Deutschen UNESCO-Kommission (DUK) geprüft wird. Dieses trifft im Benehmen mit dem Beauftragten der Bundesregierung eine Auswahlempfehlung, die von der KMK bestätigt wird. Die Staaten können aus dieser nationalen Liste Vorschläge an die UNESCO in Paris einreichen, über die im November des Folgejahres entschieden wird. Erste Nominierungen aus Deutschland für die internationale Liste könnten deshalb frühestens 2016 erfolgen.
Welterbe-Exkursion in die Niederlande und nach Belgien
12. Oktober 2013
Die diesjährige Welterbe-Exkursion führte die Mitglieder des UNESCO-Clubs Kulmbach in die Niederlande und nach Belgien. Besucht wurden Amsterdam, Rotterdam, Brügge, Gent und Brüssel. Die Eindrücke waren Überwältigend.
Bericht Welterbe-Exkursion Niederlande
Erfahrungsbericht zur 1. Jugendakademie in Kisangara/Tansania von Joanna Kirschner Roth
12. Oktober 2013
Erfahrungsbericht Joanna Kirschner-Roth
Förderung der Jugendakademie in Kisangara/Tansania
13. September 2013
Vom 25. September bis zum 01. Oktober 2013 findet die erste Europäisch-Afrikanische Jugendakademie in Kisangara/Tansania statt. Der UNESCO-Club Kulmbach-Plassenburg unterstützt dieses Projekt seit Beginn der Planungen. Als Vertreterin des Berufsschulzentrums Kulmbach nimmt die Schülerin Joanna Kirschner-Roth an der Akademie teil. Zusammen mit etwa 50 SchülerInnen aus fünf anderen bayerischen und 11 niedersächsischen UNESCO-Projekschulen fliegt sie, betreut von der Landeskoordinatorin Frau Birgit Steidel-Paschold, nach Tansania. Zur Bestreitung der Kosten für Visum, Impfung und Versicherungen und als Anerkennung für das herausragende Engagement Joannas übergab Hartmut Schuberth der Schülerin 100 Euro aus Mitteln des Clubs. Wir freuen uns auf einen spannenden Erfahrungsbericht bei einem der nächsten Monatstreffen!
Wanderung auf den Spuren Jean Pauls
12. September 2013
Die schlechten Wetterprognosen hielten die wanderfreudigen Mitglieder des UNESCO-Clubs Kulmbach Plassenburg nicht von Ihrem Vorhaben ab, eine Teilstrecke des zum 250. Geburtstag Jean Pauls neu eingerichteten Themenweges zu erwandern. Zur Belohnung rissen pünktlich zum Start die Wolken auf und bescherten eine wundervoll romantische Abendstimmung. Gute sieben Kilometer führte uns der Rundweg von Wonsees durch das Wacholdertal nach Kleinhül, weiter über wunderschöne Wald- und Feldwege nach Sanspareil und von dort zurück nach Wonsees. Zahlreiche am Wegesrand aufgestellte Thementafeln mit literarisch-philosophischen Auszügen ließen uns die „arkadische Landschaft“ durch die Augen des Dichters sehen. Eine gemütliche Einkehr im Wonseeser Gasthaus „Zur Krone“, in welchem gerade „Kerwa“ gefeiert wurde, rundete den Abend ab – sicher ganz im Sinne des Genießers Jean Paul!
Gäste aus Bursa beim UNESCO-Club Kulmbach
04. Juli 2013
Der UNESCO-Club Kulmbach-Plassenburg lud die Gäste aus der Partnerstadt Bursa, die sich gegenwärtig in Kulmbach aufhalten, zu einem gemeinsamen Abend ein: 11 Schüler der Tophane-Berufsschule, die mit Direktor Ismail Basaran und Projektkoordinator Hüseyin Köse zum 41. Praktikantenaustausch mit dem Beruflichen Schulzentrum gekommen waren, Tülay Seiner mit zwei weiteren Erzieherinnen des ÇEK ÖZEL BEŞEVLER Kindergartens, der mit dem Paul-Gerhardt-Kindergarten seit vier Jahren eine Partnerschaft pflegt, sowie die beiden Vorsitzenden des UNESCO-Clubs Bursa-Tophane, Hüseyin Köse und Kadir Gümüs. Die Gäste aus Bursa informierten über das gemeinsame Projekthaus in Cumalikizik, das von beiden Clubs und Schulen restauriert wurde und nun als Gästehaus und Museum genutzt wird. Sie dankten für die vielfältige Unterstützung aus Kulmbach für dieses für die Dorfentwicklung wichtige Projekt, das vom Kulmbacher UNESCO-Club angeregt und von der EU finanziert wurde. Die Bewohner wurden sich des kulturellen Schatzes bewusst, über den sie verfügen, und den sie zur Freude der vielen Besucher präsentieren können: Fachkundig, stilgerecht restaurierte Häuser statt Betonsanierungen, kulinarische Angebote aus den eigenen Gärten und Feldern sowie nach handwerklicher Tradition gefertigte Bekleidungs- und Gebrauchsgegenstände. Das Projekt habe auch eine Veränderung der Frauenrolle bewirkt: Heute sei es selbstverständlich, dass die Frauen auf dem Markt ihre selbst gefertigten Produkte anböten und einen Beitrag zum Familieneinkommen leisteten. Vorsitzender Hartmut Schuberth bedankte sich für die außergewöhnliche Gastfreundschaft, die eine Delegation des Clubs auf ihrer Frühjahrsexkursion erfahren durfte und versprach, dass die Kulmbacher die Vermarktung des Gästehauses beider Clubs u.a. über ihre Homepage (www.unesco-clubkulmbach.de ) unterstütz und auch weiterhin den Praktikantenaustausch fördern werden. Landrat Klaus-Peter Söllner zollte der jahrzehntelangen erfolgreichen Zusammenarbeit der Schulen und Clubs seine Anerkennung, von der er sich schon zweimal vor Ort selbst überzeugen konnte.
Beeindruckt zeigten sich Gäste und Gastgeber von der anschließenden Nachtwächterführung, die sie in mittelalterliche Geheimnisse unserer Stadt entführte.
Vortrag zum Thema „Slow-Food“ von Jörg Düreth
13. Juni 2013
Im Rahmen des Juni-Mitgliedertreffens des UNESCO-Clubs Kulmbach referierte Jörg Düreth anschaulich über die Philosopie der Non-Profit-Organisation Slow Food, einer weltweiten Vereinigung von Personen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben die Kultur des Essens und Trinkens lebendig zu halten, eine verantwortliche Landwirtschaft und artgerechte Viehzucht zu fördern und Wissen über die Herstellung und Qualität von Nahrungsmitteln zu vermitteln. 2012 wurde die Slow Food Sinnesschulung in den Bildungskanon der UNESCO aufgenommen.
Neue Vorstandschaft / New Board of Directors
März 2013
Werner Eschenbacher wurde nach 16 Jahren als Vorsitzender verabschiedet. Hartmut Schuberth und Sandra Bali rücken nach.
Einer der größten UNESCO-Clubs Deutschlands hat einen neuen Vorsitzenden: Werner Eschenbacher, der frühere Schulleiter der Hans-Wilsdorf-Schule, der den Club seit seiner Gründung 1997 geführt hat, wurde durch Hartmut Schuberth abgelöst, der bisher sein Stellvertreter war. Schuberth war bis letzten Sommer UNESCO-Schulkoordinator des Beruflichen Schulzentrums Kulmbach.
Neue zweite Vorsitzende ist die Kunsthistorikerin Sandra Bali, die seit Jahren engagiert das Projekthaus des Clubs in Cumalikizik nahe der Partnerstadt Bursa mitgestaltet hat. In der Jahreshauptversammlung wurden die Verdienste des scheidenden Vorsitzenden gewürdigt: Eschenbacher habe im beruflichen Bereich als einer der Ersten den UNESCO-Gedanken aufgegriffen und zusammen mit Hartmut Schuberth 1985 den Praktikantenaustausch mit Bursa eingeleitet. Maßgeblich habe er auch die Städtepartnerschaft Kulmbachs mit der türkischen Millionenstadt Bursa auf den Weg gebracht. Auch an den freundlichen Kontakten zur türkischen Gemeinde in Kulmbach, den vielen gemeinsamen Veranstaltungen, habe Eschenbacher großen Anteil. Ein besonderes Anliegen seien ihm Exkursionen zu UNESCO-Weltkulturerbe-Stätten gewesen, die jeweils großen Zuspruch finden.
Werner Eschenbacher wurde für sein langjähriges Engagement und für seine maßgeblichen Verdienste als Ehrenvorsitzender des UNESCO-Clubs Kulmbach ernannt.
Projektskizze Tansania
Der UNESCO-Club Kulmbach und die Hans-Wilsdorf-Schule haben im vergangenen Jahr das Projekt „Modellschulen für Afrika“ des ehemaligen Bundeskoordinators Dr. Karlheinz Köhler in Tansania unterstützt. Diese Unterstützung will der Club auch in Zukunft fortsetzen. Für die Schule ergibt sich die viel versprechende innovative Möglichkeit, sich einem Kreis von 5 bayerischen UNESCO-Projektschulen anzuschließen, die eine mittelfristige Zusammenarbeit mit der von Dr. Köhler in Tansania gegründeten Schule anstreben. Als Ziel schwebt den Beteiligten vor, einmal jährlich in Tansania eine Schülerakademie durchzuführen. Diese müsste vorbereitet werden, wozu die modernen Medien genutzt werden sollen. Näheres ist der beigefügten Projektskizze zu entnehmen.