Die diesjährige Frühjahrsexkursion des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg führte nach Istanbul und in die Partnerstadt Bursa, wo vor 28 Jahren die Partnerschaft der Städte zwischen den Beruflichen Schulzentren Kulmbach und Bursa begann. Bei einem Empfang des Bürgermeisters wurde die Bedeutung der gemeinsamen Projekte der beiden UNESCO-Clubs, darunter der gemeinsame Ankauf des Projekthauses in Cumalikizik und der jährliche Praktikantenaustausch, zum Ausdruck gebracht. Das Projekthaus, in welchem heute eine kleine Ausstellung mit Exponaten aus dem Landkreis Kulmbach und Bursa zu sehen ist und welches eine kleine Pension mit 4 Gästebetten beherbergt, wurde während des Aufenthaltes in Bursa besucht. Zum weiteren Programm zähle eine Fahrt nach Iznik, dem früheren Nicäa, wo im Jahr 325 n.C. das 1. Konzil stattfand, das zu einem ökumenischen Glaubensbekenntnis auf der Basis der Dreifaligkeit führte und bis heute das meistanerkannte ist.
Die zweite Hälfte der Exkursion führte in die Metropole Istanbul, wo der Besuch des Topkapi-Palastes, der Süleyman-Moschee, der Hagia Sopia, der Blauen Moschee, des Archäologischen Museums und des größten Basares auf dem Programm standen. Abschluss und Höhepunkt bildete eine Bosporus-Bootsfahrt mit Einkehr in einem Fischrestaurant an der Mündung zum Schwarzen Meer.
Beeindruckt waren die Kulmbacher von dem enormpen Wachstum der beiden Großstädte Bursa (ca. 2,5 Mill. Einw.) und Istanbul (ca. 16 Mill. Einw.), der die Infrastruktur vor enorme Herausforderungen stellt (Bursa: u.a. Bau einer Schnellbahn / IST: u. a. Bau eines Bosporus-Tunnels und einer dritten Bosporus-Brücke), jedoch auch das überdurchschnittliche ökonomische Wachstum dieser Industrieregionen wiederspiegelt, das in Europa seinesgleichen sucht. Die Türkei präsentierte sich insofern für viele der Besucher mit einem neuen Gesicht, zu dem auch das gut ausgebaute Straßennetz, die gepflegten öffentlichen Anlagen und das erfolgreiche Bemühen um Sauberkeit in den Städten gehört. Ein deutlich höhres Peisniveau bei Kraftstoffen und Alkoholika stellen die andere Seite der Medaille dar, geschuldet dem Bemühen um Begrenzung der öffentlichen Verschuldung und der Durchsetzung religiöser Normen.
Der 1. Vorsitzende des UNESCO-Clubs Kulmbach-Plassenburg, Hartmut Schuberth, dankte seinem Vorstandskollegen Hüseyin Köse für die großartige Gastfreundsachft, die die Freunde des Partnerclubs in Bursa geboten hatten, sowie dem Mitglied des Kulmbacher Clubs, Dr. Metin Boskurt und seiner Frau Oya für hervorragende Organisation, Betreuung und Dolmetscherdienste auf der Reise. Die nächste gemeinsame Welterbe-Exkursion beider Clubs soll nächstes Frühjahr nach Andalusien führen.