Welterbe-Exkursion „Blaue-Reise Marmaris“

Die schon zur Tradition gewordene gemeinsame Mitgliederreise der beiden UNESCO-Clubs aus Kulmbach und Bursa führte in diesem Jahr wie schon 2004 in die türkische Südägäis. Diesmal war Marmaris Ausgangspunkt einer „Blauen Reise“ auf einem Gulet (Motor- und Segelboot) vorbei an den griechischen Inseln Rhodos und Simi zur Halbinsel Datca. An deren westlichstem Punkt liegen die Ruinen der im 7. Jahrhundert v.Chr. gegründeten Stadt Knidos. Dort wurde erstmals die Statue einer nackten Frau, der Liebesgöttin Aphrodite, errichtet. Des weiteren war Knidos wie auch die Nachbarinsel Kos eines der  Zentren der medizinischen Ausbildung in der Antike. Der Besuch von Knidos war der kulturhistorische Höhepunkt der Reise auf den Spuren des Welterbes. Die einwöchige Fahrt bot daneben beeindruckende Naturerlebnisse, da jeden Tag mehrere unberührte Buchten mit kristallklarem, rd. 26 Grad warmen Wasser angesteuert wurden.

Bei dem Treffen der beiden Partnerclubs kam auch die Planung gemeinsamer Aktivitäten nicht zu kurz. Neben einer Welterbe-Exkursion zu Pfingsten 2007 nach Florenz und in die Toskana steht im Mittelpunkt des Interesses der Abschluss der Renovierungsarbeiten am internationalen Jugendbegegnungszentrum im 700 Jahre alten Dorf Cumalikizik bei Bursa. Ein vom Verfall bedrohtes Fachwerkwerkhaus wurde dort vor Jahren mit Hilfe einer Spende des Lions-Hilfswerkes gekauft. Der Kulmbacher UNESCO-Club steuerte jetzt einen weiteren Baustein zum Abschluss der Ausstattung des Hauses bei. Dort werden bereits Räume mit Webstühlen und Personalcomputern für Schulungen der Dorfbewohner genutzt, für den UNESCO-Club Bursa ist ein Büro eingerichtet und zwei Gästezimmer stehen zur Verfügung. Seit Jahren werden bereits PC-Kurse sowie Näh- und Englischkurse für die Dorfbewohner durchgeführt. Die Familien des Ortes wurden auf Möglichkeiten der Selbstvermarktung hingewiesen; sie verkaufen nun am Wochenende ihre selbst gefertigten Produkte oder bieten Gästezimmer an. Im Vergleich zu früheren Jahren ist im Dorf eine allgemeine Aufbruchstimmung zu spüren. Den Dorfbewohnern haben die Initiativen der beiden UNESCO-Clubs positive Perspektiven vermittelt, wie sie eigene Kräfte im Umfeld ihres einmaligen Dorfensembles und der unberührten Natur nachhaltig nutzen können, um weiterhin in ihrer Heimat bleiben zu können.